Kaum hatte Versammlungsleiter Harro Hallmann gefragt, wer der Wiederwahl von Angelika Feigel als Vorstandsvorsitzende des Deutschen Rudervereins Haderslebens zustimmt, da klatschten die anwesenden Vereinsmitglieder auch schon laut Beifall. Damit hätte die Abstimmung bei der Jahreshauptversammlung des DRH am Mittwochabend gar nicht eindeutiger ausfallen können: Angelika Feigel ist zum 14. Mal als Vorsitzende wiedergewählt worden und wird somit am Ende der neuen Amtszeit ihr 30-jähriges Jubiläum auf dem „Thron“ des deutschen Rudervereins in Hadersleben feiern können.

Zusammenhalt und gemeinsame Aktivitäten sind das A und O

Dass sie dem Verein und auch der Vorstandsarbeit seit nunmehr 28 Jahren die Treue hält, erklärt Feigel, die hauptberuflich die Schulfreizeitordnung der Deutschen Schule Hadersleben leitet, wie folgt: „Man kann hier viel bewegen. Das gefällt mir.“ Doch auch der gute Zusammenhalt im Verein, die Gemeinschaft und vor allem die zahlreichen gemeinsamen Aktivitäten bedeuten ihr viel.

Letztere seien im vergangenen Jahr aufgrund der Corona-Pandemie zwar etwas auf der Strecke geblieben, beim Jahresabschlussbericht hatte die Vorsitzende aber dennoch einiges zu erzählen. Denn für die bevorstehende Saison ist bereits viel geplant. „Die Wanderfahrten mussten im vergangenen Jahr zwar zum wiederholten Male verschoben werden, aber in diesem Jahr sind wir zuversichtlich, dass es klappt“, so Feigel. Die Flüge und das Kirchboot für die Vogalonga in Venedig am 5. Juni seien zumindest schon gebucht, und auch die Alt-Herrenfahrt auf Unstrut und Saale soll 2022 nachgeholt werden.

Kommune in die Pflicht nehmen

Ebenfalls für 2022 auf dem Programm steht laut Feigel der Bau einer neuen Rampe, damit die Ruderboote, vor allem aber das neue Motorboot, vom Vereinshaus aus leichter zu Wasser gelassen werden können.

Um das Zu-Wasser-Lassen geht es auch beim blauen Vereinshaus, das derzeit am Haderslebener Hafen errichtet wird und allen Kajak- und Rudervereinen der Domstadt ab September dieses Jahres eine Anlaufstelle bieten soll. „Leider merkt man bei der Planung, dass Kajakfahrer am Werk waren“, sagt Feigel mit einem Augenzwinkern. Denn sowohl bei der Konzeption der Brücke als auch bei den Halterungen im Bootshaus sei die Größe eines Ruderbootes nicht bedacht worden.

„Die am Vereinshaus geplante Brücke ist viel zu steil für Ruderboote“, erklärt die Vorsitzende. Ursprünglich hieß es daher, der Verein solle für viel Geld eine zweite Brücke bauen lassen. Doch das sei keine Option, wie Feigel betont: „Das blaue Vereinshaus wurde unter der Prämisse gebaut, dass auch die Ruderer dort einen Platz finden. Deshalb bleiben wir am Ball und nehmen die Kommune in die Pflicht.“ An einer gemeinsamen Lösung werde jedoch bereits gearbeitet.

Neuer Jugendwart

Eine Lösung für den bislang unbesetzten Posten des Jugendwarts konnte auf der Jahreshauptversammlung des DRH dank des Zuzüglers Florian Günzler gefunden werden. Der erfahrene Ruderer ist erst kürzlich mit seiner Familie von Hamburg nach Heisagger (Hejsager) gezogen und hat das Amt des Jugendwarts nach einstimmiger Wahl angenommen.

Ansonsten blieb bei der Besetzung der Vereinsposten für die kommenden zwei Jahre alles beim Alten: Neben Angelika Feigel als Vereinsvorsitzende wurde auch Olav Hansen als 2. Vorsitzender wiedergewählt. Kenneth Drexel bleibt weiterhin Bootswart beim DRH, und sowohl Harro Hallmann als auch der nicht persönlich anwesende Stephan Ravn Berg stellten sich für das kommende Jahr wieder als Revisoren zur Verfügung.