Sozialpolitik

Neue Anlaufstelle für Abhängige

Neue Anlaufstelle für Abhängige

Neue Anlaufstelle für Abhängige

Sonderburg/Sønderborg
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Bei der Präsentation der Pläne in der alten Turnhalle Foto: Sara Wasmund

Eine Tagesstätte für Menschen am Rande der Gesellschaft: Die Kommune Sonderburg hat am Montag Pläne für eine neue Unterkunft vorgestellt. Das geplante Haus rief begeisterte Kommentare hervor.

Nein, mit einem Bauwagen hat die Tagesstätte für Menschen mit Suchtgewohnheiten nichts mehr zu tun. Am Montag hat die Kommune Sonderburg erste Skizzen für eine neue Unterkunft für Menschen vorgestellt, die alkoholabhängig sind und sich am Rande der Gesellschaft bewegen.

„Damit habe ich nicht gerechnet“

40 Quadratmeter, behindertengerechte Toilette, Grillplatz und Teeküche – die Pläne der Architekten von Blaavand und Hansson riefen bei den Nutzern des Treffs Begeisterung hervor.

„Ich bin absolut positiv überrascht“, „damit habe ich nicht gerechnet“ oder „kanonenmäßig“ – die Reaktionen fielen einstimmig positiv aus, nachdem Jacob Teglgård die Pläne in der Reimers Schule vorgestellt hatte.

Der Entwurf der geplanten Aufenthaltsstelle Foto: Skizze: Blaavand & Hansson

„Wir können ganz klar von einem Haus sprechen, alle Anforderungen in Sachen Isolierung und andere Kriterien werden erfüllt“, so Teglgård.

Fernwärme sorgt für Fußbodenheizung, die Toilette wird rosa gestrichen und das Innere des Hauses wird im Bodenbereich grün und rund um die Decke blau.

„Das wird ja wie im Hotel, da will man ja glatt einziehen“, so eine Bemerkung eines kommenden Nutzers. „Das wird Dänemarks beste Aufenthaltsstätte“, war sich ein anderer sicher.

Jim Nielsen ist einer der Nutzer des Tagestreffs und kommt täglich zum Bauwagen an der Kirke Allé. Er freut sich auf ordentliche Toiletenverhältnisse und einen neuen Ort der Zusammenkunft für seine Gemeinschaft. Foto: Sara Wasmund
Die Zeichnung zeigt einen ersten Blick ins Innere des Gebäudes. Foto: Skizze: Blaavand & Hansson

Helle Schultz aus der Verwaltung für Behinderte und Psychiatrie freute sich, dass so viele Wünsche wie möglich in die Gestaltung des neuen Domizils einfließen konnten.

„Wir sprechen aus Gewohnheit von einem Bauwagen, weil es ganz am Anfang ein einfacher aussortierter Bauwagen war, der euch zur Verfügung gestellt wurde. Aber jetzt kann man nicht länger von einem Bauwagen sprechen. Wir haben eure Wünsche mit in die Planung genommen und das, was wir möglich machen konnten, haben wir möglich gemacht“, so Helle Schultz.

Fertigstellung vor Weihnachten geplant

Der Architekt stellte am Montag eine Fertigstellung vor Weihnachten in Aussicht. „Und solange die neue Stätte nicht bereitsteht, nehmen wir den Bauwagen an der Reimers-Schule nicht weg“, unterstrich Helle Schultz.

Die Nutzer des Treffs sind aufgefordert, Vorschläge zu liefern, wie der neue Tagestreff heißen soll. Denn Bauwagen, da waren sich am Montag alle einig, kann die Anlaufstelle in Zukunft nicht mehr heißen …

Die jetzige Unterkunft an der Kirke Allé wird im Laufe des Jahres geräumt. Foto: Sara Wasmund

Bislang dient ein Bauwagen am Parkplatz neben der Reimers-Schule als Tagestreff. Doch im Zuge der Umgestaltung des Areals hat die Kommune beschlossen, den Treff an die Kastanie Allé zu verlegen.

Dort wird das Domizil am Rande des Netto-Parkplatzes liegen. Ein Schrägdach und eine Platzierung in der Ecke des Areals sollen dazu dienen, dass sich Nutzer des Treffs und Anwohner nicht gegenseitig in ihrer Privatsphäre gestört fühlen.

Finanziert wird die Aufenthaltsstätte aus dem Gesamtbudget, das für die Umgestaltung des Areals an der Reimers-Schule zur Verfügung steht.

 

 

 

Der gelante Bauplatz an der Kastanie Allé Foto: Kommune Sønderborg
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