Deutsche Minderheit

Sprudelnde Stimmung beim BDN mit Engelsfurz

Sprudelnde Stimmung beim BDN mit Engelsfurz

Sprudelnde Stimmung beim BDN mit Engelsfurz

Hadersleben/Haderslev
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Volles Haus und gute Stimmung bei den Versammlungen des BDN-Ortsvereins und des Bezirks im Clubhaus des Rudervereins. Kassiererin Mette Zempel erstattete Bericht. Foto: Ute Levisen

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Die jährlichen Versammlungen des Ortsvereins und des Bezirks Hadersleben boten Rück- und Ausblicke auf ein breit gefächertes Programm für Groß und Klein. Diesmal erhielt die Doppelveranstaltung des Bundes Deutscher Nordschleswiger eine besondere Note: Im Ruderverein herrschte dank des Fürsten von Metternich eine sprudelnde Stimmung – mit einem Engelsfurz.

Es war für alle etwas dabei, als sich die Mitglieder des Ortsvereins des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN) und des Bezirks zu ihrem traditionellen Versammlungsdoppel-Marathon im Clubhaus des Deutschen Rudervereins Hadersleben einfanden.

Doch obgleich beide Tagesordnungen lang waren, herrschte Kurzweil, denn Harro Hallmann hatte an diesem Donnerstagabend einen vornehmen Gast im Gepäck: „Fürst von Metternich“. Der Weinkenner der deutschen Minderheit war mit einer Stiege Sekt – unter anderem dieser Marke – angereist, um die Teilnehmenden im Rahmen eines Vortrags in die komplexe Welt der Sekte einzuweihen.

Rück- und Ausblicke

Doch zunächst zum offiziellen Teil, zu dem sich die Anwesenden eine deftige Suppe auf die Teller füllen durften. Ortsvorsitzende Sabina Wittkop-Hansen hatte gekocht und lieferte – auch ohne Sekt – einen vor Begeisterung sprudelnden Rückblick auf das abgelaufene Vereinsjahr: „Dabei war es nach Corona gar nicht so einfach, wieder in die Gänge zu kommen“, wie sie einräumte.

Gut besuchte Veranstaltungen

Dennoch: Die Veranstaltungen, die zum Teil in gemeinsamer Regie von BDN-Ortsverein und Bezirk stattfanden, boten etwas für Jung und Alt: Fahrten in den Heidepark, zum Musical „Mamma Mia!“ nach Hamburg und nicht zuletzt die traditionelle Spargelfahrt in die Heimatstadt der Bezirksvorsitzenden Angelika Feigel nach Husum waren Höhepunkte im Vereinskalender. Auch die Vortrags- und Filmabende in der Deutschen Bücherei Hadersleben waren stets gut besucht.
 

Die BDN-Bezirksvorsitzende Angelika Feigel (stehend) versprach auch für dieses Jahr spannende Veranstaltungen. Foto: Ute Levisen

Mehrwert der Minderheit sichtbar machen

Actionreich soll es weitergehen, wie Angelika Feigel und Sabina Wittkop-Hansen in Aussicht stellten: Auch in diesem Jahr organisiert die BDN-Bezirksvorsitzende eine Spargelfahrt nach Nordfriesland. Überdies setzen BDN und Bücherei ihre Veranstaltungsreihe in Zusammenarbeit mit dem Experten der Filmabende, Felix Arnold, fort.

Für Anfang September kündigte die Ortsvorsitzende ein Nachfolgeprojekt im Rahmen der „Volksabstimmung“ an: „Deutsche Wege in Hadersleben“ (Find tysk kultur i Haderslev), das sich nicht nur an Zugezogene wendet, sondern an alle Interessierten: „Wir möchten den Mehrwert unserer Minderheit weithin sichtbar machen“, betonte Wittkop-Hansen.

Weinkenner Harro Hallmann stellte verschiedene Sektsorten vor. Foto: Ute Levisen

Auch der Kommunalvorsitzende der Schleswigschen Partei, Hans-Iver Kley, warf in seinem Bericht einen Blick zurück auf ein ereignisreiches Jahr, wobei er unter anderem auf die wertvollen Einblicke in den „Maschinenraum der Demokratie“ im Rathaus mit dem Bürgermeister der Kommune einging. Diese Veranstaltung richtete sich an Neuankömmlinge und soll ebenfalls wiederholt werden. Auch der politische Stammtisch steht im laufenden Vereinsjahr erneut in regelmäßigen Abständen im Veranstaltungskalender.

Wiederwahl auf der ganzen Linie

Mette Zempel, Kassiererin beider Organisationen, erstattete Bericht und wurde zum Dank für ihre geleistete Arbeit für zwei Jahre wiedergewählt. Gleiches gilt für die übrigen Vorstandsmitglieder und die Revision.
Der jährliche Mitgliedsbeitrag von 100 Kronen bleibt unverändert.

Diskussion über Satzungsänderung

Für eine Diskussion sorgte der Antrag auf eine Satzungsänderung: „Wir bekommen Anfragen von Menschen, die bei uns Mitglied werden möchten“, sagte die Ortsvorsitzende. Das Problem bestehe darin, dass man diese Neuzugänge noch nicht kenne, und dass mit der Zuwanderung zuweilen auch Haltungen beobachtet werden, politischer oder moralischer Art, die mit dem Wertekompass des BDN nicht immer übereinstimmen. Der Änderungsentwurf schreibt den respektvollen Umgang miteinander fest – jedwede Form der Diskriminierung innerhalb des Vereins werde nicht geduldet, heißt es in der Vorlage.
 

Hans-Iver Kley „sabrierte" die Sektflasche – auch ohne Säbel – zur allgemeinen Erheiterung. Foto: Ute Levisen

Sprudelnder Ausklang

Wie Versammlungsleiter Peter Iver Johannsen feststellte, wird über diesen Antrag erst auf der nächsten Sitzung entschieden werden können, da er zu spät eingereicht wurde.

Der Abend klang mit einer Sektprobe von Wein-Connaisseur Harro Hallmann aus, der wiederum den Kommunalvorsitzenden Hans-Iver Kley damit betraute, die erste Sektflasche aus dem Hause „Fürst von Metternich“ zu „köpfen“ – und das endete in der Tat mit einem „Sektmassaker“. Ein Großteil des Inhalts ergoss sich zischend und fontänen-gleich in der Luft: „Das nennt man“, klärte Hallmann auf, „einen Engelsfurz.“

 

 

Mit der Sektprobe klang der Versammlungsmarathon aus. Foto: Ute Levisen
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