Kunstausstellung

Zwölf Künstler rächen Sachbeschädigung

Zwölf Künstler rächen Sachbeschädigung

Zwölf Künstler rächen Sachbeschädigung

Paul Sehstedt
Apenrade/Aabenraa
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Künstler ædy mit einer Skulptur
Der Apenrader Künstler ædy rückt eine der Plastiken ins rechte Licht. Foto: Paul Sehstedt

Sønderjysk Maler Sammenslutning will mit einer neuen Ausstellung im Krankenhaus auf Vandalimus aufmerksam machen.

Das Thema der neuen Kunstausstellung in der Wandelhalle des Apenrader Krankenhauses hat einen aktuellen Anlass. Im Frühjahr wurden dort einige Ausstellungswerke von Kunstschändern mit Farbe übersprüht. „Statt in Panik zu geraten und nicht im Krankenhaus ausstellen zu wollen, setzen wir unsere Ausstellung unter den Titel Vandalismus – dänisch: hærværk“, erläutert der Vorsitzende von Sønderjysk Maler Sammenslutning (SMS), Tonni Museth während der Aufhängung der Kunstwerke am Montagvormittag.

Zwölf SMS-Mitglieder fühlten sich durch die Tat herausgefordert.  Jeder Maler, jede Malerin drückt auf eigene Weise aus, wie er/sie mutwillige Sachbeschädigungen betrachten: eine zerbrochene Schüssel, ein Angriff auf einen Öltanker, der Abriss eines Bauwerkes sind nur einige der interessanten Interpretationen, die vermittelt werden.

Elva Hansen aus Woyens/Vojens fasst das Thema in einem Satz so zusammen: Machtausübung mit Vandalismus als Mittel. Sie visualisiert den Satz mit fünf chronologisch geordneten Werken.

Die Künstlerkollegen Tonni Museth und ædy inmitten der ausgestellten Werke.
Tonni Museth und Künstlerkollege ædy hängen bzw. stellen die Werke von 12 Künstlerkollegen im Apenrader Krankenhaus auf. Hærværk – Vandalismus - lautet der Titel der Ausstellung. Foto: Paul Sehstedt

Der Apenrader Maler, Grafiker und Fotograf Ædy (bürgerlicher Name Eddy Charly Evesen) erzählt, dass nicht alle SMS-Mitglieder den Mut oder die Lust hatten auszustellen, weil die Gefahr einer Tatwiederholung besteht: „Das kann ich teilweise nachvollziehen, denn ein Verlust von Kunstwerken im Wert von 90.000 Kronen kann schmerzhaft sein!“

Die Galeristin und Malerin Maj Romilly Nielsen aus Aarhus musste im Frühjahr die Zerstörung von sieben Werken hinnehmen, die nicht von der Versicherung des Krankenhauses ersetzt werden. Nur bei Diebstahl wäre der Schaden gedeckt gewesen.

Die Ausstellung wird am Sonnabend um 14 Uhr eröffnet und wird bis zum 30. August zu sehen sein. Die Malervereinigung, die rund zwanzig Mitglieder zählt, wurde 1935 gegründet und ist die älteste in Nordschleswig. Aufgenommen werden nur Künstler, die einen Bezug zum Landesteil haben.

Der dänische Ausstellungstitel lautet „Hærværk“. Dieses Wort bedeutet die Ausplünderung der Zivilbevölkerung durch ein Heer nach einem Sieg oder einer großen Schlacht.

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