Energiewende

Interesse am Bau von Solaranlagen wächst

Interesse am Bau von Solaranlagen wächst

Interesse am Bau von Solaranlagen wächst

jrp
Apenrade/Aabenraa
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Mit Solarzellen sollen auf Alsen 19.000 Haushalte mit Strom versorgt werden. Foto: Karin Riggelsen

Die Kommune Apenrade bearbeitet derzeit drei Anfragen zum Bau von Solaranlagen und will nun rechtliche Grundlagen zum Bau schaffen. Ein LHN-Berater sehe es allerdings gerne, wenn die „guten Böden“ Nordschleswigs zur Produktion von Nahrungsmitteln genutzt werden.

Die Apenrader Verwaltung bekommt derzeit laufend Gesuche zum Bau von Solaranlagen auf den Tisch. Die rechtliche Situation ist jedoch nicht eindeutig geklärt. Um den Bauinteressierten und den Landwirten, die ihr Land an Solaranlagenproduzenten verpachten, genaue Vorgaben machen zu können, sollen nun konkretere Vorgaben erarbeitet werden. 

„Wir wollen genau sagen können, wo der Bau von Solaranlagen möglich ist. Derzeit springen wir von Stein zu Stein“, erklärt Erik Uldall Hansen (Soz.), der stellvertretende Vorsitzende des Wachstumsausschusses. 

Überzeugt ist er jedoch von dieser Form der Energiegewinnung. „Wir haben so viele Probleme mit den Windkraftanlagen“, erklärte er nach der jüngsten Sitzung des Ausschusses und weist damit auf die vielen Bürgerproteste hin, die es gegen die Windenergieanlagen gibt. „Diese Alternative ist eine gute Sache“, findet er deshalb, denn Solaranlagen sind nicht so weit sichtbar und stören das Landschaftsbild weniger, als die windabhängigen Anlagen. Außerdem ist auch die Geräuschbelästigung  für nahewohnende Bürger lange nicht so groß. 

Vorteil der Solaranlagen

Nachteil von Solaranlagen ist jedoch, dass sie viel Grundfläche einnehmen. Doch das sieht Mogens Dall, Vorsitzender des Landwirtschaftsverbandes „Landbo Syd“ für die Landwirte eher positiv. „Wird das Land für Solaranlagen verpachtet, ist der Ertrag meist zwei- manchmal sogar dreimal so hoch, als bei der Verpachtung an andere Landwirte“, erklärt er gegenüber „JydskeVestkysten“.

Nordschleswiger Boden für Nahrungsmittelproduktion

Carsten Schmidt, Steuer- und Wirtschaftsberater beim Landwirtschaftlichen Hauptverein in Nordschleswig (LHN) beobachtet die Entwicklung jedoch mit Vorsicht. „Wir haben in Nordschleswig gute fruchtbare Böden, und darauf sollen Nahrungsmittel produziert werden“, erklärte er. Er wünscht sich von politischer Seite den Schutz dieses Bodens. „Außerdem ist es nicht unbedingt lukrativ, das Land an Energieunternehmen zu verpachten. Wenn es nämlich für industrielle Zwecke genutzt wird, dann steigt die Eigentumssteuer auf ein Vielfaches“, berichtet der LHN-Steuerfachmann.

Bisher gebe es unter den LHN-Landwirten kaum Interessenten, die ihr Land für den Solaranlagenbau verwenden wollten, berichtet er abschließend.

Derzeit werden drei große Solaranlagen-Projekte bei der Kommune bearbeitet. Dazu gehören:

  • 93 Hektar bei Bjerndrup/Behrendorf (Dort wird derzeit Landwirtschaft betrieben. Es stehen jedoch auch Windkraftanlagen dort.)
  • 4 Hektar südlich von Süderhostrup/Sønder Hostrup
  • 100 Hektar bei Schweilund/Svejlund nahe Hellewatt/Hellevad
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