Natur und Umwelt

Kommune sagt dem Igelkolben den Kampf an

Kommune sagt dem Igelkolben den Kampf an

Kommune sagt dem Igelkolben den Kampf an

Apenrade/Aabenraa
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Ein Blick auf die Pflanze reicht, um nachvollziehen zu können, warum sie den Namen Igelkolben erhalten hat. Foto: Christian Fischer

Das Rohrkolbengewächs verlangsamt die Fließgeschwindigkeit in mehreren Gewässern der Kommune Apenrade und überwächst schnell andere Pflanzen. Einfach mähen ist keine Lösung.

Die Kommune Apenrade hat dem Einfachen Igelkolben (dän. pindsvineknop) den Kampf angesagt. Entlang der Rødeå – westlich von Rothenkrug (Rødekro) – sollen demnächst verstärkt Bäume gepflanzt werden. Die Wasser- und Sumpfpflanze, die zu den Rohrkolbengewächsen zählt, mag nämlich keinen Schatten.

Der Einfache Igelkolben stellt in mehreren Fließgewässern der Kommune  ein wirkliches Problem dar. Er überwächst schnell andere Pflanzen, bedeckt alsbald die gesamte Gewässersohle und verlangsamt somit die Fließgeschwindigkeit des Wasserlaufs. Auch die Tiefen- und Breitenvarianz der Gewässer wird durch die Wasserpflanze beeinträchtigt. Das alles ist aber für einen guten Gewässerzustand wichtig.

Mahd verschlimmert nur

„Mähen ist keine Lösung“, unterstreicht der stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Technik und Umwelt in der Kommune Apenrade, Kurt Andresen von der Schleswigschen Partei. Im Gegenteil, nach der Mahd wächst der Igelkolben nicht nur schnell nach, sondern vermehrt sich auch, weil die Wachstumszonen mit sogenannten „schlafenden Augen“ am Gewässergrund sitzen und beim Mähen nicht entfernt werden.

Bei guten Lichtverhältnissen werden diese Augen quasi geweckt und der Igelkolben fängt an zu wachsen und zwar noch dichter als zuvor. So überwuchern die Igelkolben dann schnell die anderen Pflanzen. Bei Schatten – so haben Erfahrungen in anderen Kommunen gezeigt – verlangsamt sich dieser Prozess. Deshalb sollen nun entlang der Rødeå zwischen dem Hellevad-Bovvej und dem Hydevadvej verstärkt Bäume gepflanzt werden.

„Darüber hinaus wird an der Entwicklung einer Art ,Pinzette’ gearbeitet“, berichtet Kurt Andresen. Es handelt sich dabei um eine Art Greifbagger, der nur die Pflanze „am Schopf“ packt und mitsamt Wurzel herausreißt, ohne jedoch den Gewässergrund zu beeinträchtigen.

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