Kulturszene

Revue appelliert an Kommune: „Behaltet das Theater!“

Revue appelliert an Kommune: „Behaltet das Theater!“

Revue appelliert an Kommune: „Behaltet das Theater!“

Sonderburg/Sønderborg
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Die Sonderburger Revue ist im Theatersaal zu Hause, der wiederum im Gebäude des Hotels Sønderborg Strand liegt. Foto: Friedrich Hartung

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Die Revue in Køge musste Konkurs anmelden, überall kämpfen Kulturbetriebe ums Überleben. Wie geht es der Sonderburger Sommer Revue? Direktorin Jeanne Boel verrät es.

13.000 Eintrittskarten hat die Sonderburger Sommer Revue in der laufenden Saison verkauft – 2.000 mehr als im vergangenen Jahr. „Es geht in die richtige Richtung. Aber wir sind noch nicht da, wo wir seine könnten. Es dauert seine Zeit“, sagt Revue-Direktorin Jeanne Boel auf Nachfrage des „Nordschleswigers“.

Platz gewesen wäre für 18.000 Personen. Es gibt also noch Luft nach oben, so Jeanne Boel, die auch als Schauspielerin auf der Bühne steht und die Revue zusammen mit ihrem Mann Klaus Kristensen besitzt und leitet.

Jeanne Boel mit ihrem Schauspielkollegen Rasmus Søndergaard am Rande eine Probe hinter den Kulissen Foto: Karin Riggelsen

Wir spüren jedoch ganz klar noch die Nachwehen von Corona. Zudem befinden wir uns mitten in einer Inflation. Kulturinstitutionen im ganzen Land kämpfen damit, nach Corona wieder auf die Beine zu kommen. Damit stehen wir nicht alleine da.

Jeanne Boel, Revue-Direktorin

„Wir konnten in dieser Saison erneut ganz klar auf unser Stammpublikum zählen“, sagt Jeanne Boel.

„Aber wir konnten auch feststellen, dass viele jüngere Menschen in den Zuschauerreihen saßen. Das gibt uns Hoffnung für die Zukunft! Wir spüren jedoch ganz klar noch die Nachwehen von Corona. Zudem befinden wir uns mitten in einer Inflation. Kulturinstitutionen im ganzen Land kämpfen damit, nach Corona wieder auf die Beine zu kommen. Damit stehen wir nicht alleine da.“

 

Das Thema Corona-Virus durfte in der aktuellen Saison natürlich auch nicht fehlen. Foto: Karin Riggelsen

In Køge musste die Revue kürzlich Konkurs anmelden. Bei euch gehen die Zuschauerzahlen nach oben – was macht die Sonderburger Revue richtig?
„In Køge hatte die Revue umziehen müssen, und das ist immer schwer, etwas Neues zu beginnen und die Stammgäste mitzunehmen. Was haben wir richtig gemacht? Wir haben massiv in den sozialen Medien Werbung gemacht. Da ist die Reichweite sehr viel größer als in den herkömmlichen Medien wie Zeitungen oder Wochenblättern. In den Sozialen Medien bekommen wir weitaus mehr für unser Geld, und ich glaube, das war ein Teil des Erfolgs.“

 

Klaus Kristensen leitet seit fünf Jahren zusammen mit seiner Frau Jeanne Boel die Revue Show in Sonderburg. Foto: Karin Riggelsen

Aktuell erwägt der Sonderburger Stadtrat den Verkauf des kommunalen Theatersaals, in dem die Revue seit Jahrzehnten zu Hause ist. Was würde es für euch als Revue bedeuten, wenn die Spielstätte an einen privaten Unternehmer verkauft würde?
„Das wäre für die Revue eine Katastrophe. Ich hoffe sehr, dass die Kommune feststellt, dass ein eigenes Theater der Stolz einer Stadt ist. Man kann eigene Vorstellungen arrangieren, Kindertheater anbieten und so weiter. Wir können nur appellieren: Behaltet das Theater! Es ergibt überhaupt keinen Sinn, das Theater zu verkaufen.“

Warum nicht?
„Weil der Theatersaal der Kommune gehört, er ist abbezahlt und die Kommune kann mit den Mieteinnahmen Geld verdienen. Wir bezahlen eine Saalmiete, der Theaterverein bezahlt Saalmiete und andere Akteure ebenfalls. Es wäre unglaublich ärgerlich, wenn das Theater verkauft wird. Abgesehen davon ist es unwahrscheinlich, dass sich in diesen Zeiten ein Käufer findet.“

Weihnachts-Show im November

Die Sonderburger Sommer Revue plant in diesem Jahr erneut mit der „Juleshow“ eine Weihnachtsausgabe – am 18. und 19. November ist es so weit.

„Wenn uns das Publikum im Ticketverkauf die Bude einrennt, kann es auch noch eine dritte Vorstellung geben“, verspricht Jeanne Boel. Mit dabei sind die Darstellenden Tommy Kenter, Lone Rødbroe, Jesper Lundgaard, Vickie Berlin, Teit Samsø und Jeanne Boel. Weitere Informationen hier.

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