Blutspenden

Besserer Überblick über das Infektionsgeschehen

Besserer Überblick über das Infektionsgeschehen

Blutspenden sollen Überblick verbessern

Ritzau/nb
Kopenhagen
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Spenderblut soll künftig auf Antistoffe gegen Covid-19 untersucht werden. Dadurch soll ein genaueres Bild von der Ausbreitung des Corona-Infektionsgeschehens gegeben werden können. (Archivfoto) Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

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Spenderblut soll auf Antistoffe untersucht werden, um ein genaueres Bild von der Ausbreitung der Corona-Pandemie in Dänemark zu bekommen.

Dank einer neuen Zusammenarbeit zwischen den Blutspendestellen und dem Staatlichen Serum Institut (SSI) soll es künftig einen besseren Überblick über den Stand der Corona-Infektionen in Dänemark geben.

Ziel der Zusammenarbeit ist, die Dunkelziffer an Menschen mit einer Corona-Infektion in Dänemark zu untersuchen, wie das SSI mitteilt. Denn nicht alle Infizierten werden anhand eines Tests entdeckt.

Untersuchungen seit Dienstag

Dazu wird das Blut von Spenderinnen und Spendern auf Antistoffe gegen Covid-19 untersucht. Auf diese Weise soll dann dargelegt werden können, wie verbreitet die Infektion in Dänemark ist.

Die Untersuchungen laufen seit Dienstag. Jede Woche spenden etwa 6.000 Menschen im Alter von 17 bis 70 Blut.

Die zuletzt in Dänemark aufgetauchte Omikron-Variante des Virus hat zu einem starken Ansteigen der Infektionszahlen geführt. Gleichzeitig nimmt auch die Zahl der Personen zu, die nur sehr leichte oder gar keine Symptome entwickeln.

Weniger Corona-Fälle werden erkannt

Dadurch können weniger Fälle erkannt werden, und die Dunkelziffer steigt, was zu einem ungenaueren Überblick über die Pandemie in Dänemark führen kann.

Dem soll dank der Zusammenarbeit entgegengewirkt werden, wie das SSI mitteilt.

Die Zahlen können zeigen, wie weit die Corona-Welle in Dänemark ist. Mit anderen Worten, können die Ergebnisse einen Hinweis darauf geben, wie viele Infektionen unmittelbar bevorstehen.

„Es ist weniger wahrscheinlich, dass eine zuvor mit der Omikron-Variante infizierte Person erneut infiziert wird – es sei denn, es kommt eine neue Variante. Wir müssen deshalb wissen, wie viele infiziert gewesen sind, sodass es uns leichter fällt, mit einer Schätzung für die zu erwartende Infektionswelle zu kommen“, sagt der Direktor des SSI, Henrik Ullum.

Untersuchungen im Zwei-Wochen-Rhythmus

Die Proben der Blutspenden werden speziell auf Antikörper untersucht, die bei einer Infektion zunehmen, jedoch bei Impfungen nicht zum Tragen kommen.

Die Untersuchungen werden vor Ort in den Krankenhäusern vorgenommen, an denen auch die Blutspenden durchgeführt werden. Die Ergebnisse werden dann ans SSI übermittelt. Das SSI verbindet danach die Daten über die Antistoffe mit den Infektionsdaten, um die Dunkelziffer zu berechnen.

Die Untersuchungen der Blutspenden werden alle zwei Wochen durchgeführt. In den Wochen, in denen nicht auf Antistoffe getestet wird, werden die eingesammelten Daten analysiert.

Die Dunkelziffer soll zweiwöchentlich aktualisiert werden. Inwieweit die Zahl veröffentlicht oder nur zu internen Zwecken verwendet wird, geht aus der Mitteilung des SSI nicht hervor.

Geplant ist, die Untersuchungen für die kommenden drei Monate fortzusetzen.

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