Prozess

Wegen gestohlener Brause vor dem Höchstgericht

Wegen gestohlener Brause vor dem Höchstgericht

Wegen gestohlener Brause vor dem Höchstgericht

Kopenhagen/Skrydstrup
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Das Schöffengericht in Sonderburg kannte kein Pardon. Foto: Ute Levisen

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Langeweile kann verhängnisvoll sein. Davon kann Ricco Rosenberg aus Hadersleben ein Lied singen. Als 17-Jähriger brach er mit zwei Freunden in ein Gebäude ein. Die jungen Leute stahlen Limonade. In einem Anflug von schlechtem Gewissen brachten sie das Diebesgut Tage später zurück – und wurden dabei gefilmt. Jetzt beschäftigt sich das Höchstgericht mit dem Fall.

Vor zwei Jahren drang der heute 19-jährige Ricco Rosenberg mit zwei Freunden in ein früheres Schulgebäude in Skrydstrup ein. Ihm zufolge ließen seine beiden Freunde dabei drei Kisten Limonade mitgehen. Wenige Tage später brachten die reuigen Eindringlinge die Brause zurück. Der Fall wird in dieser Woche vor dem Höchstgericht verhandelt.

Einbruch aus Langeweile

„Wir haben uns gelangweilt“, sagt der Jugendliche laut dem Fernsehsender „TV Syd“ zum Hintergrund der Tat.

Der Diebstahl wäre vermutlich nicht aufgeflogen, hätte nicht das schlechte Gewissen die jungen Menschen geplagt: Sie brachten das Diebesgut Tage später zurück – und kauften Ersatz für bereits getrunkene Limonade. Eine Überwachungskamera hielt die Episode fest. Die Bestohlenen erstatteten Anzeige. 

Bangen um die berufliche Zukunft

Jetzt fürchtet Ricco Rosenberg um seine berufliche Zukunft.

Das Stadtgericht in Sonderburg (Sønderborg) und nachfolgend das Westliche Landgericht kannten kein Pardon und verurteilten das Trio zu 14 Tagen Haft auf Bewährung.

Ricco Rosenberg macht sich vor diesem Hintergrund wegen eines Eintrags im Strafregister Sorgen um seine berufliche Zukunft, wie „TV Syd“ berichtet.

Verteidiger: Urteil der Straftat nicht angemessen

Mit Bangen erwartet er daher das Urteil des Obersten Gerichtshofs. Stephan Ravn Berg aus Hadersleben verteidigt den jungen Mann pro bono vor der obersten Instanz und argumentiert, die bedingte Haftstrafe sei der Straftat nicht angemessen.

Der 19-Jährige macht zurzeit sein Abitur und möchte Strafverteidiger werden.

 „Ja, das ist schon ironisch“, räumt der junge Mann gegenüber „TV Syd“ ein. „Aber ich habe Gerichtsverhandlungen und Fragen der Gerechtigkeit schon immer spannend gefunden.“

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