Blaulicht

Wie im Film: Erster Einsatz der WaPo „Syd- og Sønderjylland“

Wie im Film: Erster Einsatz der WaPo „Syd- og Sønderjylland“

Wie im Film: Erster Einsatz der WaPo Syd- og Sønderjylland

Schusterkate/Skovmagerhus
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Die „Juliett“ kann relativ leicht auf dem Landweg zum jeweiligen Einsatzort gebracht und dort zu Wasser gelassen werden. Foto: Ute Levisen

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Das neue Polizeiboot konnte bei einer ersten Kontrollfahrt auf der Flensburger Förde den Kolleginnen und Kollegen an Land assistieren. Damit ist die Polizei noch nicht wunschlos glücklich.

Im Vorabendprogramm des öffentlich-rechtlichen deutschen Fernsehens geben sich die Wasserschutzpolizei-Staffeln – gefühlt – tagtäglich das Steuerrad in die Hand. Mal ermittelt das Team der smarten Kriminalhauptkommissarin Jasmin Sayed (gespielt von Sesede Terziyan), das Wasserkriminaldezernat Eins der Wasserschutzpolizei Berlin (kurz: WaPo Berlin), dann wieder ist es der knurrige Gerhard Jäger (Markus John), der sich als Polizeihauptkommissar der WaPo Duisburg einen internen Kampf mit Kriminalhauptkommissar Carsten Heinrich (Stefko Hanushevsky) von der Kripo Duisburg liefert. Bei der WaPo Bodensee leitet Nele Fehrenbach (Floriane Daniel) das Team, während die erfahrene Hauptkommissarin Carina Wiese (Maike Junghans) Chefin des Ermittlerteams der WaPo Elbe ist.

Der wahre WaPo-Chef

Das nordschleswigsche Pendent im wahren Leben ist dann Polizeiinspektor Gert Bisgaard von der Polizei für Südjütland und Nordschleswig. Erst kürzlich hat die hiesige Polizeiregion ein Boot angeschafft, um auch auf dem Wasser im Bedarfsfall für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Am vergangenen Wochenende hat die „Juliett 5“ ihren ersten Einsatz überhaupt gefahren und war dafür am Rande der Rumregatta auf der Flensburger Förde unterwegs.

Wie Gert Bisgaard auf Anfrage des „Nordschleswigers“ feststellt, war an Bord der 21 kontrollierten Boote fast alles in Ordnung. Nur zweimal mussten die Polizistinnen und Polizisten an Bord ihren Anzeigenblock zücken.

Die neueste Errungenschaft der Polizei für Süddänemark und Nordschleswig wurde erst vor wenigen Wochen in Aarösund der Öffentlichkeit präsentiert. Das Boot ist neuneinhalb Meter lang, bringt etwa 2,2 Tonnen auf die Waage und verfügt über zwei leistungsstarke Motoren. Das Polizeiboot hat sein Domizil bei der Bereitschaft in Hadersleben. Foto: Ute Levisen

Schnelle Reaktion

Während die „Juliett 5“ am Sonntag auf der Förde patrouillierte, bekam die Besatzung um 9.45 Uhr über Funk mit, dass bei Schusterkate zwei verdächtige Personen bei den dortigen Booten herumlungerten, und zwar in diebischer Absicht, so die Vermutung.

„Da unser Boot nicht weit vom vermeintlichen Tatort entfernt war, ist die Besatzung auf eigene Initiative dorthin gefahren, um gegebenenfalls assistieren zu können. Da zeitgleich ein Streifenwagen vor Ort war, überließen sie allerdings den Fall den Kolleginnen und Kollegen auf der Straße. Unser Boot wollte deshalb eigentlich seine Patrouillenfahrt fortsetzen“, schildert Bisgaard den Verlauf der Aktion.

Mutmaßliche Diebe unauffindbar

Die Streifenwagenbesatzung konnte allerdings die beiden beobachteten Personen von der Landseite nicht ausfindig machen und brach deshalb die Suche zunächst ab.

Dann aber lenkten Menschen an Land die Aufmerksamkeit der Bordbesatzung auf sich und dirigierten die in Rufweite befindliche Polizeicrew auf der „Juliett 5“ zu einem Gebüsch an einem steilen Abhang. 

„Die Bordbesatzung konnte dann den Kolleginnen und Kollegen an Land den Weg dorthin weisen. Sie machten die beiden Personen in ihrem Versteck ausfindig. Die beiden jungen Männer ließen sich anstandslos festnehmen. Es zeigte sich übrigens, dass es sich nicht um Diebe handelte, sondern um zwei junge Männer, die in Dänemark Asyl suchen wollten. Die Sachbearbeitung läuft“, berichtet Gert Bisgaard. 

Schönes neues Werkzeug

Der Fall zeige jedoch, welchen Mehrwert eine Polizeieinheit zu Wasser auch bei herkömmlicher Polizeiarbeit bringen kann. Der Diensthabende, der einige der wichtigsten und kuriosesten Einsätze aller Polizeieinheiten über die sozialen Medien postet, war noch etwas „frecher“. Er schrieb auf dem Kurznachrichtenportal „X“: „Schön, mit so einem neuen Werkzeug. Jetzt wünschen wir uns auch noch einige Hubschrauber!“

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