Stufenplan

SH will Restriktionen in drei Schritten lockern

SH will Restriktionen in drei Schritten lockern

SH will Restriktionen in drei Schritten lockern

shz/dpa
Kiel
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Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) gab am Mittwoch einen Plan für Lockerungen bekannt. Foto: P. Nowack via www.imago-images.de

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Bis 20. März sollen fast alle Restriktionen in Schleswig Holstein fallen. Die Maskenpflicht bleibt vorläufig.

Die Landesregierung von Schleswig-Holstein hat vor der Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch, den 16. Februar weitreichende Lockerungen für die kommenden vier Wochen angekündigt. Angesichts der Impfquote und der Lage in den Kliniken könnten Einschränkungen zurückgenommen und ein Schritt zurück zur Normalität gegangen werden. Es sei ein Stufenplan in drei Schritten für die nächsten Wochen vorgesehen, so Ministerpräsident Daniel Günther am Dienstag in Kiel. 

Ab dem 20. März sollen fast alle Restriktionen im Land fallen, sagte der Ministerpräsident. Die Maskenpflicht werde dabei als letztes fallen, ein Zeitpunkt hierfür stehe noch nicht fest. Günther appellierte an alle Bürger, die Basisschutzmaßnahmen weiterhin einzuhalten. 

Kontaktbeschränkungen fallen ab dem 19. Februar 

Ab Montag, den 19. Februar werden sämtliche Kontaktbeschränkungen für Geimpfte und Genesene aufgehoben. Für ungeimpfte Personen gilt eine maximale Personenanzahl von 25, Kinder unter 18 Jahren zählen hierbei nicht. 

Ab dem 3. März entfallen die 2G- und 2G-Plus-Regel in den Bereichen Beherbergung, Sport, Freizeit und Kultur, körpernahe Dienstleistungen und die außerschulische Bildung. Erforderlich bleibt jeweils ein Hygienekonzept. In einigen Bereichen kommt eine punktuelle Maskenpflicht dazu. 

Diskotheken öffnen ab dem 3. März 

Die Diskotheken in Schleswig-Holstein dürfen demnach ab dem 3. März wieder öffnen. Dort soll dann 2G plus greifen. Dabei erhalten nur Menschen Zutritt, die geimpft oder oder von einer Covid-19-Erkrankung genesen sind und daneben einen aktuellen negativen Test vorlegen oder eine Booster-Impfung haben. 

Für Großveranstaltungen gilt weiterhin 2G, für Diskotheken 2G-Plus. Für Veranstaltungen unter 500 Teilnehmern soll ab dann 3G gelten, für den Außenbereich entfällt diese Regel. Eine Regelung für Großveranstaltungen wird im Rahmen der Ministerpräsidentenkonferenz beschlossen, sagte Günther. „Eine Komplettauslastung erscheint angesichts der hohen Impfquote möglich“, so der Ministerpräsident. Man brauche deutliche Verbesserungen für die Gastronomie, Auslastungsquoten von 75 Prozent für den Außenbereich und 50 Prozent für den Innenbereich seien denkbar. 

3G fällt ab 20. März 

Ab dem 20. März soll schließlich die 3G-Regelung fallen. Die Maskenpflichten wird in einigen Innenbereichen bleiben, auch Testpflichten sind angekündigt. Das Auslaufen der Maßnahmen bedeutete einen „Schritt zur gewohnten Freiheit“, so der Ministerpräsident.

Mit Blick auf die Situation für Kinder und Jungendliche sprach Günther von einer „großen Herausforderungen für den Bereich Schule und Kita“, gerade im Hinblick auf die Schulpflicht. Die verpflichtenden Tests in der Schule sollen ab dem 20. März enden, die Maskenpflicht falle spätestens mit Beginn der Osterferien. „Das ist der späteste Zeitpunkt, den wir von heute an sehen“, sagte Günther. 

Schleswig-Holstein hat bundesweit niedrigste Inzidenz 

Mit einem Wert von 755,6 hatte das nördlichste Bundesland mit Stand Dienstagmorgen weiter die niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland. Die Auslastung der Krankenhäuser ist stabil. 

Die Regierungschefs von Bund und Ländern wollen am Mittwoch über einen Drei-Stufen-Öffnungsplan beraten. Demnach könnten bis 20. März Einschränkungen des gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Lebens schrittweise fallen. Das geht aus einem Vorschlag hervor, den das Kanzleramt mit dem Vorsitz der Ministerpräsidentenkonferenz abgestimmt hat. Danach sollen noch Basismaßnahmen wie das Tragen medizinischer Masken bestehen bleiben. 

Günther sagte mit Blick auf das Treffen am Mittwoch, Schleswig-Holstein werde die nun verkündeten Schritte auf jeden Fall umsetzen. „Dahinter werden wir nicht zurückgehen.“ Die Rahmenbedingungen in Schleswig-Holstein gäben das her. 

Wirtschaft begrüßt die Lockerungen 

Die Unternehmensverbände in Schleswig-Holstein haben die von der Landesregierung angekündigten Öffnungsschritte in der Corona-Pandemie begrüßt. „Ministerpräsident Daniel Günther hat sich von Beginn an in der Pandemie als sehr guter Kapitän auf der Brücke des Schiffes gezeigt“, erklärte UVNord-Präsident Philipp Murmann am Dienstag. 

„Der nunmehr angekündigte Weg des Landes zeigt eine echte Perspektive für Wirtschaft und Gesellschaft.“ Dies sei ein maßvoller und vertretbarer Befreiungsschlag, der Zuversicht stifte und zu einem wirtschaftlichen Aufschwung führen werde. 

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