F-16

Flugabwehr gegen unsichtbare Bedrohungen 55-mal im Einsatz

Flugabwehr gegen unsichtbare Bedrohungen 55-mal im Einsatz

Flugabwehr gegen unsichtbare Bedrohungen 55-mal im Einsatz

Skrydstrup
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F-16-Kampfjets von Skrydstrup bestreiten die Abfangmissionen. Foto: Ute Levisen

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Dänemarks Abfangkommando vom Jagdgeschwader der Fighter Wing Skrydstrup musste im vergangenen Jahr 55-mal vor allem als Reaktion auf russische Militärflugzeuge in die Luft gehen. Das sind weniger Einsätze als im Jahr davor.

Im vergangenen Jahr wurde das dänische Abfangkommando der Fighter Wing Skrydstrup 55-mal mobilisiert, um auf potenzielle Bedrohungen zu reagieren. In 48 Fällen ging es dabei um russische Militärflugzeuge, die zumeist in internationalem Luftraum über der Ostsee, vor allem bei Bornholm, unterwegs gewesen sind, ohne die üblichen Identifizierungssignale zu senden.

Russen in verdeckter Mission über der Ostsee

Die russischen Flugzeuge hatten ihre Flugtransponder deaktiviert und überdies keine Flugpläne eingereicht. Wegen deaktivierter Kommunikationssysteme sind sie auf den Radarsystemen der NATO und der zivilen Luftfahrt unsichtbar – und somit ein Fall für die Abfangbereitschaft der Luftwaffe in Skrydstrup, die aus dänischen F-16-Kampfjets besteht.

Ein waches Auge

Søren W. Andersen, Leiter dieser Operationen im Fliegerkommando, erläutert die strategische Bedeutung dieser Missionen: „Wir überwachen russische Flugzeuge in unserem Interessengebiet. Dieses Gebiet umfasst internationale Gewässer, in denen zwar freie Flugrechte gelten, wir aber dennoch ein wachsames Auge darauf haben, was vor sich geht, um bei Bedarf rechtzeitig eingreifen zu können.“

Keine Verletzungen dänischen Luftraums

Trotz der erhöhten Zahl von Abfangaktionen gab es 2023 keine Verletzungen des dänischen Luftraums, wie das Verteidigungsministerium mitteilt.

Verglichen mit den Jahren vor Russlands Angriffskrieg in der Ukraine, in denen die Zahl der Aktivierungen jährlich zwischen 30 und 50 lag, zeigte das Vorjahr eine Normalisierung nach dem Spitzenwert von 80 Mobilisierungen im ersten Kriegsjahr.

Hauptbasis in Skrydstrup

Neben der Überwachung russischer Militärflugzeuge setzt die Luftwaffe die Abfangmissionen zur Unterstützung der zivilen Luftfahrt ein, etwa bei technischen Problemen oder fehlender Funkkommunikation. Die Hauptbasis für diese Operationen ist der Kampfjetstützpunkt in Skrydstrup.

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