In Würde alt werden – wie geht das? – Auf diese Frage sucht die Ortsabteilung von Ældre Sagen in Hadersleben Antworten. Sie befragte dazu Politikerinnen und Politiker des Kommunalrats. „Wir hatten elf Politiker am Montag zu einer Veranstaltung in die Woyenser Arena eingeladen“, sagt der Ortsvorsitzende Erik Johan Hansen: „Ich muss sagen, sie haben ihre Sache gut gemacht.“

Spielraum für Verbesserungen

Das bedeute jedoch nicht, dass es keinen Spielraum für Verbesserungen gebe, wie er betont, auch wenn seine Ortsabteilung eine gute Zusammenarbeit mit der Kommune Hadersleben pflege.
„Wir wollen eine demenzfreundliche Abteilung sein“, unterstreicht der Vorsitzende. Daher ergänzt Ældre Sagen die sogenannten kommunalen Demenzhandlungspläne mit eigenen, konkreten Maßnahmen. Das kürzlich ins Leben gerufene, 14-tägliche Mittwochs-Café im Haderslebener Gesundheitszentrum ist eine davon: „Das Café richtet sich an demente Bürgerinnen und Bürger und ihre Angehörigen und ist in Zusammenarbeit mit der Kommune entstanden“, sagt Erik Johan Hansen.

Weniger Bürokratie – mehr Zeit

Carsten Leth Schmidt von der Schleswigschen Partei (SP) war einer der elf Kommunalratsabgeordneten, die in Woyens (Vojens) zum Thema „In Würde alt werden“ Rede und Antwort standen: Er spricht sich dafür aus, den gegenwärtigen Pilotversuch mit eigenverantwortlichen Teams in der gesamten kommunalen Heimpflege umzusetzen: „Weniger Bürokratie – mehr Zeit für unsere Senioren. Das ist nicht neu und hat früher bereits sehr gut funktioniert.“

Pilotversuch in Woyens

In Woyens setzt der Ortsvorsitzende große Hoffnung in dieses Pilotprojekt nach niederländischem Vorbild. In der alten Bahnhofsstadt gibt es zwei Heimpflegeteams, die nach diesem Modell arbeiten: „Es dauert natürlich, bis sich alles eingespielt hat“, gibt Hansen zu bedenken. Er betrachtet diesen Vorstoß als einen Schritt in die richtige Richtung, denn die Bürokratie und die vielen Vorschriften hierzulande hätten mittlerweile Überhand genommen.

Essen gegen die Einsamkeit

Ein zweiter Schwerpunkt ist das Problem der Einsamkeit unter älteren Menschen.

„Es ist ein echtes Problem, das sich vor allem in der Corona-Pandemie offenbart hat. Ich habe viele Anrufe von Menschen bekommen, die sich einsam fühlen“, verrät Hansen.
Seine Abteilung hat sich daher einen Feldzug gegen die Einsamkeit auf die Fahnen geschrieben: Mit geselligem Beisammensein möchte Ældre Sagen seinen Mitgliedern den Weg zu anderen Menschen ebnen: „Wir laden ein zu einem regelmäßigen, gemeinschaftlichen Essen im Hotel Norden. Am Freitag ist die erste Veranstaltung dieser Art. Die nächste folgt am 19. November. Beginn ist jeweils um 12 Uhr.

 „Man muss nicht einsam sein, um daran teilzunehmen“, betont Hansen: „Aber es ist eine gute Gelegenheit, andere Leute zu treffen.“