„Louiseskolen“

Vorstand erleichtert: Kommune erstattet Anzeige

Vorstand erleichtert: Kommune erstattet Anzeige

Vorstand erleichtert: Kommune erstattet Anzeige

Hadersleben/Haderslev
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Leif Storgaard Pedersen hat gemeinsam mit seinem parteilosen Kollegen Thomas Vedsted Akteneinsicht in die „Personalangelegenheit“ beantragt – und bekommen. Foto: Ute Levisen

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Ein halbes Jahr hat es gedauert, bis sich die kommunale Verwaltungsspitze des Ressorts Kinder & Kultur dazu durchgerungen hat, Anzeige in Sachen „Louiseskolen“ zu erstatten. Damit obliegt es nun der Polizei, herauszufinden, ob der frühere Schulleiter der Haderslebener Fördereinrichtung strafrechtlich belangt werden kann. Der Schulvorstand reagiert erleichtert.

Die „Personalangelegenheit“ im Fall von „Louiseskolen“ in Hadersleben wird ein Fall für die Polizei. Das Kommunalparlament ist von der Direktorin des Ressorts Kinder & Kultur, Charlotte Veilskov, am Mittwochnachmittag darüber informiert worden, dass die Kommune Anzeige bei der Polizei erstattet hat.

Vorstand hält an Klage fest

Der Schulvorstand reagiert erleichtert: „Uns fällt ein Stein vom Herzen“, sagt die Vorsitzende Lene Mølgaard. Durch die Vorgehensweise der Verwaltung sei viel Vertrauen zu Bruch gegangen. „Das gilt für die Lehrkräfte, aber auch für die Kinder an der Schule und ihre Familien.“
Seine Klage bei der Aufsichtsbehörde über das Vorgehen der Kommunalverwaltung werde der Vorstand indes aufrechterhalten.

Revisionsfirma nimmt Finanzen unter die Lupe

Zurzeit nimmt eine externe Revisionsfirma die Finanzen während der Amtszeit des früheren Schulleiters unter die Lupe. Die Vorstandsvorsitzende hofft, dass damit alle Fakten auf den Tisch kommen. Nur so könne das Vertrauen in die Kommunalverwaltung seitens aller Beteiligten in der „Louiseskole“ wiederhergestellt werden.

SF-Politiker: Späte Reaktion

Ratspolitiker Leif Storgaard Pedersen von den Volkssozialisten reagiert ebenfalls erleichtert. Den jüngsten Schritt des zuständigen Kommunalressorts kommentiert er folgendermaßen: „Diese Reaktion kommt sehr spät.“
Die Direktion hat die Anzeige damit begründet, dass es im Fall des früheren Schulleiters der Fördereinrichtung neue Erkenntnisse gebe.

„Auf diese neuen Erkenntnisse bin ich schon sehr gespannt“, sagt der Politiker.

Storgaard hatte – wie sein parteiloser Ratskollege Thomas Vedsted – Akteneinsicht über Dispositionen an der Schule angefordert, nachdem der Verdacht aufgekommen war, dass es dort Zuzeiten des früheren Schulleiters Unregelmäßigkeiten und nicht nachvollziehbare finanzielle Dispositionen gegeben habe.

 

Lene Mølgaard und der übrige Vorstand reagieren erleichtert auf die Mitteilung der Kommunalverwaltung, dass Anzeige bei der Polizei erstattet wird. Foto: Ute Levisen

Verdacht erhärtet sich

Laut Storgaard erhärtet sich dieser Verdacht bei einer ersten Sichtung der Aktenlage: „Gut, dass die Angelegenheit endlich der Polizei übergeben wird. Das hätte wahrscheinlich längst passieren müssen – mit Rücksicht auf die Lehrkräfte, den Vorstand – und nicht zuletzt aus Rücksicht auf die Kinder und ihre Familien.“

Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser

Bislang sind Storgaard und Vedsted offenbar die Einzigen im Rats-Rund, die willens sind, der Sache auf den Grund zu gehen.

Dabei steht das gesamte Kommunalparlament laut Kommunalverwaltungsgesetz (Kommunestyrelsesloven) in der Pflicht, bei einem Verdacht auf einen Gesetzesverstoß in seiner Verwaltung diesem auch nachzugehen. Es reicht somit nicht aus, „Vertrauen in den Verwaltungsapparat“ zu hegen. Ganz nach dem Motto: Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser.

 

 

Die Rechtslage im Kommunalgesetz zur Verantwortung eines Kommunalparlaments lässt wenig Spielraum für Interpretation: Es obliegt der Politik zu gewährleisten, dass sich ihre Kommunalverwaltung gesetzeskonform verhält. Foto: Screenshot: Kommunale Styrelseslov
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