Deutsche Minderheit

Deutsche Schulen nicht von Kürzungen betroffen

Deutsche Schulen nicht von Kürzungen betroffen

Deutsche Schulen nicht von Kürzungen betroffen

Jon Thulstrup
Jon Thulstrup
Kopenhagen/Nordschleswig
Zuletzt aktualisiert um:
Jesper Petersen, Fraktionssprecher der Sozialdemokraten Foto: Martin Sylvest/Ritzau Scanpix

Die sozialdemokratische Regierung sieht in ihrem Haushaltsentwurf Kürzungen bei Privat- und Freischulen vor. Die Schulen der deutschen Minderheit bleiben davon verschont.

Als die neue dänische Regierung kürzlich ihren Haushaltsentwurf präsentierte, waren auch Einsparungen im Bereich der Zuschüsse für Privat- und Freischulen vorgesehen. Schon im Wahlkampf war dies ein Thema zwischen dem damaligen Regierungschef Lars Løkke Rasmussen (Venstre) und seiner Kontrahentin Mette Frederiksen. Während Løkke sich gegen Kürzungen aussprach, argumentierte Frederiksen für ein Reduzieren der Zuschüsse von 76 auf 71 Prozent. Und das will die Regierung ab 2021 laut ihrem neuen Haushaltsentwurf in die Realität umsetzen.

Im Wahlkampf hatte Frederiksen jedoch gegenüber Vertretern der deutschen Minderheit ihr Wort gegeben, dass die Schulen der Minderheit im Falle, dass sie die Regierungsmacht übernehmen werde, von den geplanten Kürzungen nicht betroffen sein würden. Dies bestätigte der Fraktionssprecher der Sozialdemokraten, Jesper Petersen, in einem schriftlichen Kommentar an den „Nordschleswiger“ am Freitag.

„Ich möchte unterstreichen, dass die Versprechen Frederiksens gegenüber den Repräsentanten der Minderheit auch eingehalten werden. Die finanzielle Situation an den deutschen Schulen der Minderheit wird von unserem Haushaltsentwurf nicht verringert werden“, so Petersen.

Darüber freut sich Hinrich Jürgensen, Hauptvorsitzender des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN). „Es ist schön, dass Frederiksen und die Sozialdemokraten daran festhalten, dass wir die öffentlichen Schulen der deutschen Minderheit sind und das auch beachten“, so Jürgensen.

Er habe damit gerechnet, dass Frederiksen ihr Wort hält und keine Kürzungen im Bereich der Minderheitenschulen vorgesehen hätte. „Ich hatte keinen Grund, daran zu zweifeln“, erklärt der Vorsitzende.

Der Haushalt für 2020 wird in der kommenden Zeit von der Regierung und den Unterstützerparteien, bestehend aus Volkssozialisten (SF), Einheitsliste und Radikalen, verhandelt werden. Am Dienstag hatte Finanzminister Nicolai Wammen (Sozialdemokraten) erklärt, dass lediglich diese Parteien einen Platz am Verhandlungstisch bekommen werden. „Danach werde ich laufend beurteilen, welche anderen Parteien auch bei den Verhandlungen dabei sein könnten“, so Wammen gegenüber der Nachrichtenagentur Ritzau.

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