Gastronomie

Dyvig Badehotel: Neues Jahr im frischen Look

Dyvig Badehotel: Neues Jahr im frischen Look

Dyvig Badehotel: Neues Jahr im frischen Look

Düwig/Dyvig
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Im „Dyvig Badehotel" wird überall schwer geschuftet. Foto: Karin Riggelsen

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Warum es in Düwig gut geht und was die Corona-Pandemie ihm gelehrt hat, das erklärt Pächter und Gastronomiechef John Bech Amstrup bei einem Rundgang durch ein Hotel voller Handwerkerinnen und Handwerker.

Das „Dyvig Badehotel“ auf Nordalsen verspricht auf seiner Homepage den Kundinnen und Kunden „Balsam für die Seele. Luxus bedeutet für uns Ruhe, Diskretion und sublimer Service mit Sinn fürs Detail“.

Wer in den das vornehme Empfangsgebäude des Hotels kommt, betritt denn auch den ersten von mehreren sehr gepflegten und geschmackvoll eingerichteten Räumlichkeiten.

Im ganzen Badehotel, ob in den Hallen oder in den Zimmern oder Suiten, wird Alt mit Neu kombiniert – kunstvoll gemusterte Tapeten, gestrichene Wände in diskreten Farben, Antiquitäten, geschmackvolle Möbel, robuste Holzböden und überall feinste Dekorationen und Gemälde. Die Küche serviert eine Mischung aus Frankreich und Dänemark. Das Hotel wurde schon mit diversen Preisen gekürt.

Ein Blick in die „Skipperstuen" vom Eingangsbereich aus - mit hoher Leiter und einer imposanten Auswahl von Panama-Hüten im Schrank. Foto: Karin Riggelsen
Empfangsvögel Foto: Karin Riggelsen

Ein ungewohntes Durcheinander

Im vornehmen Vier-Sterne-Hotel sieht es im Augenblick aber ganz anders aus. Dort herrscht ein ungewohntes Durcheinander.

„Wir sind seit gut zwei Wochen am Renovieren. Bei uns sind acht Firmen im Einsatz – Zimmerer, Maurer und Installateure. Das machen wir jedes Jahr im Januar. Dann haben wir ja geschlossen“, so der Pächter John Bech Amstrup.

Wie all die anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter muss er sich vorsichtig an zeitweilig anderswo abgestellten Möbeln, zusammengerollten Teppichen und auf der Diele oder einem Tisch stehenden großen und kleinen Dingen vorbeischlängeln.

Der Empfang ist voller Möbel Foto: Karin Riggelsen
Panama-Hüte aus Ecuador Foto: Karin Riggelsen

Überall wird gebohrt, gemalt, gehämmert und geputzt. Stühle, Tische und Gemälde stehen fein gestapelt und vorsichtig platziert in den verschiedenen Räumen, wo nicht gerade gestrichen oder anderweitig hergerichtet  wird. Auf einigen Schränken liegen noch die großen Schutzmatten.

Nichts steht dort, wo es eigentlich hingehört. Es muss noch viel passieren, bevor am Montag wieder die ersten Gäste eingecheckt werden können.

Wer genau hinschaut, bemerkt in dem einen Gang den Wasserschaden ganz oben an der einen Tapete, der nun gerichtet wurde. An den Tapeten sieht der aufmerksame Besucher auch, dass sich in den Räumen immer sehr viele Menschen aufhalten. Ein reger Betrieb hinterlässt hier und dort ein paar Spuren.

Neue Möbel aus den Niederlanden und Italien

Im großen Saal wurden die neuen Möbel aus den Niederlanden und Italien schon platziert. Die früheren Sitzgelegenheiten wurden auf den ersten Stock in die Zimmerabteilungen gebracht. In den Badezimmern der 21 ästhetisch eingerichteten Zimmer wurden diesmal die Armaturen erneuert und neue Fliesen angebracht.

Im großen Saal stehen die neuen Möbel. Foto: Karin Riggelsen
Im ganzen Hotel wird gearbeitet. Foto: Karin Riggelsen

Auch die Terrasse vor dem Badehotel erhält in den kommenden Monaten neue Sonnenschirme und einen neuen Look. „Das fördert unseren Ruf“, wie Amstrup erklärt.

Das Verschönerungsprojekt der 2.000 Quadratmeter kostet mehr als 600.000 Kronen.

Ein unendliches Projekt

Die Morgenkellnerinen Anja Sølvbeck und Carina Elkjær Lausen schleppen und räumen im „Skipperstuen" auf. „Es ist ja eigentlich ein unendliches Projekt. Aber im Alltag hat man für solche Dinge ja keine Zeit“, wie Anja Sølvbeck lächelnd erklärt.

Die Morgenkellnerinnen Carina Elkjær Lausen (l.) und Anja Sølvbeck haben noch viel in „Skipperstuen" zu richten. Foto: Karin Riggelsen
Dyvig Badehotel Foto: Kariin Riggelsen

Sie gehört seit drei Jahren zum festen Stab des „Dyvig Badehotel“.  Ihre Kollegin Carina Elkjær Lausen ist seit der Eröffnung vor elf Jahren in verschiedenen Anstellungen dabei.

Auch neue Gebäude müssen gewartet werden

Schiffsreeder Jebsens Hotel an der Bucht Düwig ist relativ neu und wurde 2011 eröffnet.

„Es ist ein neues Haus, aber es muss instandgehalten werden. Es kommen viele Stammgäste her, deshalb muss auch etwas Neues passieren. Wir werden den Standard und die Qualität aber immer beibehalten. Das Geld, das die Gäste hier investieren, muss auch in das Haus gesteckt werden“, erklärt John Bech Amstrup.

Der Eingang zur Bitten Clausen Suite 12 Foto: Karin Riggelsen
Die Bitten Clausen Suite 12 Foto: Karin Riggelsen

Eine der größten Suites heißt heute „Bitten Clausen Suite“. Sie wurde zum 100. Geburtstag nach der nun verstorbenen Danfoss-Witwe benannt. „Sie kam oft hierher“, wie Amstrup meint.

Im Badehotel in Düwig läuft es rund. „Es geht sehr gut und wir nutzen die Saison und verkaufen die eher schlechten Daten via Kampagnen“, so John Bech Amstrup. Das Badehotel in Düwig ist in der Regel völlig ausgebucht.

Mit Corona viele neue Kunden

Auf die Corona-Pandemie angesprochen, hat John Bech Amstrup keine Falten auf der Stirn.

„Man muss einfach umstellungsbereit sein. Man kann immer eine andere Lösung finden“, stellt er fest und berichtet von dem In-Room-Dining-Projekt. Paare bis zu fünf Personen konnten sich ihre Speisen in ihrer Suite oder im Zimmer servieren lassen.

John Bech Amstrup in Dyvig Suiten Foto: Karin Riggelsen
Ein Blick auf einen Gang mit mehreren Zimmern. Foto: Karin Riggelsen

„So haben wir viele Deutsche und Däninnen und Dänen erreicht. 80 Prozent der Übernachtenden waren neue Gäste. Nach dem Lockdown haben die alles quasi in sich hineingesaugt. Die Leute waren wirklich so unglaublich glücklich“, so John Bech Amstrup.

Der Erfolg schlug auch umsatzmäßig zu Buche: „Wir hatten im März und April 2020 mehr Einnahmen als im Frühjahr 2019. Das ist wirklich einzigartig.“

Das Badehotel muss häufig Gäste vertrösten. Ein Anbau mit mehr Zimmern wünscht sich der Gastronomiechef aber nicht. „Wir können einfach nicht mehr schaffen. Im Sommer stehen sie ja auf der Terrasse Schlange, um hier speisen zu können. Es ist besser, seine Grenzen zu kennen, statt noch mehr zu wollen“, so Amstrup.

Er fand sein Glück in Düwig

John Bech Amstrup ist in Vejle aufgewachsen. Er half schon als Neunjähriger als Abwäscher seiner Mutter in einem Gemeindehaus. Mit 16 Jahren kam er in die Lehre im „Hedegården“ nördlich von Vejle.

Überall wird gearbeitet - und das Handy von John Bech Amstrup klingelt auch. Foto: Karin Riggelsen

Später führte ihn sein Job unter anderem zum idyllischen „Schackenborg Slotskro“ in Mögeltondern (Møgeltønder).

Er wünschte sich einen leitenden Posten: „Aber das Badehotel in Düwig war damals am 22. Mai nur halbfertig. Es war mir eigentlich viel zu groß. Es entspricht Ruths Hotel, wo ich auch mal war. Aber ich habe darüber nachgedacht, und nach einem anderthalbstündigen Bewerbungsgespräch wurde mir der Posten angeboten. Nur einen Monat später trudelten die ersten 1.400 erwartungsvollen Gäste zum ersten offenen Wochenende im neuen Badehotel in Düwig ein.“

Nicht nur auf professioneller, sondern auch auf privater Ebene hat John Bech Amstrup in Düwig seinen rechten Platz gefunden. Er heiratete im vergangenen Sommer seine große Liebe Matias Quottrup Enevoldsen. Der Cockerspaniel Konrad ist auch immer im „Dyvig Badehotel“ anzutreffen.

Die Malerinnen haben viel zu tun. Foto: John Bech Amstrup
Der rustikale Holzboden im blauen Saal wurde abgeschliffen und Wände und Decke erhielten einen frischen Anstrich. Foto: John Bech Amstrup
Überall gab es viel zu tun. Foto: John Bech Amstrup
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