Überschwemmung

Nach dem Starkregen kam die „Sintflut“: Rettungskanal in Sicht

Nach Starkregen kommt die „Sintflut": Rettungskanal in Sicht

Nach Starkregen kommt die „Sintflut": Rettungskanal in Sicht

Fohl/Fole
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Land unter herrscht immer wieder in der kleinen Ortschaft Fohl, wenn Fole Bæk bei Starkregen über die Ufer tritt. Der Vorsitzende des kommunalen Klimaausschusses, Carsten Leth Schmidt von der Schleswigschen Partei, hofft, dass die Arbeiten für den „Rettungskanal" noch vor den Sommerferien beginnen können. Bei einem Ortstermin hat sich Leth in der Vorwoche ein Bild von der Lage in Fohl gemacht. Foto: Ute Levisen

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Die Kommune Hadersleben plant, die Fohler Dorfgemeinschaft künftig vor Überschwemmungen zu bewahren. Mit einem Kanal möchte sie Fohl im wahrsten Sinne des Wortes das Wasser abgraben – und zwar noch vor den Sommerferien. Das hofft zumindest der Vorsitzende des kommunalen Klimaausschusses.

Neben den Sommerhausgebieten an der Ostküste der Kommune Hadersleben wird vor allem das kleine Dorf Fohl unweit von Gramm (Gram) immer wieder von Wassermassen nahezu biblisch anmutenden Ausmaßes heimgesucht.

Kanal soll Wassermassen in Brunnen ableiten

Noch vor den Sommerferien, so hofft Carsten Leth Schmidt von der Schleswigschen Partei (SP), wird die Kommune Hadersleben Abhilfe schaffen und einen Graben parallel zur Hauptstraße des Dorfes anlegen. Auf diese Weise soll ein Großteil der Niederschläge in Zukunft in den großen Brunnen an der Peripherie des Dorfes abgeleitet werden.

Nach Starkregen stehen in der Großkommune Hadersleben vielenorts Felder unter Wasser. Foto: Viggo Hjort Kohberg

Fohl – ein politischer „Dauerbrenner“

Carsten Leth Schmidt ist Vorsitzender des kommunalen Ausschusses für Technik und Klima: „Gefühlt haben wir die Situation in Fohl bei jeder zweiten Sitzung auf der Tagesordnung. Der Graben ist eine Maßnahme, die wir zeitnah umsetzen können.“

 

Der kleine Wasserlauf Fole Bæk entwickelt sich bei wolkenbruchartigen Regenfällen zu einem „reißenden Strom". Foto: Larz Grabau

Weitere Maßnahmen im Visier

100.000 bis 150.000 Kronen sind dafür im Ausschusshaushalt vorgesehen. Weitere Maßnahmen werden erheblich teurer. Eine davon ist die Erhöhung des Deiches an der Peripherie von Fohl, um das Ablaufen von Wassermassen aus dem Bach Fole Bæk zu verlangsamen. Bis zu 5 Millionen Kronen würden diese Arbeiten kosten.

Ein Kanal, parallel zur Straße, soll das überschüssige Wasser in Zukunft in diesen Brunnen ableiten. Foto: Larz Grabau

Überschwemmung: Fohl besonders betroffen

Leth Schmidt ist seit einem Jahr Vorsitzender des Klimaausschusses – die Probleme in Fohl bestehen indes seit Jahren. Die kleine Ortschaft ist allein in den vergangenen drei Jahren in immer kürzeren zeitlichen Abständen bei wolkenbruchartigen Niederschlägen von Wassermassen heimgesucht worden.

Die Fohler Dorfstraße in der vergangenen Woche Foto: Larz Grabau

Sicherungsmaßnahmen im Haushalt berücksichtigt

Im Haushalt des Klimaausschusses ist die Finanzierung von umfangreichen Sicherungsmaßnahmen zwar berücksichtigt, doch in der technischen Abteilung der Kommune herrscht zurzeit Personalmangel. Der Kanalbau ist somit erst der Anfang der Sicherungsmaßnahmen.

 

Auch im Stadtgebiet von Hadersleben fiel in der Vorwoche ungewöhnlich viel Regen binnen kurzer Zeit. Foto: Viggo Hjort Kohberg

Konzertierte Aktion von Bereitschaft und Katastrophenschutz

Bei den wolkenbruchartigen Regenfällen in der vergangenen Woche blieben zumindest die Häuser von Fohl diesmal verschont. Straßenzüge aber standen unter Wasser – und lediglich eine konzertierte Aktion der nordschleswigschen Bereitschaftsbehörde und des Katastrophenschutzes „Beredskabsstyrelsen“ konnte Schlimmeres verhindern.

 

Der Schlosssee von Gramm, unweit von Fohl gelegen, hatte in der Vorwoche einen erhöhten Wasserstand. Foto: Larz Grabau
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