Impfbereitschaft

Einige warten stundenlang, andere kommen gar nicht

Einige warten stundenlang, andere kommen gar nicht

Einige warten stundenlang, andere kommen gar nicht

Hadersleben/Haderslev
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Am Donnerstagnachmittag war die Schlange vor dem Haderslebener Impfzentrum im ehemaligen Rathaus noch in Grenzen. Die Wartezeit lag dennoch bei etwa einer Stunde. In Zukunft soll das besser werden, meint Marit Nielsen-Man, Leiterin der kommunalen Abteilung für Gesundheit und Prävention. Foto: Annika Zepke

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Während die über 40-Jährigen in der Kommune Hadersleben teilweise stundenlang Schlange stehen, um sich ihre Booster-Impfung abzuholen, haben etwa 9 Prozent der 25- bis 35-Jährigen das Impfangebot bislang gar nicht wahrgenommen. Das sei besorgniserregend, meint die kommunale Chefin für Gesundheit und Prävention, Marit Nielsen-Man.

Der Andrang auf das neue Impfzentrum im ehemaligen Rathaus in Hadersleben war groß in dieser Woche. Seit Montag können sich alle über 40-Jährigen dort wahlweise mit Terminbuchung oder nach dem sogenannten Drop-in-Prinzip zum dritten Mal gegen das Coronavirus impfen lassen.

Ansturm aufs Impfzentrum

Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger – nicht nur aus der Domstadtkommune – nahmen das Angebot an, mussten jedoch teilweise sehr viel Geduld mitbringen. „Im Haderslebener Impfzentrum gab es einige Anfangsschwierigkeiten“, räumt die Leiterin der kommunalen Abteilung für Gesundheit und Prävention, Marit Nielsen-Man, ein.

Diese Erfahrung hat auch Helle Prochaska aus Ribe gemacht. Sie musste am Donnerstag im Haderslebener Impfzentrum an der Gåskærgade eine gute Stunde auf ihre Impfung warten – trotz Termin. Gelohnt habe sich das Anstehen aber dennoch, findet Prochaska: „Wenn sich dadurch eine Erkrankung vermeiden lässt, oder zumindest fast, dann auf jeden Fall.“

Eine gute Stunde hat Helle Prochaska am Donnerstag für ihre Booster-Impfung anstehen müssen, ihr Mann Wolfgang wartete derweil vor dem ehemaligen Rathaus auf sie. Der Aufwand habe sich aber gelohnt, sind sich beide einig. Foto: Annika Zepke

Besserung in Sicht

Vor allem das Doppel-Konzept aus Drop-in- und Terminimpfung sei Grund für die langen Warteschlangen gewesen, erklärt Nielsen-Man. Mit dem Drop-in-Konzept habe man versuchen wollen, dank flexibler Impfmöglichkeiten noch mehr Menschen zu einer Corona-Impfung zu bewegen. Mittlerweile habe der Impfstättenbetreiber Carelink jedoch ein gutes Warteschlangensystem entwickelt, lautete die Einschätzung der Abteilungsleiterin.

Hinzu komme, dass mehrere Apotheken der Stadt inzwischen Drop-in-Impfungen durchführen, weshalb diese Art der Impfvergabe im Haderslebener Impfzentrum voraussichtlich zum Auslaufmodell werde, sagt Marit Nielsen-Man.

Ähnlich äußerte sich auch Region Süddänemark auf Nachfrage des „Nordschleswigers“: „Die Tendenz geht eindeutig zur Terminvergabe“, so die Antwort auf die Frage nach künftigen Drop-in-Impfungen an den Impfzentren.

Im Moment ist es so einfach, sich in der Kommune impfen zu lassen, dass ich alle, die bislang noch nicht in Gang gekommen sind, dazu auffordern möchte, dies noch vor Weihnachten zu tun.

Marit Nielsen-Man, Leiterin der kommunalen Abteilung für Gesundheit und Prävention

Niedrige Impfquote bereitet Sorgen

Während für das Warteschlangenchaos vor dem Impfzentrum Hoffnung in Sicht ist, bereitet der kommunalen Chefin für Gesundheit und Prävention eine weitere Erkenntnis Sorgen: 31 Prozent der 25- bis 35-Jährigen in der Kommune Hadersleben sind noch nicht vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Knapp 9 Prozent dieser Altersgruppe haben bislang noch keine einzige Covid-19-Impfung erhalten.

„Es ist besorgniserregend, zu sehen, dass so viele in dieser Altersgruppe noch keine Impfung erhalten haben“, sagt Nielsen-Man, „das sind junge Menschen, die ein aktives, soziales Leben führen, und daher ohne Impfung einen großen Beitrag zur Verbreitung der Pandemie leisten können.“

Mit der rasanten Verbreitung der Omikron-Variante sei es wichtiger denn je, sich gegen das Virus impfen zu lassen, betont die Abteilungsleiterin: „Im Moment ist es so einfach, sich in der Kommune impfen zu lassen, dass ich alle, die bislang noch nicht in Gang gekommen sind, dazu auffordern möchte, dies noch vor Weihnachten zu tun.“

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