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Lockerungen: Die Nordschleswigsche Gemeinde bleibt vorsichtig

Lockerungen: Die Nordschleswigsche Gemeinde bleibt vorsichtig

Lockerungen: Nordschleswigsche Gemeinde bleibt vorsichtig

dodo
Apenrade/Aabenraa
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Marienkirche in Sonderburg Foto: Karin Riggelsen

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Die Regierung hat weitreichende Lockerungen unter anderem für Gottesdienste und Konfirmanden-Unterricht beschlossen. Die Nordschleswigsche Gemeinde will trotzdem nicht voreilig handeln und sich langsam wieder Richtung Normalität vortasten.

Die kirchlichen Veranstaltungen der Nordschleswigschen Gemeinde dürfen wieder einen Schritt in Richtung Normalität machen – zumindest wenn dies in den jeweiligen Gemeinden erwünscht ist.

Das hat der Pastorinnen- und Pastorenkonvent bei seiner Sitzung am Mittwoch beschlossen. Auslöser dafür sind die von der Regierung neu herausgegebenen Richtlinien zur schrittweisen Wiedereröffnung der kirchlichen Veranstaltungen, die unter anderem vorsehen, den Platzbedarf pro Person auf zwei Quadratmeter im Sitzen und vier Quadratmeter im Stehen zu senken. Seit Januar liegt die Anforderung bei maximal einer Person pro 7,5 Quadratmeter. Auch das Singen ist mit einem Abstand von zwei Metern bei Gottesdiensten wieder erlaubt, zudem entfällt die Empfehlung für eine Zeitbegrenzung des Gottesdienstes auf 30 Minuten. Des Weiteren ist Konfirmanden-Unterricht mit bis zu 25 Personen wieder möglich.

Trotz der umfangreichen Lockerungen nimmt der Konvent Abstand davon, direkt zwangsweise von allen neuen Möglichkeiten Gebrauch zu machen.

In einer Pressemitteilung des Konvents heißt es: „Viele hatten sich an die 30-Minuten-Gottesdienste ohne Gesang in den letzten Monaten gewöhnt, und die schrittweise Wiedereröffnung mag einigen auch zu schnell gehen. Wir haben gute Erfahrungen in den Kirchräumen in der letzten Zeit gemacht. Die, die kommen wollten, sind gekommen, andere sind lieber zu Hause geblieben. Einige freuen sich sehr, wieder Menschen in den Gemeinden begegnen zu können, andere sind zurückhaltender.“

Entscheidung vor Ort

Der Pastor in Hoyer/Lügumkloster (Højer/Løgumkloster) und Senior der Nordschleswigschen Gemeinde, Matthias Alpen, betont daher, dass es keinerlei allgemein verpflichtende Öffnungsvorschriften gibt. „Jede Gemeinde entscheidet für sich, wie weit sie zu welchem Zeitpunkt die Veranstaltungen öffnen will. Die jeweiligen Pastorinnen und Pastoren und ihre Kirchenräte können die Lage vor Ort am besten einschätzen und sollen deshalb auch entscheiden, wie viel des vorgegebenen Rahmens sie ausschöpfen wollen“, so Alpen.

Einerseits wolle man niemanden zu einem Kirchenbesuch auffordern, anderseits solle aber auch niemand davon abgehalten werden, sagt der Senior. Im Klartext bedeutet das, dass jeder für sich selbst entscheiden muss, ob er an den Veranstaltungen teilnehmen möchte. „So sagen wir auch jetzt noch einmal, dass jede und jeder für sich entscheidet. Das bedeutet, dass in den Kirchen alles gemacht wird, um die Hygienevorschriften einzuhalten. Gleichzeitig ist vor Ort jeder für sich verantwortlich“, heißt es in der Mitteilung des Konvents.

Jeder Kirchenbesucher könne sich aber darauf einstellen, dass nicht sofort alles wieder wie vorher sein werde. Gottesdienste bleiben in der Regel kürzer, und es werde weniger gesungen.

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Gwyn Nissen
Gwyn Nissen Chefredakteur
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