Kultur
Wieder mal preisverdächtig: Møllen-Theater erneut nominiert
Wieder mal preisverdächtig: Møllen-Theater erneut nominiert
Wieder mal preisverdächtig: Møllen-Theater erneut nominiert
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Trotz gähnender Leere in den Zuschauerrängen: Das neue Jahr lässt sich für das Møllen-Ensemble in Hadersleben gut an. Die groß angelegte Grenzland-Jubiläumsvorstellung „Romeo & Julia“ auf Schloss Kronborg hat die Kulturorganisation „CPHCulture“ in gleich zwei Preis-Kategorien nominiert. Für den Theaterchef ein Lichtblick in trüben Zeiten.
Die künstlerische Neuauflage des Shakespeare-Klassikers „Romeo & Julia“ des Regionaltheaters Møllen in Hadersleben war ein überwältigender Erfolg. Die dänische Theaterkritik hatte die Vorstellung zum 100. Jubiläum des Grenzlandes mit Lobeshymnen förmlich überschüttet.
Jetzt darf sich das Ensemble des Møllen über eine weitere Anerkennung seiner Arbeit freuen. „CPHCulture“ hat das Regionaltheater am Mühlenstrom für zwei weitere Preise nominiert: „Årets klassiske bearbejdelse 2021“ (klassische Bearbeitung des Jahres 2021) und für den Hauptpreis „Årets forestilling 2021“ (Vorstellung des Jahres 2021).
Enorm stolz auf die Anerkennung
„Ganz gleich, ob wir gewinnen oder nicht: Allein die Tatsache, dass wir überhaupt nominiert worden sind, macht uns unheimlich stolz.“ – Theaterdirektor Nikolaj Mineka macht in einem Gespräch mit dem „Nordschleswiger“ keinen Hehl aus seiner Freude über die Ehre.
Im vergangenen Sommer hatte das Kulturnetzwerk „CPHCulture“ das Theater Møllen für seine Saisonpreise nominiert – und jetzt für zwei Kategorien in seinen Jahrespreisen. Ende Februar ermittelt die Jury die Jahrespreisträger.
Im Wettbewerb mit dem Königlichen Theater
„Wir treten gegen ein starkes Bewerberfeld an, das fantastische Inszenierungen auf die Bühne gebracht hat“, sagt Nikolaj Mineka. Unter den nominierten Preisträgern sind das „Nørrebro Teater“ sowie das Königliche Theater.
„CPHCulture“ hat die Møllen-Inszenierung auf der Hamlet-Bühne „Schloss Kronborg“ nominiert: „Allein das Erlebnis, vor Schloss Kronborg Romeo & Julia aufzuführen, war überwältigend“, sagt Mineka begeistert.
Eine schwere Geburt
Dabei war die Neuinszenierung des Klassikers in Møllen-Regie eine „schwere Geburt“: Gleich zweimal waren Romeo und Julia vom Lockdown betroffen.
Angespornt von den neuerlichen Nominierungen, beginnen am kommenden Montag im Møllen-Theater die Proben für den nächsten „Streich“: „Den første sten“ (Der erste Stein) nach dem gleichnamigen Antikriegsroman des dänischen Autors Carsten Jensen. Natürlich unter strenger Einhaltung von Corona-Maßnahmen, wie Mineka versichert.
Grenzüberschreitend unterwegs
Der Theaterdirektor feilt unterdessen weiter an seinen Deutschkenntnissen, denn Kulturarbeit, erst recht an einem Theater, ist zuweilen grenzüberschreitend. Vor allem im Grenzland: „Ich muss sagen, mein Deutsch ist in den vergangenen acht Jahren wesentlich besser geworden“, sagt Mineka, auch wenn die Sprachpraxis ihre Hürden hat, da Gesprächspartner aus „Mitleid mit dem jungen Mann“ allzu oft ins Englische übergehen.
Mit Blick auf die Zukunft hofft Nikolaj Mineka, möglichst bald wieder Zuschauerinnen und Zuschauer begrüßen zu können. Auch seine Theaterreisen über die Grenze, in Hamburger Theater beispielsweise, haben unter den Reiseeinschränkungen arg gelitten: „Diese kulturellen Ausflüge über die Grenze fehlen mir schon. Ich fahre gern in deutsche Theater, um mich dort inspirieren zu lassen.“