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Vom Traum der Robbenbaby-Auffangstation zum Journalismus

Vom Traum der Robbenbaby-Auffangstation zum Journalismus

Vom Traum der Robbenbaby-Auffangstation zum Journalismus

Kilian Neugebauer
Kilian Neugebauer
Apenrade/Aabenraa
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Carlotta Miede an ihrem Arbeitsplatz in der Hauptredaktion in Apenrade Foto: Karin Riggelsen

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Wer sind eigentlich die Praktikantinnen und Praktikanten des „Nordschleswigers“? In diesem Format wollen wir sie vorstellen – dafür interviewen sie sich gegenseitig.

Carlotta Miede

Alter: 23

Aufgewachsen in: Kiel, Schleswig-Holstein, Deutschland

Studienort: Flensburg, Schleswig-Holstein, Deutschland

Studiengang: Bachelor in European Cultures and Society

Praktikum: 21. Dezember 2022 bis 20. Januar 2023

Wie bist du zum „Nordschleswiger“ gekommen?

Meine Eltern sind im vergangenen Jahr nach Dänemark ausgewandert, weshalb wir uns schon im Vorfeld viel mit der Region und dem Land beschäftigt haben. Wir fahren auch schon, so lange ich denken kann, nach Dänemark in den Urlaub. Die deutsche Minderheit und „Der Nordschleswiger“ wurden für mich prominenter, als sich dann meine Eltern aktiv mit dem Umzug beschäftigt haben. Da niemand aus meiner Familie Dänisch spricht, war klar, dass wir in Grenznähe ziehen wollen – auch gerade, damit es meine jüngeren Geschwister in einer deutschsprachigen Schule leichter haben.

Was hast du beim „Nordschleswiger“ erlebt?

Einen umfassenden Einblick in den journalistischen Alltag und in die dänische Arbeitskultur. Ich habe kennengelernt, wie es sich arbeitet, wenn die Nachrichten und Ideen für Artikel hereinkommen. Hier wird die Work-Life-Balance viel mehr geschätzt, was mir deutlich mehr zusagt als das klassische Arbeiten wie bei einem „9-to-5“-Job, das ich noch aus Deutschland kenne.

An ihrem Arbeitsplatz schrieb Carlotta Miede in den vergangenen vier Wochen verschiedene Artikel für den „Nordschleswiger“. Foto: Karin Riggelsen

Und was kannst du aus dieser Zeit mitnehmen?

Ungefähr alles. Vorher hatte ich kaum journalistische Erfahrung, die ich aber unbedingt wollte. Meine Kolleginnen und Kollegen haben mich super unterstützt. Beispielsweise Walter, unser Korrespondent aus Kopenhagen, hat mir nicht nur gesagt, was ich verbessern könnte – sondern auch weshalb. Dabei habe ich viel gelernt: Jetzt weiß ich, wie entscheidend der erste Satz in einem Artikel ist, um das Interesse der Lesenden zu wecken.

Dein persönliches Lieblingserlebnis deines Praktikums war?

Ganz am Anfang habe ich von meinen Kolleginnen und Kollegen viel Lob für einen Artikel zur nicht vorhandenen Medikamentenknappheit in Nordschleswig bekommen, was mich sehr gefreut und motiviert hat. Ich fand es aber auch generell einfach sehr schön, mir mit Marlies, Journalistin beim „Nordschleswiger“, das Büro zu teilen.

Was machst du am liebsten in deiner Freizeit?

Mein vergangenes Jahr war sehr unstrukturiert, weil ich mein Erasmus-Semester in Budapest gemacht habe – das war dann kein typischer Alltag für mich. Generell bin ich viel herumgereist und habe mir viel in Osteuropa angeschaut. Das hat mir sehr, sehr gefallen. In meinem klassischen Alltag sitze ich mit meinen Freundinnen zusammen, lese, mache Yoga – ganz entspannt – und backe gerne. Und lese natürlich täglich auch den „Nordschleswiger“ (lacht).

Sightseeing in Budapest: Während ihres Erasmus-Semesters besuchte Carlotta die Fischerbastei – im Hintergrund das ungarische Parlament. Foto: Carlotta Miede

Als Kind wollte ich mal eine Auffangstation für Robbenbabys haben – aber da sehe ich mich momentan nicht mehr (lacht).

Carlotta Miede

Was war dein Traumberuf als Kind – etwa Journalistin?

Nein, tatsächlich nicht. Das kam erst in der Oberstufe, weil ich da mein Interesse an Politik und gesellschaftlichen Themen entdeckt habe. Als Kind wollte ich mal eine Auffangstation für Robbenbabys haben – aber da sehe ich mich momentan nicht mehr (lacht).

Lieber in Deutschland oder Dänemark wohnen?

Hmm … Für die nächsten Jahre sehe ich mich eher in Dänemark, beziehungsweise Skandinavien generell. Dänemark ist jetzt definitiv die nächste Station, auch gerade wegen meines kommenden Auslandssemesters in Roskilde, aber ich könnte mir auch vorstellen, nach meinem Bachelor in Flensburg einen Master in Dänemark zu machen.

Wie geht es für dich nach dem Praktikum weiter?

Ich ziehe ziemlich im Anschluss an das Praktikum nach Roskilde für mein zweites Auslandssemester. Mir fällt gerade auf, das ist ja schon in ein paar Tagen, huch. Anschließend schreibe ich dann meine Bachelorarbeit. Für die Zukunft nach meinem Bachelor kann ich mir gut vorstellen, noch einmal zu reisen – so in die Richtung Work and Travel – einfach noch einmal durchatmen von dem Uni-Alltag.

 

Derzeit arbeitet Carlotta Miede an ihren letzten Artikeln in ihrer Praktikumszeit beim „Nordschleswiger“. Foto: Karin Riggelsen
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