Deutsche Minderheit

Krise, Platznot und Minderheiten beim SP-Stammtisch

Krise, Platznot und Minderheiten beim SP-Stammtisch

Krise, Platznot und Minderheiten beim SP-Stammtisch

Hadersleben/Haderslev
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Ernst August Hansen, hier zu sehen mit Gastgeberin Eliska Hansen, warf die Frage nach den Deutschkenntnissen von Pflegekräften auf. Foto: Ute Levisen

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Bei einem gepflegten Glas Bier aus Tschechien trafen sich die deutsche Minderheit und Zugezogene in Hadersleben erneut zum Politstammtisch der Schleswigschen Partei. Diesmal bildete das Fachgeschäft von Eliska Hansen die Kulisse – und die Gäste ließen nicht auf sich warten.

Es gab Bier aus dem umfassenden Sortiment des Fachgeschäfts „Eliska“ an der Apothekerstraße und Himbeerlimonade aus Tschechien, als die Schleswigsche Partei (SP) in Hadersleben erneut zu einem Politstammtisch eingeladen hatte. Die Gäste ließen sich nicht lange bitten. Neben Stammgästen waren auch ein paar Zugezogene gekommen.

Breit gefächerte Themenpalette

Der SP-Kommunalratsvorsitzende Hans-Iver Kley führte durch das Programm. Ein fester Punkt der Tagesordnung war auch diesmal ein Blick hinter die Kulissen der Kommunalpolitik der Großkommune Hadersleben, den der SP-Abgeordnete Carsten Leth Schmidt gewährte. Er hatte nicht zuletzt wegen seiner Funktion als Vorsitzender des Ausschusses für Technik und Klima einiges aus seinem Ressort zu berichten.

Energiekrise und Fernwärme

Die Energiekrise dominierte den Stammtisch, an dem Peter Iver Johannsen die Frage aufwarf, wie hoch eigentlich die Chance für einen Anschluss von Hoptrup an das Fernwärmenetz sei. Gering, da kostspielig, so die Antwort.

Auch das Wohlergehen von Seniorinnen und Senioren bewegte die Teilnehmenden: Wie schaut es aus mit Pflegekräften, die des Deutschen mächtig sind, wollte etwa der pensionierte Arzt Ernst August Hansen wissen. Aus seiner Praxis weiß er, dass dies vor allem für Demenzkranke ein Problem sein kann, wenn sie ins Heim kommen: „Im hohen Alter verfallen Menschen mit Demenz oft in ihre Muttersprache, auch wenn sie ihr Leben lang zwei Sprachen gesprochen haben.“

Gut besuchter SP-Stammtisch bei Eliska – mit Bier, Limonade und vielen Themen Foto: Ute Levisen

Engagement für Minderheiten

Als Mitglied des Propstei-Ausschusses plädiert der stellvertretende Schulleiter der Deutschen Schule Hadersleben (DSH), Piet Schwarzenberger, für eine breiter als bisher gedachte Unterstützung von Minderheiten, beispielsweise aus Rumänien, von denen es viele, vor allem im ländlichen Raum, gebe.

Platznot in deutschen Einrichtungen

Die Platznöte der DSH waren ebenfalls ein Thema. Wie Carsten Leth Schmidt erläuterte, gibt es gegenwärtig Gespräche darüber, für die Schule der deutschen Minderheit eine flexible Regelung zu finden: „Es gibt Überlegungen, Räumlichkeiten in der Handelsschule zu mieten, um mehr Platz für die Schule zu schaffen, sodass die deutschen Einrichtungen auch künftig ein Angebot für Zugezogene sein können“, sagte der SP-Politiker.

Die Kommune Hadersleben erlebt dank zugezogener Familien aus Deutschland einen Aufwärtstrend mit Blick auf ihre Bevölkerungszahl. Entsprechend groß ist die Nachfrage bei den deutschen Bildungseinrichtungen und im deutschen Kindergarten.

Gastgeberin des Abends war Eliska Hansen, die im Vorjahr zur Kommunalwahl für die Schleswigsche Partei kandidierte.

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