Kommunalpolitik

Haushalt verabschiedet: Das sagen die Politiker

Haushalt verabschiedet: Das sagen die Politiker

Haushalt verabschiedet: Das sagen die Politiker

Sonderburg/Sønderborg
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Gerhard Bertelsen von der Schleswigschen Partei im Stadtrat Sonderburg Foto: Sara Wasmund

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Die Entscheidung ist gefallen: Am Mittwochabend hat der Sonderburger Stadtrat den Haushalt 2022 für die Kommune Sonderburg beschlossen. Vor dem Beschluss kommentierten die Stadtratspolitiker und -politikerinnen den finanziellen Fahrplan.

Einsparungen in der Verwaltung, weniger Bauprojekte und mehr Geld für Ältere und Volksschulen: Der Sonderburger Stadtrat hat am Mittwochabend den Haushalt für 2022 und die Jahre bis 2025 verabschiedet. Eine Budgetabsprache, hinter der alle fünf Parteien stehen und die auch in der abschließenden Debatte wohlwollende Worte fand.

Bürgermeister Erik Lauritzen (Soz.) dankte allen für einen guten Verhandlungsablauf. „Über die Rahmenbedingungen waren wir uns von Anfang an einig. Auch dass wir bei den Bauprojekten auf die Bremse steigen müssen.“

Die getroffene Haushaltsabsprache umfasse Platz für Investitionen und Visionen und bereite einige Projekte vor, mit denen der neue Stadtrat 2022 weiterarbeiten könne. „Ich denke, wir können alle äußerst zufrieden sein, und ich bin froh, dass alle bereit waren, den Rahmen für Serviceleistungen und Wohlfahrt voll auszuschöpfen und mehr Geld für die Volksschule abzusetzen“, so der Bürgermeister.

Bürgermeister Erik Lauritzen leitete die Sitzung im Stadtratssaal des Rathauses. Foto: Sara Wasmund

Alle Parteien konnten sich am Ende in der Haushaltsabsprache wiedererkennen.

Gerhard Bertelsen, Stadtratspolitiker

Venstre-Sprecher Tage Petersen sprach von „langen Abenden in der roten Stube“. Mit dem Ergebnis könne Venstre aber zufrieden sein. „Wir hatten größere Pläne, was den Arbeitsmarktbereich angeht und hätten uns noch mehr Einsparungen in der Verwaltung gewünscht“, so der Stadtratspolitiker.

Die bessere Sicherung der Schulwege, vor allem an der Nørreskov-Schule, sei ein wichtiges Ergebnis der Haushaltsabsprache. Außerdem hob Petersen neben dem Topf renovierungsbedürftige Häuser die beiden geplanten neuen Fahrradwege zwischen Lysabel (Lysabild) und Atzerballigholz (Asserballeskov) sowie zwischen Ulkebüll (Ulkebøl) und Auenbüll (Avnbøl) hervor.

Gerhard Bertelsen von der Schleswigschen Partei lobte ebenfalls die gute Zusammenarbeit der Parteien während der Verhandlungsrunden. „Alle Parteien konnten sich am Ende in der Haushaltsabsprache wiedererkennen“, so Bertelsen.

Kostenlose Beratung für Familien mit Problemen

Er nannte als bemerkenswerte Punkte des Haushalts unter anderem die lärmreduzierenden Maßnahmen auf und entlang kommunaler Straßen, die kostenlose Familienberatung und die Verbesserung von Wohneinheiten für ältere Mitmenschen.

Zudem wolle man gemeinsam die Wettbewerbsfähigkeit kommunaler Dienstleistungen näher untersuchen, „vor allem im technischen Bereich“, unterstrich Bertelsen. Mit der Untersuchung einer Radspur an der Sonderburger Klappbrücke und dem Vorsatz, Bauen und Klima in Zukunft zusammenhängend zu betrachten, habe die SP ihre Spuren im Haushalt hinterlassen können.

Wenn man normalerweise nur Besuch von Freunden und Familie kriegt, und plötzlich kommen andauernd fremde Personen, kann das belastend sein.

Stefan Lydal, Stadtratspolitiker

Stefan Lydal von der Dänischen Volkspartei dankte für einen guten Ton und ein gute Stimmung während der Verhandlungen. Dass dem Älterenbereich 2,7 Millionen Kronen zugeführt werden, um Serviceniveau und somit Lebensqualität zu stärken, sei ein Gewinn, so Lydal. Auch das Vorhaben, nach dem Beispiel der Kommune Aarhus die Anzahl an Heimhilfepersonal in den einzelnen Haushalten so gering wie möglich zu halten, sei lobenswert.

Abenteuerspielplatz am Norburger See

„Wenn man normalerweise nur Besuch von Freunden und Familie kriegt, und plötzlich kommen andauernd fremde Personen, kann das belastend sein“, gab der Politiker zu bedenken. „Gut, dass wir hier nun Rücksicht nehmen und versuchen, die Menge der Personen so gering wie möglich zu halten.“

Außerdem hob Lydal den Masterplan für Norburg (Nordborg) und den Abenteuerspielplatz am Norburger See hervor. Er hofft, dass man demnächst nicht bis ganz nach Hadersleben (Haderslev) fahren muss, um auf dem Wasser ein Tretboot zu leihen, sondern dass bald der Norburger See solche Aktivitäten hergebe.

Nicht zuletzt Corona hat vielen klargemacht, wie viel die Natur eigentlich bedeutet.

Daniel Staugaard, Stadtratspolitiker

Aase Nyegaard von der Partei Fælleslisten dankte allen Beteiligten für einen guten Ablauf der Verhandlungen. „Es war ein fantastisch guter Verlauf“, so Nyegaard. Sie hob lobend den beschlossenen Masterplan für Augustenburg hervor, den Zuschuss für das „Haus des Hofrates“ in Augustenburg sowie die Pläne für das Kunstzentrum Augustiana. Für Nyegaard waren es die letzten Budgetverhandlungen in ihrer Karriere als Stadtratspolitikerin, sie wird bei der Kommunalwahl nicht erneut kandidieren.

Preben Storm sagte als Fraktionsführer der Sozialdemokraten: „Es waren gute und positive Verhandlungen. Wir haben uns gemeinsam die Frage gestellt, wo wir das Geld für all die Dinge finden, die wir durchführen wollen.“ Der Haushalt 2022 sei vor allem eine Investition in die Menschen der Kommune, so Storm, der als Beispiel den Ausbau der Wohnungen für Menschen mit Behinderungen am B. S. Ingemannsvej oder den Bau einer Orangerie für die Behinderteneinrichtung Bosager nannte.

Skateranlage für die Jugend in Ulderup

Daniel Staugaard von der Partei Venstre nannte die beschlossenen Investitionen in neue Badebrücken in der Kommune als gutes Beispiel dafür, wie lokale Initiativen unterstützt werden können. Als „relativ junger Stadtratsvertreter in den 30ern“ sei er außerdem froh darüber, dass die Jugend mit einer Skateranlage in Ulderup (Ullerup) auch außerhalb Sonderburgs Raum erhalte.

Dass im Haushalt Geld für das Projekt „Vild med Vilje“ abgesetzt ist, sei lobenswert, komme aber zu spät. „Nicht zuletzt Corona hat vielen klargemacht, wie viel die Natur eigentlich bedeutet.“ Mit neuen Naturbereichen, beispielsweise rund um den Gendarmenpfad, sei man nun endlich auf dem Weg, die Kommune wilder zu gestalten.

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