Leitartikel

„Vielen Dank für dein Vertrauen!“

Vielen Dank für dein Vertrauen!

Vielen Dank für dein Vertrauen!

Apenrade/Aabenraa
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Die Menschen in Dänemark wenden sich wieder mehr den seriösen Medien zu. Eine gute Nachricht, findet Cornelius von Tiedemann. Auch deshalb, weil es für das Team vom „Nordschleswiger“ eine Chance ist, sich zu beweisen.

Eine neue Studie der Universität Roskilde zeigt, dass die Menschen in Dänemark während der Corona-Krise ihr Vertrauen in die seriösen Nachrichtenmedien wiedergewonnen haben. Es sind noch immer erschreckend niedrige 59 Prozent, die uns vertrauen. Doch immerhin: 2020 waren es nur 46 Prozent.

Leider wurde keine entsprechende Untersuchung unter den Leserinnen und Lesern des „Nordschleswigers“ gemacht. Aber das Feedback, das wir bekommen, signalisiert uns, dass viele Menschen es wertschätzen, dass wir auch und gerade dann, wenn viele von uns zu Hause bleiben müssen, klar und übersichtlich informieren.

Darüber, was in der Minderheit läuft. Darüber, was vor der eigenen Haustür, im Grenzland los ist. Darüber, wie Kopenhagen, Kiel und Berlin über unseren Alltag entscheiden und darüber, wie uns das und anderes hier im Landesteil berührt und bewegt.

In Dänemark sind die Menschen weniger als andernorts besorgt, dass sie von sogenannten Fake-News in die Irre geführt werden könnten. Und das, obwohl hier so viel Zeit auf Facebook verbracht wird, wie in kaum einem anderen Land. Und obwohl die Befragten anerkennen, dass Facebook der Motor für Missinformation schlechthin ist.

Das könnte einerseits auf eine gewisse Naivität hindeuten. Es könnte aber auch bedeuten, dass die Menschen in Dänemark mehr Medienkompetenz besitzen als andernorts – und dass mehr von ihnen zwischen journalistischen Inhalten und irreführender Propaganda unterscheiden können.

Vielleicht ist es auch eine Mischung aus beidem. Schwarz-weiß ist die Welt jedenfalls in den seltensten Fällen.

Apropos: Menschen, die politisch weit rechts der Mitte stehen, finden häufiger, dass die Medien unfair über ihre eigenen politischen Standpunkte berichten. Ob das begründet ist, müsste eine weitere Studie untersuchen. Spätestens der Fall Støjberg und die Reaktion der Parteien der äußersten Rechten legen aber nahe, dass es zum Selbstverständnis politischer Ideologien am Rande gehört, Redlichkeit nur solange anzuerkennen, wie sie zum eigenen Weltbild passt. Sei es ein eindeutiges Gerichtsurteil oder sei es eine ausgewogene Berichterstattung.

Für uns eine gute Nachricht: Mehr Menschen vertrauen wieder den lokalen Medien, wenn es um Lokalpolitik geht – und ziehen sie den sozialen Medien ganz klar vor. Auch verlieren die sozialen Medien an Glaubwürdigkeit bei den jungen Menschen. Sie wenden sich vermehrt seriösen Nachrichtenmedien zu, die nach journalistischen Standards arbeiten.

Die reinen Onlinemedien legen weiter stark zu. Auch wir beim „Nordschleswiger“ konnten unsere Besuchszahlen auf unserer Internetseite und in der App gegenüber 2020 nochmal steigern. Und das nach einem riesigen Sprung nach vorne, von dem wir kaum zu hoffen wagten, dass wir sein Niveau würden halten können.

Die Verunsicherung rund um Corona hat das ihre dazu beigetragen. Und wir sind froh, dass viele zu uns kommen, um sich darüber zu informieren, was wirklich Sache ist. Wir bemühen uns Tag für Tag, diese Erwartung nicht zu enttäuschen.

Für uns ist das eine große Verantwortung – aber auch eine reizvolle Herausforderung und eine riesige Chance, zu zeigen, was wir mit unserem vergleichsweise kleinen Team von Tondern über Tingleff und Apenrade bis Sonderburg und Hadersleben – und nicht zu vergessen auf Christiansborg – für dich, unsere Leserin bzw. unseren Leser, leisten können.

Vielen Dank für dein Vertrauen!

 

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Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
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