Ehrenamtliches Engagement

Finanzielle Unterstützung für die Schutzengel der Nacht

Finanzielle Unterstützung für die Schutzengel der Nacht

Finanzielle Unterstützung für die Schutzengel der Nacht

Hadersleben/Haderslev
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Die Nachtraben hatten in Zeiten von Corona wenig zu tun. Mit dem Aufheben der Corona-Restriktionen nahm das Haderslebener Nachtleben – und somit auch die Arbeit der Freiwilligen in den gelben Jacken – jedoch wieder Fahrt auf (Archivfoto). Foto: Ute Levisen

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Seit Jahren wachen sie des Nachts über die Jugendlichen und Feierwütigen der Stadt. Mit dem Wiederaufleben der nächtlichen Partykultur sorgen die Nachtraben nach der Corona-Pandemie wieder für Sicherheit in den Haderslebener Gassen und Hinterhöfen. Vom örtlichen Rotary Klub gab es für das Engagement der Ehrenamtlichen daher Schützenhilfe.

Nach zwei Jahren Corona-Pandemie nimmt nicht nur das Haderslebener Nachtleben wieder Fahrt auf, auch die „Nachtraben“ nehmen ihre Arbeit wieder auf. Das hat den Haderslebener Rotary Klub dazu veranlasst, den Ehrenamtlichen einen Besuch abzustatten.

„Im Augenblick sind wir 25 aktive Raben, die abwechselnd freitagnachts durch die Stadt gehen“, erklärt der Vorsitzende von „Haderslev Natteravne“, Per Geiken.

Die Nachtraben fliegen aus

Jeden Freitagabend ziehen drei der freiwilligen Nachtraben von 23 bis 3 Uhr durch die Haderslebener Innenstadt und nehmen sich speziell junger Menschen an, die beim Feiern über die Stränge geschlagen haben oder des Nachts anderweitig Hilfe benötigen. Auch zu besonderen Anlässen, wie dem letzten Schultag der Neuntklässlerinnen und Neuntklässler, sind die Ehrenamtlichen zur Stelle.

Seit sechs Jahren zieht der Vorsitzende von „Haderslev Natteravne“, Per Geiken, als Nachtrabe durch die Stadt (Archivfoto). Foto: Ute Levisen

„Das machen wir mittlerweile seit 15 Jahren“, berichtete Geiken, der seit sechs Jahren selbst aktiver „Nachtrabe“ ist, den Rotary-Mitgliedern bei ihrem Besuch. Um sich den nächtlichen Schutzengeln anschließen zu können, müsse man lediglich 18 Jahre sein, so der Vorsitzende. Eine Altersobergrenze gebe es hingegen nicht: „Der älteste Nachtrabe in Hadersleben ist zum Beispiel 82 Jahre.“

Freiwillige gesucht

Wie viele soziale Vereine nach der Corona-Pandemie haben auch die Haderslebener Nachtraben Bedarf für freiwillige Helferinnen und Helfer. Um alle Nachtwachen mit „Personal“ besetzen zu können, müsse der Verein etwa 30 aktive Ehrenamtliche zählen, erklärte Per Geiken: „Wir haben also noch Platz für ein paar Leute.“

Wenn die „Natteravne“ des Nachts ihre Runden durch die Haderslebener Innenstadt drehen, halten sie allen voran Augen und Ohren offen: „Wir sind nicht die Polizei. Wir mischen uns nicht in Schlägereien oder dergleichen ein“, betonte der Vorsitzende. Viel eher reiche ihre bloße Anwesenheit oftmals aus, um Zwischenfälle zu verhindern und erhitzte Gemüter zu besänftigen.

Der Präsident des Haderslebener Rotary Klubs, Hans Jørgen Jensen, überreichte dem Vorsitzenden der Haderslebener Nachtraben, Per Geiken (l.), und dessen Stellvertreter Jan Pohl kürzlich einen Scheck über 5.000 Kronen. Foto: Privat

„Wir gehen unter anderem in Hinterhöfe und auf Parkplätze, um sicherzugehen, dass dort keine jungen Leute eingeschlafen sind. Unsere Anwesenheit soll auch dazu beitragen, eventuelle Übergriffe abzuwenden“, so Geiken. Bei ihrer Arbeit kommen die Nachtraben regelmäßig ins Gespräch mit Jugendlichen, führte er fort: „Und was wir hören und sehen, bleibt unter uns.“

Finanzspritze

Um das Engagement der Freiwilligen zu unterstützen, die wie viele andere Hilfsorganisationen finanziell herausgefordert sind, hat der Haderslebener Rotary Klub den beiden Vorsitzenden der „Natteravne“ bei seinem Besuch einen Scheck in Höhe von 5.000 Kronen übereicht.

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