Deutsche Minderheit

Ukraine-Vortrag: Volles Haus und Liveschalte nach Moskau

Ukraine-Vortrag: Volles Haus und Liveschalte nach Moskau

Ukraine-Vortrag: Volles Haus und Liveschalte nach Moskau

Hadersleben/Haderslev
Zuletzt aktualisiert um:
Die Vorsitzende des BDN-Ortsvereins Hadersleben, Sabina Wittkop-Hansen, begrüßte die Gäste zum Ukraine-Vortrag und hatte neben Referent Piet Schwarzenberger auch noch eine Überraschung für die Anwesenden im Gepäck: eine Liveschalte nach Moskau. Foto: Privat

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Bis auf den letzten Platz war der Lesesaal der deutschen Bücherei in Hadersleben am Mittwochabend besetzt. Die Aussicht auf einen Vortrag mit Analysen und geschichtlichen Hintergründen zur aktuellen Situation in der Ukraine hatte viele Wissbegierige in das Gebäude am Aastrupvej gelockt.

„Von der Zuzüglerin bis zum Dompropst, vom Schüler bis zur Rentnerin war alles dabei“, erzählt Büchereileiterin Monika Knutzen am Tag danach. Gemeinsam mit der Vorsitzenden des BDN-Ortsverein Hadersleben, Sabina Wittkop-Hansen, hatte sie angesichts der jüngsten Entwicklungen in der Ukraine am Mittwochabend einen Vortragsabend in der Bücherei auf die Beine gestellt. „Das hatte sich ganz kurzfristig ergeben“, so Knutzen.

Als Referenten konnten sie den stellvertretenden Schulleiter der Deutschen Schule Hadersleben und Geschichtslehrer Piet Schwarzenberger gewinnen, der anhand der Frage einer Schülerin, wieso die Russische Föderation nicht einfach einen Teil der Ukraine zurückbekommen kann, wenn dieser doch früher schon einmal zu Russland gehört habe, einen geschichtlichen Überblick über das „Tauziehen“ um die Ukraine gab.

Dass das Tauziehen zwischen Ost und West dabei kein neuartiges Phänomen ist, dürfte den Vortragsgästen spätestens dann bewusst geworden sein, als Schwarzenberger bei seinen Ausführungen bis ins Mittelalter zurückging.

Paul Katzenberger, Moskau-Korrespondent des RedaktionsNetzwerks Deutschland, berichtete für die Haderslebenerinnen und Haderslebener live aus der russischen Hauptstadt. Foto: Privat

Ein Moskau-Korrespondent berichtet

Gegenwartsbezug bekam die Veranstaltung durch eine mehr oder weniger spontane Liveschalte nach Moskau, wo Paul Katzenberger, Moskau-Korrespondent des RedaktionsNetzwerks Deutschland, sowohl eine fachliche als auch sehr persönliche Einschätzung zur russischen Invasion in der Ukraine gab.

Der Krieg in der Ukraine stehe in Moskau noch nicht im Vordergrund, berichtete Katzenberger, auch wenn die Sanktionen der europäischen Staaten langsam greifen und erste Auswirkungen im gesellschaftlichen Leben zeigen, beispielsweise beim Geldabheben.

Auch auf die Fragen der Anwesenden ist der erfahrene Journalist, der viele Jahre bei der Süddeutschen Zeitung gearbeitet hat, eingegangen: „Er hat auch sehr persönlich geantwortet und uns auch geschildert, wie Putin tickt“, lobt Knutzen, die sich zudem darüber freut, dass die erste Veranstaltung in der Deutschen Bücherei Hadersleben nach zweijähriger coronabedingter Zwangspause ein voller Erfolg war: „Alle waren ganz begeistert.“

Weitere Vorträge zum Ukraine-Krieg

Wer den Vortrag „Die Ukraine: Tauziehen zwischen Ost und West“ von Piet Schwarzenberger verpasst hat, kann am Dienstag, 8. März, ab 19.30 Uhr am Gemeindeabend mit Pastor Martin Witte in der ehemaligen Deutschen Schule Mölby teilnehmen. Dort wird der Geschichtslehrer seine Hintergrund-Analyse noch einmal wiederholen.

Einen weiteren Vortrag zur Ukraine veranstaltet die Deutsche Zentralbücherei am Mittwoch, 9. März, ab 19 Uhr im Haus Nordschleswig in Apenrade. Dort werden unter anderem Jan Diedrichsen von der Gesellschaft für bedrohte Völker und Christian Juhl von der Einheitsliste darüber diskutieren, wie die westlichen Demokratien auf die Lage in der Ukraine nach der Invasion der russischen Armee reagieren.

Mehr lesen