Erneuerbare Energien

Musterschüler Dänemark: Wachstum trotz mehr Nachhaltigkeit

Musterschüler Dänemark: Wachstum trotz mehr Nachhaltigkeit

Musterschüler Dänemark: Wachstum trotz mehr Nachhaltigkeit

Apenrade/Kopenhagen
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Dänemark hat es verstanden, wirtschaftliches Wachstum und umweltschädliche Emissionen voneinander zu entkoppeln. Foto: Christian Lindgren/Ritzau Scanpix

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Aus einer aktuellen Länderanalyse der OECD geht hervor, dass es der dänischen Klimapolitik in den vergangenen drei Jahrzehnten gelungen ist, das Land nachhaltiger zu gestalten und dabei gleichzeitig Arbeitsplätze zu sichern.

Dänemark hat den Anteil erneuerbarer Energien an der Energieproduktion seit 1990 deutlich erhöht und dabei gleichzeitig für ein stetiges Wirtschaftswachstum gesorgt.

Im Zeitraum von 1990 bis 2019 ist der CO2-Ausstoß im Land pro Kopf um 47 Prozent reduziert worden. Im gleichen Zeitraum ist die Wirtschaft um 46 Prozent gewachsen.

Das geht aus einer Länderanalyse der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervor.

Damit ist es dem Land gelungen, wirtschaftliches Wachstum und umweltschädliche Emissionen voneinander zu entkoppeln. Nur wenigen anderen OECD-Ländern ist dies laut der Studie so überzeugend gelungen wie Dänemark. Lediglich in Großbritannien und Luxemburg hat das Loslösen des Verhältnisses zwischen Wirtschaftswachstum und der Produktion von CO2 noch besser geklappt.

Relevanz der Biomasse künftig reduzieren

Als erneuerbare Energieform kommt in Dänemark in großem Umfang Biomasse zum Einsatz. Sie spielt insbesondere bei der Fernwärme eine wichtige Rolle. Allerdings wird die Klimaneutralität von Biomasse zunehmend von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern angezweifelt, weshalb die OECD empfiehlt, den Schwerpunkt künftig auf andere Formen regenerativer Energien zu legen.

Das Fernwärmekraftwerk in der Kommune Sonderburg. Foto: Lars Laursen/Biofoto/Ritzau Scanpix

Schnelle Genehmigungsverfahren

Hier spielt die Windenergie eine große Rolle. Dänemark plant den Bau einer Offshore-Insel vor der Küste Jütlands, die als Knotenpunkt einmal mehrere europäische Staaten mit grünem Strom versorgen soll.

Dabei kommt dem Land grundsätzlich seine Schnelligkeit beim Durchführen von Genehmigungsverfahren zugute. So dauert ein solches Verfahren für das Errichten einer Offshore-Windanlage in Dänemark laut OECD im Durchschnitt 16 Monate und geht damit wesentlich schneller vonstatten als beispielsweise in Deutschland.

Zukunft sozialverträglich gestalten

Dennoch stößt auch ein Land wie Dänemark an Grenzen. Die OECD sieht deshalb eine besondere Aufgabe darin, die Konsequenzen weiterer Reduktionen von Emissionen sozialverträglich zu gestalten, um so für einen gerechten Übergang beim Abschied von fossilen Energieträgern zu sorgen.

Der Bericht kann in einer kurzen Version von der Internetseite des OECD Berlin Centre Blogs heruntergeladen werden.

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