Leserinnenbeitrag

„Bessere Mobilitätsbedingungen im ländlichen Raum“

Bessere Mobilitätsbedingungen im ländlichen Raum

Bessere Mobilitätsbedingungen im ländlichen Raum

Kirsten Bachmann
Sonderburg/Sønderborg
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Die zentrale Bushaltestelle in Sonderburg Foto: Johnny Madsen/Biofoto/Ritzau Scanpix

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Stadtratspolitikerin Kirsten Bachmann von der Schleswigschen Partei fordert in ihrer Chronik über den öffentlichen Busverkehr in der Kommune Sonderburg ein Umdenken im Nahverkehr. Sie erläutert, wie mehr Menschen für den Busverkehr gewonnen werden könnten.

Wir müssen die Route 223 in der Kommune Sonderburg stärken. In den vergangenen Jahren stand der öffentliche Verkehr in Dänemark stark unter Druck, und die Passagierzahlen sind gesunken, besonders nach der Corona-Pandemie. Leere Busse fahren herum, was die Bürger verwundert. Es gibt weniger Abfahrten, und einige Buslinien werden nicht mehr am Wochenende bedient. Vergangenes Jahr zwangen uns drastische Einsparungen aufgrund steigender Benzinpreise im Stadtrat zu drastischen Einschränkungen bei den Busrouten. Die Anzahl der Stadtbusse wurde reduziert, es gab weniger Abfahrten und das Zeitfenster, in dem die Busse fahren, wurde verkürzt.

Dänische Statistiken zeigen, dass bei weniger Abfahrten die Tendenz zum Kauf eines zweiten Autos größer ist. In der Gemeinde Sønderborg haben wir besonders damit zu kämpfen, dass mehr Menschen den Bus ablehnen, weil sie auf dem Land leben.

•  Die Anzahl der Autos in der Gemeinde Sonderburg ist von 2018 bis 2023 um 6,9 % gestiegen.

•. Bis zu 25 % der Einwohner in der Kommune besitzen zwei oder mehr Autos. 

Wir müssen unsere Infrastruktur in der Kommune Sønderborg überprüfen und mehr Bürger dazu bringen, die verfügbaren Busse zu nutzen. Die am häufigsten genutzte Buslinie in Sonderburg ist derzeit die Linie 223, die von Norburg (Nordborg) über Sonderburg nach Gravenstein (Gråsten) verläuft. Daher könnte es eine gute Lösung sein, zu untersuchen, wie die Menschen zur Linie 223 gelangen können.

Es ist unbedingt erforderlich, mehr Menschen dazu bringen zu können, den Bus zu nutzen. Dies erfordert eine gute und besonders flexible Verkehrsinfrastruktur. In Zusammenarbeit mit Sydtrafik haben wir in der Kommune alternative Lösungen wie „Plustur“ oder „Flextur“ eingeführt, die die Bürger zur nächsten Buslinie oder sogar zum Zielort bringen können. Dies schafft die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, wann man fahren möchte, und bietet mehr Flexibilität. Ein weiterer Vorteil ist, dass man von zu Hause abgeholt wird. Man muss nur zwei Stunden vor der geplanten Abfahrt über den Bedarf Bescheid wissen.

In Zukunft müssen wir gemeinsam mit Sydtrafik daran arbeiten, dass die Bürger über die verschiedenen Angebote und Regelungen informiert werden und eine Plattform (App, Reiseplan) geschaffen wird, die es einfach macht, Flug, Zug, Bus, Mitfahrgelegenheit („bezahlt“) und Flexverkehr miteinander zu verbinden. Wenn mehr Menschen die Busse und die verfügbaren Regelungen nutzen, entsteht besonders auf dem Land eine bessere Infrastruktur, und alle tragen zur Lösung bei.

Kirsten Bachmann, Nübel (Nybøl)

 
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