Corona

Professor: Dänen können bis Ende Mai geimpft sein

Professor: Dänen können bis Ende Mai geimpft sein

Professor: Dänen können bis Ende Mai geimpft sein

Ritzau/nb
Kopenhagen
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Ein kleiner Einstich mit großer Wirkung. Weitere Corona-Impfdosen sind unterwegs, weshalb die Gesundheitsbehörde nun zu einem früheren Zeitpunkt als bisher damit rechnet, dass alle ein Impfangebot bekommen können. Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix

Die aktuellen Prognosen gehen davon aus, dass alle Dänen bis zum 27. Juni ein Impfangebot gegen Corona bekommen. Aber ein Professor ist überzeugt, dass dies noch schneller geschehen könne.

Wenn alles planmäßig verläuft, können alle Bürger, die dies wünschen, bis spätestens zum 27. Juni und damit zum Start der Sommerferien gegen das Corona-Virus geimpft sein.

Die Gesundheitsbehörde hat nämlich das Schlussdatum im Impfkalender um eine Woche vorverlegt. Bisher lautete das Datum 4. Juli.

Dies liegt daran, dass der Impfproduzent Pfizer jetzt mehr Impfdosen liefern kann als erwartet. Anders herum wird AstraZeneca weniger liefern. Alles in allem erwartet man etwa 900.000 Impfdosen mehr als berechnet.

Chance, dass Impfungen noch früher durchgeführt werden können

Aber de facto gibt es eine große Chance, dass die Bürger die Impfungen noch früher als bis Ende Juni bekommen können.

Jens Lundgren, Professor für Infektionsmedizin am Reichskrankenhaus, denkt, dass das Datum noch ein weiteres Mal vorgezogen werden wird.

„Ich glaube, dass der Zeitpunkt, wann es Impfstoff für alle geben wird, noch schneller vorgezogen werden wird. Ich denke, dass die Behörden relativ konservativ in ihren Einschätzungen sind“, sagt Jens Lundgren. 

Breitere Auswahl an Impfstofflieferanten ein Vorteil

Hans Jørn Kolmos, Professor für Mikrobiologie an der Syddansk Universitet, teilt den Optimismus. Wir seien zurück auf der Spur, sagt er.

„Es zeigt sich ja jetzt, dass es vielleicht doch ganz vernünftig war, dass man vonseiten der EU nicht auf einen einzigen Impfhersteller gesetzt hat, sondern auf eine breitere Auswahl. Auf diese Weise hat man sich weniger von einem einzigen Produzenten abhängig gemacht“, sagt er.

Neue Virusvarianten können Fahrplan durcheinander wirbeln

Beide Professoren haben jedoch einen Vorbehalt. Es könnten weitere Virusvarianten entstehen, gegen die der Impfstoff weniger gut schützt, und es könnte zu Lieferverzögerungen vonseiten der Impfstoffproduzenten kommen.

Das Schlussdatum 27. Juni ist auch unter dem Vorbehalt gesetzt, dass die Impfdosen des amerikanischen Herstellers Johnson & Johnson grünes Licht erhalten und somit in Dänemark zur Anwendung kommen dürfen.

Doch Jens Lundgren unterstreicht, dass der Plan der Regierung, täglich 400.000 Personen impfen zu können, als ein Argument dafür dient, dass man schneller ans Ziel kommt.

Die Aufgabe ist ausgeschrieben worden, und private Unternehmen können jetzt ein Angebot abgeben.

„Es könnte ja dazu führen, dass alle das, was sie gerade machen, liegen lassen und stattdessen auf die Impfung fokussieren müssen“, sagt Jens Lundgren.

Impfreihenfolge abhängig von Alter und Gesundheitszustand

Die Reihenfolge, in der in Dänemark geimpft wird, ist unter anderem über das Alter und den Gesundheitszustand festgelegt. Die Bevölkerung ist in zwölf Gruppen eingeteilt. Derzeit wird Gruppe drei geimpft, die aus Personen über 85 Jahren besteht. 

Für den wesentlichen Teil der Bevölkerung, der in der zwölften und letzten Gruppe eingeteilt ist, soll der Impfstart Ende Mai sein.

Somit komme auch eine Diskussion auf uns zu, wer in der großen Gruppe zwölf als erster die Impfung erhalten solle, sagt Hans Jørn Kolmos. Die Frage sei, ob man beispielsweise die Studierenden, Menschen im Berufsleben oder die älteren Bevölkerungsgruppen bis 65 Jahre als erstes impfen solle.

Der Professor selbst meint, dies sollte vom Alter abhängen.

„Wir haben momentan das Alter als entscheidende Priorität, und ich finde, dass man daran festhalten sollte. In groben Zügen kommen Personen unter 45 Jahren sehr gut zurecht – mit Ausnahmen.“

Debatte mit vielen Variablen

Jens Lundgren vermutet, dass die Diskussion von vielen widerstreitenden Interessen gekennzeichnet sein wird. Er meint hingegen nicht, dass das Alter so entscheidend sei, wenn es um die breite Bevölkerung gehe.

„Wir können auch in die Situation kommen, in der wir reichlich Impfstoff zur Verfügung haben. Dann braucht man keine Prioritäten zu setzen“, sagt Jens Lundgren.

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