Coronavirus

Testzelte am Apenrader Krankenhaus sind erst der Anfang

Testzelte am Apenrader Krankenhaus sind erst der Anfang

Testzelte am Apenrader Krankenhaus sind erst der Anfang

Apenrade/Aabenraa
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Mit dem Auto fahren die Personen, die auf den Coronavirus getestet werden sollen, in das Zelt. Dann wird ein Abstrich entnommen, und der Patient kann wieder fahren. Foto: Karin Riggelsen

Seit Montag werden zwischen 250 und 300 Bürger aus Nordschleswig auf den neuartigen Virus getestet. Ab kommender Woche werden Tests auch in Sonderburg möglich sein, denn die Zahl der getesteten Personen soll ständig erweitert werden. Derzeit gebe es jedoch nicht viele positive Ergebnisse, berichtet der zuständige Oberarzt.

Ein großes weißes Zelt steht am Apenrader Krankenhaus (Sygehus Sønderjylland). Das Zelt ist in vier Bereiche eingeteilt, die voneinander durch Planen getrennt sind. Doch wozu dient der provisorisch wirkende Bau? Henrik Skjellerup Struckmann, der leitende Oberarzt der Röntgenabteilung, hat dem „Nordschleswiger“ die Antwort gegeben.

„Wir testen hier Menschen auf den Coronavirus“, erklärt er. Wobei im Zelt nur die Probe genommen wird. Die wird dann noch am selben Tag nach Odense ins Labor geschickt. „Nach knapp drei Tagen ist dann die Antwort da: positiv oder negativ“, berichtet der Arzt. Meist ständen die Antworten sogar schon nach einem Tag über die Internetseite www.sundhed.dk zur Verfügung, ergänzt er. Der Radiologe ist zuständig für das Testcenter am Krankenhaus.

Derzeit bis zu 300 Tests täglich

Seit Montag werden dort derzeit bis zu 300 Nordschleswiger auf den Virus getestet; allerdings bisher nur diejenigen, die leichte Symptome haben und vom Arzt oder von der Notaufnahme dorthin geschickt wurden. „Und Personal aus dem Gesundheitsbereich, wie Krankenschwestern, Röntgenassistenten, Ärzte, Sozial- und Gesundheitsassistenten (SoSu’er)“, ergänzt der Radiologe. Die meisten werden jedoch vom Hausarzt überwiesen.

Nur wenige Minuten Dauer

Die Prozedur sei einfach und schnell, so Struckmann. Der Patient fährt mit dem Auto zur Annahme, wo eine Sekretärin prüft, ob er angemeldet ist. Ist das der Fall, geht es in eines der zurzeit vier „Kabinen“ des Zeltes. Dort entnimmt ein Krankenhausmitarbeiter die Probe aus dem Mund des Patienten. Der braucht noch nicht mal aus dem Auto auszusteigen. Die Prozedur dauert nur wenige Sekunden. Dann kann der Patient sich wieder auf den Heimweg machen.

Nut wenige positive Testergebnisse

Bisher seien nicht viele der Tests positiv ausgefallen, berichtet der leitende Oberarzt. „Am Montag beispielsweise hatten wir bei 121 Getesteten einen Fall dabei. Das entspricht 0,8 Prozent“, erklärt er.

Am Montag beispielsweise hatten wir bei 121 Getesteten einen Fall dabei. Das entspricht 0,8 Prozent.

Henrik Skjellerup Struckmann

 

Die bis zu 300 Personen, die aktuell täglich getestet werden, sind allerdings erst der Anfang. „Die Regierung hat erklärt, dass mehr Bürger getestet werden sollen, um einen besseren Überblick zu bekommen. Deshalb erweitern wir die Möglichkeiten, die wir auf ein Vielfaches ausweiten können, sogenannte Massentests“, berichtet Struckmann.  Ab dem kommenden Montag werde außerdem ein Testcenter am Sonderburger Krankenhaus eröffnet. Er erwartet, dass das in den kommenden Wochen der Fall sein wird.

 

Weitere Testverfahren kommen

Vor Kurzem berichteten dänische Medien von großen Zelten, die am Kopenhagener Reichshospital aufgebaut wurden. Bisher war nicht ganz klar, welchem Zweck sie dienen sollen. „Auch wir werden wahrscheinlich bald solche großen Zelte bei uns stehen haben. Dort sollen ebenfalls Bürger auf den Virus getestet werden. Doch sollen dann dort Blutproben genommen werden. Das geht nicht im Auto“, so der Radiologe.

Schwere Fälle werden in dem Zelt nicht getestet. Die werden im Krankenhaus behandelt. „Es geht hier hauptsächlich darum, mögliche Infizierte unter denjenigen zu finden, die leichte Symptome haben.“

Neben ein bis zwei Sekretärinnen arbeiten im Testcenter vier bis fünf weitere Mitarbeiter. „Das sind Krankenschwestern, Medizinstudenten, Röntgenpersonal oder auch Ärzte“, berichtet Henrik Skjellerup Struckmann. Wird die Testzahl erhöht, werde auch die Personaldecke angehoben.

 

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