Leserbrief

„Der Ruderlehrer als Sündenbock?!“

Der Ruderlehrer als Sündenbock?!

Der Ruderlehrer als Sündenbock?!

Claudia Horst
Flensburg/Sonderburg
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Claudia Horst ist aktives Mitglied in den NRV-Vereinen Deutscher Ruderverein Sonderburg und Deutscher Ruderverein Gravenstein. Foto: Privat

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Ruderin Claudia Horst ist traurig und bestürzt darüber, dass der Nordschleswigsche Ruder-Verband seinem Ruderlehrer Marc-Oliver Klages gekündigt hat. In ihrem Leserbrief hinterfragt sie die Gründe.

Traurig und mit sehr großer Bestürzung habe ich von der Kündigung des NRV Ruderlehrers (MOK) erfahren bzw. gelesen. Mein Name ist Claudia Horst, ich wohne grenznah in Deutschland und bin aktives Rennrudermitglied in den Rudervereinen Sonderburg und Gravenstein des NRV‘s. Ebenso bin ich Mitglied im RK Flensburg.

Ich genieße und schätze die Möglichkeit in unterschiedlichen Ruderrevieren mein Hobby auszuüben und grenzüberschreitend mit tollen Menschen meine Freizeit zu verbringen. Insbesondere beim NRV meine ruderischen Fähigkeiten durch den hauptamtlichen, gelernten und studierten Rudertrainer Marc-Oliver Klages zu verbessern.

Die Kritik, dass angeblich das Training nicht mehr den Vorstellungen des NRV Vorstandes entspricht, kann ich absolut nicht vollziehen. MOK hält sich nicht nur an das Ruderleitbild des DRV, gibt Trainings mit Motorbootbegleitung in allen Vereinen, macht Videoanalysen (für die, die möchten), sondern legt auch großen Wert auf Bootshandling und Umgang mit dem Material. UND er macht dies auch noch richtig gut. WAS lieber NRV Vorstand/Vereinsvorsitzende/Ehrenvorsitzende (wer auch immer demokratisch abgestimmt hat – wer weiß es?)  hätte er besser oder anders machen können? Auch eine Nachbesetzung kocht doch nur mit Wasser und wird kaum etwas anderes machen (können), oder?

Ebenso der in der Kündigung aufgeführte „Bedarf an einer anderen Planung und Organisation“, ist meines Erachtens vollkommen haltlos. Für die Planung eines „Unternehmens“ und der Organisation ist immer noch die Leitung zuständig, oder hänge ich meiner Zeit so sehr hinterher?

Ich finde aber nicht nur die vagen und für meinen Teil nicht haltbaren, angeführten Gründe der ausgesprochen Kündigung unfassbar. Mich macht der Umgang und die Art und Weise sprachlos. So geht man nicht mit dem beruflichen Schicksal eines Menschen um und schon gar nicht in einer so kleinen Gemeinschaft unter „Freunden“. Jeder Vorgesetzte oder Chef spricht zuerst mit seinen Mitarbeitern über eventuelle Unzufriedenheiten. Ist dies hier geschehen? Ich glaube nicht.

Abschließend lehne ich mich mal ganz weit aus dem Fenster: Ich glaube, MOK wurde zum Sündenbock für fehlende Ideen, Strukturen und Zukunftsperspektiven im Hinblick auf neue Mitglieder vom NRV gemacht. Das darf und sollte nicht sein!

An diese Stelle: Danke MOK für tolles Training, tolle Regatten, tolle Minilager und die schöne Zeit. Ich bin sehr traurig, und es tut mir sehr leid.

Claudia Horst, Harrislee

 

 

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