Ländlicher Raum
Kaufmannsladen kontra Discounter: Einer wird verlieren
Kaufmannsladen kontra Discounter: Einer wird verlieren
Kaufmannsladen kontra Discounter: Einer wird verlieren

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Wie viel Einzelhandel braucht das Land? – An dieser Frage scheiden sich in Starup die Geister. Eine Projektentwicklungsfirma plant in dem Dorf einen Discounter – quasi vor der Tür des örtlichen Kaufmannsladens. „Konkurrenz belebt das Geschäft“, heißt es. Doch die jüngste Analyse zeigt: Einer wird verlieren.
Die einen sind dafür – die anderen dagegen: Es geht um das Vorhaben einer lokal verankerten Projektentwicklungsfirma, am Lundingvej 3 in Starup bei Hadersleben auf einer Fläche von 1.200 Quadratmetern einen Discounter zu errichten.
Externe Einzelhandelsanalyse soll Klarheit bringen
Der Ausschuss für Technik und Klima behandelte den Antrag auf seiner Sitzung am Montag. Dessen Mitglieder verständigten sich mehrheitlich darauf, die zwei Jahre alte Einzelhandelsanalyse für Starup durch eine aktualisierte Analyse zu ersetzen.
„Wir möchten unsere Entscheidung auf der Grundlage von Fakten treffen – so objektiv wie nur möglich“, sagt der Vorsitzende Carsten Leth Schmidt von der Schleswigschen Partei (SP).

Linke Parteien winken ab
Die Mitglieder der Sozialdemokratie sowie Helene Hellesøe Appel von der Einheitsliste votierten dagegen. Sie bangen um die Zukunft der Kaufmannsläden auf dem Lande.
„Die Analyse zeigt, dass der Kaufmannsladen in Ösby mitnichten überleben wird, sollte in Starup ein Discounter entstehen. Die Gegend kann keinen weiteren Supermarkt verkraften", sagt der Vorsitzende der sozialdemokratischen Gruppe, Henrik Rønnow.
Schwerer Stand für Projektentwickler wegen Widerstands
Bei einem Bürgertreffen im August in Starup hatten die Projektmacher Probleme, überhaupt zu Wort zu kommen – so groß war der Widerstand.
Circa 600 Menschen unterschrieben bei dieser Gelegenheit eine Protesterklärung. Doch die Discount-Pläne haben auch Anhänger in der Lokalbevölkerung. Sie wandten sich in einem Brief an das Kommunalparlament.

Fürsprecher: Platz für mehr als ein Geschäft
Darin beanstanden sie, dass die Bürgerinformationsveranstaltung während der Sommerferien nicht die Wünsche der ganzen Lokalbevölkerung widerspiegele: Starup könne sich über regen Zuzug freuen. Vor Ort sei daher Platz für mehr als ein Geschäft.
Sozialdemokratie hegt Bedenken
Das Areal, auf dem möglicherweise ein Discounter entsteht, ist bislang als Wohngebiet ausgewiesen.
Auch in dieser Hinsicht hegt die Sozialdemokratie Bedenken: „Die Pläne würden zweifellos zu einer Wertminderung angrenzender Häuser führen“, argumentiert Henrik Rønnow.
Er verweist zudem auf die Lärmbelästigung, etwa durch Warenlieferungen und die Müllabfuhr.
Solange keine aktualisierte Einzelhandelsanalyse – und damit keine Entscheidung über den Bau eines Discounters – vorliegt, bleibt die Ungewissheit für die Kaufmannsläden auf dem Lande.