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Haderslebens zweitgrößte Rotbuche ist nicht mehr

Haderslebens zweitgrößte Rotbuche ist nicht mehr

Haderslebens zweitgrößte Rotbuche ist nicht mehr

Hadersleben/Haderslev
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Mehr als 120 Jahre lang zierte die Rotbuche den Garten des Anwesens am Ribe Landevej. Foto: Annika Zepke

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Mehr als 120 Jahre lang hatte die Rotbuche dem Grundstück am Ribe Landevej Schatten gespendet. Am Mittwoch wurde sie gefällt.

Auf minutenlanges Sägen folgte ein kurzes Knacken, dann ein lautes Krachen – und schon war die mehr als 120 Jahre alte Rotbuche auf dem Anwesen der Familie Fuglsang Geschichte.

„Es ist ein Jammer“, sagt Iver Fuglsang. Aber es musste sein. In den vergangenen sieben Jahren hatte das Wurzelwerk des mächtigen Baumes in seinem Garten zu rotten angefangen. Die Rotbuche drohte, bei starkem Wind umzufallen. Das Fällen des Baumes konnte daher nicht länger aufgeschoben werden, bestätigt auch Claus Jensen von „Sydjysk Skovservice“.

Schwere Zeiten für die Rotbuche

Leicht fiel es dem Forstunternehmer, der sich seit 25 Jahren um die Bäume auf dem Anwesen kümmert, dennoch nicht. „Diese Rotbuche war einer meiner Lieblingsbäume“, sagt Jensen. Doch nicht nur deshalb sei das Fällen des altehrwürdigen Baumes für ihn ein trauriges Ereignis: Alte Rotbuchen, wie die der Fuglsangs, haben in der Region einen schweren Stand.

„Das Wetter der vergangenen zehn Jahre hat den Bäumen nicht gutgetan. Entweder war es zu nass oder zu trocken“, sagt Claus Jensen. Während bei zu viel Nässe die Wurzeln verfaulen, fehle den Bäumen bei Trockenheit die nötige Wasserzufuhr, so der Fachmann.

Nur ein Versuch

Auch die Rotbuche auf dem Anwesen der Familie Fuglsang hat das vergangene Jahrzehnt nicht unbeschadet überstanden, und so musste der mehr als 120 Jahre alte Baum am Mittwochmorgen vor den Motorsägen kapitulieren.

Einen Durchmesser von 1,90 Meter maß Forstunternehmer Claus Jensen bei der Rotbuche. Foto: Annika Zepke

„Anders als im Wald, wo man gegebenenfalls noch einmal nachjustieren kann, hatten wir hier nur einen Versuch“, erklärt Claus Jensen. Schließlich durfte der Baum, dessen Gewicht Jensen auf mindestens 25 Tonnen schätzt, beim Fällen keine angrenzenden Häuser beschädigen.

Genehmigung erforderlich

Doch glücklicherweise lief alles glatt, und die bis dato zweitgrößte Rotbuche der Domstadt ging sicher und ohne Schaden anzurichten zu Boden. „Nur im Kløften gibt es noch eine größere Rotbuche“, sagte Jensen, der dem stattlichen Baum nach dem Messen an seiner breitesten Stelle einen Durchmesser von 1,90 Metern bescheinigte. 

„Das war mit Sicherheit der dickste Baum, den ich in meiner Karriere gefällt habe“, so der Forstunternehmer.

Auch einige Nachbarn waren vorbeigekommen, um sich von dem altehrwürdigen Baum zu verabschieden. Foto: Annika Zepke

Für das Fällen der Rotbuche hatte die Familie im Übrigen vorher eine Genehmigung bei der Kommune einholen müssen und sich zugleich verpflichtet, zum Ausgleich an Ort und Stelle einen neuen Baum zu pflanzen, wie Claes Fuglsang verrät. „Der neue Baum kommt Ende Oktober, und es wird wieder eine Rotbuche.“

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