Ehlers-Sammlung
Der lange Weg zum Buch über dänische Keramikkunst
Der lange Weg zum Buch über dänische Keramikkunst
Der lange Weg zum Buch über dänische Keramikkunst
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Nach 13 Jahren endet für Keramikfachleute aus dem ganzen Land die Reise von der Renaissance in die Neuzeit. Das Ergebnis ist ein Wälzer über ein Kapitel Keramikgeschichte, deren Hochburg die Domstadt Hadersleben ist.
Die Ehlers-Sammlung ist die größte Sammlung ihrer Art in Nordeuropa. Sie gibt es jetzt auch als Buch.
Das sagt sich so leicht. Doch die Entstehungsgeschichte des umfänglichen Werkes „Potter, Krukker og Fade – lokalt fremstillet lertøj i Danmark og Hertugdømmerne 1600-1850“ ist – im übertragenen Sinne – genau so lang wie der Titel des Buches.
Ehlers Bestseller
Es sei lange, sehr lange unterwegs gewesen, verriet Lennart Madsen, Leiter der Archäologie von Museum Sønderjylland, als er das Buch unlängst in Von Oberbergs Haus, gleich neben der Ehlers-Sammlung, vorstellte. Dort, im städtischen Museum, das den Namen des Keramiksammlers Louis Ehlers trägt, befindet sich die größte Ausstellung von Keramikgegenständen, hergestellt in Dänemark.
Der Begründer der Sammlung schrieb in den 60er-Jahren sein Werk „Dansk Lertøj“. Es war damals schnell vergriffen und ist heute eine Rarität.
Oft hat Ehlers Anlauf genommen, um einen Nachfolgeband zu schreiben. Es blieb bei dem Versuch. Vor 15 Jahren hatte Annali Bork, die als Leiterin des Hauses Ehlers Vermächtnis verwaltete, die Idee für ein zweites Buch.
Hürden und Hindernisse
Gesagt, getan: Es gelang Lennart Madsen und Annali Bork, ein Autorenteam für das Projekt zu gewinnen. Fachleute aus dem ganzen Land beteiligten sich daran, die Geschichte dänischer Irdenware aufzuschreiben. Doch mit dem Tod von Annali Bork im Jahre 2016 strandete das Vorhaben erneut. Mehr noch: Kürzungen im musealen Bereich waren eine weitere Hürde.
„2019 holte das Autorenkollektiv tief Luft und machte sich erneut an die Arbeit“, erzählt Madsen. Es sei ein kreativ-konstruktiver Prozess gewesen, der meist „nebenbei“, nach dem Feierabend vonstattenging.
Ein Wälzer nimmt Form an
Dennoch: Das Buch nahm dank gemeinsamer Anstrengungen von einheimischen und auswärtigen Fachleuten Form an. Das Autorenkollektiv konnte sein Werk im Frühjahr 2023 einer breiten Öffentlichkeit vorstellen.
Zeitlich und regional gegliedert, vermittelt das Buch zur Sammlung Einblicke in die umfassende Geschichte dänischer Keramikkunst. Der Schwerpunkt ruht dabei auf den Jahren von 1600 bis 1850.
Vision für ein Kapitel Kulturgeschichte
Auch wenn die Arbeit an dem Buch nun zu Ende ist: Für Nynne Sanderbo Thohøj Martinussen, die heute die Sammlung leitet, fängt sie gerade erst an, wie sie in ihrem Vorwort schreibt: Die Sammlung solle neu gedacht und eingerichtet werden, damit sie von treuen Gästen wieder- und von einem gänzlich neuen Publikum entdeckt werden kann.