Kommunalpolitik

Uldall von der Küstenbehörde „nicht beeindruckt“

Uldall von der Küstenbehörde „nicht beeindruckt“

Uldall von der Küstenbehörde „nicht beeindruckt“

Paul Sehstedt
Loddenhoi/Loddenhøj
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Nachdem die Umweltschiedsstelle die Verlängerung der Baugenehmigung für den Jollenhafen am Strand von Loddenhoi im Februar rückgängig gemacht hatte, wittert die sozialdemokratische Stadtratsgruppe ihre Chance, während einer erneuten Sachbearbeitung auf die sichtbar gewordenen Fehler des Jollenhafens aufmerksam zu machen. Der Hafen wurde im Herbst 2020 von der Jollengilde eingeweiht und erlitt während eines leichten Wintersturmes Schäden an der Ostmole. Foto: Paul Sehstedt

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Die Apenrader Sozialdemokraten wittern ihre Chance, die Schäden am Strand von Loddenhoi zu begrenzen.

„Wir haben jetzt die einzigartige Chance, die Fehlentscheidung in Verbindung mit dem Bau des Jollenhafens rückgängig zu machen“, erklärt Erik Uldall Hansen (S), Vizevorsitzender des Wachstumsausschusses in der Kommune Apenrade in einem Gespräch mit dem „Nordschleswiger“.

Der Ausschuss wurde über den Rückruf der Baugenehmigung für den umstrittenen Jollenhafen in Loddenhoi (Loddenhøj), die von der Umweltschiedsstelle in Viborg am 12. Februar angeordnet wurde, informiert. Die Küstenbehörde hatte 2019 eine 2014 erteilte Baugenehmigung verlängert, obwohl diese bereits zwei Jahre zuvor verfallen war und hätte daher ganz neu bearbeitet werden müssen.

Höchste Kompetenz in Küstenfragen

„Ich bin nicht wirklich von der Handhabung der Angelegenheit durch die Küstenbehörde beeindruckt“, setzt Uldall Hansen fort. „Wie kann eine Verwaltung, die die höchste Kompetenz in Küstenfragen in Dänemark verwaltet, so einen groben Fehler begehen und den Bau eines Jollenhafens an dem besten und kinderfreundlichsten Strand in unserer Kommune genehmigen?“, fragt sich der sozialdemokratische Bürgermeisterkandidat.

„Nachdem der Hafen Realität ist, können wir ganz deutlich sehen, welche Schäden die Anlage an dem Strandgebiet bei Loddenhoi verübt hat. In diesem Zusammenhang ist mir außerdem unbegreiflich, warum die Kommune nicht einschreitet, weil der Strand ihr Eigentum ist und dieses beschädigt wurde“, wundert er sich.

Wie wollen sie das anstellen? Sollen die sichtbaren Schäden einfach ignoriert werden?

Erik Uldall Hansen, stellvertretender Vorsitzender im Wachstumsausschuss der Kommune Apenrade

Sichtbare Schäden

Hans Erik Cutoi-Toft, zuständiger Abteilungsleiter in der Küstenbehörde in Lemvig, erläuterte gegenüber dem „Nordschleswiger“ nach dem Bekanntwerden des Schiedsspruches, dass die Behörde den Antrag ganz neu und unter dem Gesichtspunkt, dass der Jollenhafen nicht gebaut ist, bearbeiten soll. Auf diesen Umstand hingewiesen, antwortet Erik Uldall Hansen: „Wie wollen sie das anstellen? Sollen die sichtbaren Schäden einfach ignoriert werden?“

„Der Nordschleswiger“: „Die Küstenbehörde will oder muss sich doch neutral verhalten.“

„Aus meiner Sicht ist sie befangen und eigentlich müsste eine andere Behörde den Antrag bearbeiten“, sagt der Ausschuss-Vize.

„Die sozialdemokratische Stadtratsgruppe berät jetzt darüber, wie wir diese Möglichkeit nutzen können. Eine neue Bürgeranhörung muss durchgeführt werden und wir wollen nicht verpassen, auf die Fehlentscheidung bei der ersten Sachbearbeitung hinzuweisen“, unterstreicht Erik Uldall Hansen.

Falls falsche Steine verwendet worden sind, ist das eine praktische Frage.

Philip Tietje, Vorsitzender des Wachstumsausschusses der Kommune Apenrade

Der Ausschussvorsitzender Philip Tietje (Venstre)  hatte während einer virtuellen Pressekonferenz nach der jüngsten Ausschusssitzung am Freitag erklärt, dass der Ausschuss den Tatsachen in die Augen sehe und erwarte, dass der Jollenhafen erneut genehmigt wird. „Falls falsche Steine verwendet worden sind, ist das eine praktische Frage, die sich beheben lässt“, sagte Tietje.

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