Grenzland

Neue Generalkonsulin in Flensburg zeigt großes Interesse für die Minderheit

Neue Generalkonsulin in Flensburg zeigt großes Interesse für die Minderheit

Neue Generalkonsulin zeigt großes Interesse für Minderheit

Kopenhagen
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BDN-Sekretariatsleiter Harro Hallmann, Anette Lind, Botschafter Pascal Hector, Hinrich Jürgensen, die Gesandte der Botschaft, Andrea Berdesinski, BDN-Generalsekretär Uwe Jessen (v. l.) Foto: BDN

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Am 1. März übernimmt Annette Lind das Amt als Generalkonsulin in Flensburg von Kim Andersen. Am Mittwoch kam es in Kopenhagen zu einer ersten Begegnung zwischen ihr und der Spitze des Bundes Deutscher Nordschleswiger.

Der Vorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN), Hinrich Jürgensen, ist auf der Rückfahrt nach Nordschleswig optimistisch, dass die deutsche Minderheit gute Kontakte zur kommenden Generalkonsulin in Flensburg (Flensborg), Anette Lind, aufbauen kann.

„Ich bin ganz überzeugt, dass wir eine gute Zusammenarbeit entwickeln werden, so wie es auch mit ihren Vorgängern der Fall war. Sie zeigte sich gegenüber den Anliegen der Minderheit sehr aufgeschlossen“, sagt er.

Denn obwohl es vor allem die Aufgabe der Generalkonsulin oder des Generalkonsuls ist, das Königreich in Dänemark in Schleswig-Holstein zu vertreten und den Kontakt zur dänischen Minderheit zu pflegen, so hält auch der Chef des Dachverbandes der deutschen Minderheit den Kontakt für äußerst wertvoll.

„Das ist wichtig, weil sie ja auch das Grenzland insgesamt repräsentiert“, so Jürgensen.

Besuch bei der Minderheit geplant

Das Treffen fand in Kopenhagen in der Residenz des deutschen Botschafters Pascal Hector statt. Er hatte auch die Initiative zu der Begegnung ergriffen. Lind hat sich dort schon einmal Termine vorgemerkt, die auch ihr Vorgänger Kim Andersen regelmäßig wahrgenommen hat: den Deutschen Tag, den Tag der Deutschen Einheit und das Knivsbergfest.

„Wir haben sie auch zu einem Kennenlernbesuch in die Minderheit eingeladen, bei dem wir unter anderem planen, Schulen, das Museum in Sonderburg und den Knivsberg zu besuchen. Sie sagte, dass sie sich bereits darauf freue“, so Jürgensen

Wichtiges Jubiläum

Bei der Zusammenarbeit geht es um deutlich mehr als um freundliche Besuche und Händeschütteln. So steht im kommenden Jahr der 70. Jahrestag eines Ereignisses an, das für das erfolgreiche deutsch-dänische Minderheitenmodell ganz entscheidend war: die Bonn-Kopenhagener Erklärungen.

„Lind zeigte sich sehr interessiert daran, an der Planung und Durchführung der Feierlichkeiten tatkräftig mitzuwirken“, lautet die Einschätzung des BDN-Chefs.

Grenzhindernisse

Und dann hat Anette Lind einen Posten inne, der auch für ihre neue Funktion wertvoll werden kann: Sie sitzt im permanenten Grenzhindernisrat des Nordischen Rates.

„Wir sprachen darüber, dass sie ihre Erfahrungen zum Abbau von Grenzbarrieren in der nordischen Zusammenarbeit auch mit in unser Grenzland nehmen könne. Auch daran war sie stark interessiert“, sagt Hinrich Jürgensen.

Annette Lind ist Folketingsabgeordnete der Sozialdemokratie, wird ihr Mandat jedoch abgeben, wenn sie den Posten als Generalkonsulin übernimmt. Ihr Vorgänger, Kim Andersen, ist ehemaliger Abgeordneter von Venstre. Er geht mit Ende seiner Amtszeit in Rente.

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