Invasive Art

Fuchsjagd: Vier Marderhunde erwischt

Fuchsjagd: Vier Marderhunde erwischt

Fuchsjagd: Vier Marderhunde erwischt

Bodum
Zuletzt aktualisiert um:
Die Jagdbläser verbliesen am Ende der Jagd die Strecke bestehend aus einem Fuchs und vier Marderhunden. Foto: Erik Egvad Petersen

Die Jagdstrecke einer großangelegten Gemeinschaftsjagd bei Bodum ist ein Beleg dafür, dass der Bestand der invasiven Raubwildart deutlich zugenommen hat.

Die Fuchsjagd von Bodum

Die Gemeinschaftsjagd in Bodum wird schon seit über 25 Jahren am letzten Januarsonnabend durchgeführt. Grundbesitzer stellen ihre Flächen für diese Veranstaltung bereitwillig zur Verfügung. In diesem Jahr nahmen 58 Jäger aus der Umgebung teil. Einige hatten auch eine längere Anreise in Kauf genommen.  Die Gemeinschaftsjagd bedeutet auch Geselligkeit. So wird die Veranstaltung traditionell mit einem deftigen Erbsensuppenessen abgeschlossen.

Nur ein Fuchs, dafür aber vier Marderhunde sind den Jägern am Wochenende bei einer Gemeinschaftsjagd bei Bodum vor die Flinte gekommen. „Wir hatten vor zwei Jahren schon einmal einen Marderhund auf der Jagdstrecke, aber davor noch nie“, erzählt Bent Christensen, einer der Initiatoren der Jagdveranstaltung.

Die Jagdhornbläser waren allerdings vorbereitet und hatten außer dem Signal „Fuchs tot“ auch schon das Signal für „Marderhund tot“ in ihrem Repertoire. So konnte die Jagdstrecke am Sonnabend ordnungsgemäß verblasen werden.

Mühsame Jagd

Die Marderhunde seien eher „zufällig“ erlegt worden, wie Christensens Jagdkollege Preben Schmidt berichtet. Man habe sie jeweils in Fuchsbauen aufgespürt.

„Wenn Füchse in ihren Bauen entdeckt werden, ergreifen sie in der Regel die Flucht. Marderhunde dagegen sind nachtaktive Tiere und äußerst scheu. Sie verkriechen sich im Bau. Sie müssen quasi ausgegraben werden“, schildert Schmidt die mühsame Jagd.

Untrügerisches Zeichen

Dass in diesem Jahr vier Marderhunde auf der Bodumer Jagdstrecke liegen, ist allerdings für die Jäger ein untrügliches Zeichen dafür, dass der Bestand dieses invasiven Raubsäugers deutlich zugenommen hat.

Da die Marderhunde hierzulande keine natürlichen Feinde haben, vermehren sie sich stark. Die Raubsäuger bekommen in einem Jahr bis zu zehn Junge. Sie ernähren sich unter anderem durch die Plünderung von Nestern hiesiger Brutvögel, deren Bestand dadurch schon stark gefährdet ist. Sie fressen aber auch kleinere Säugetiere, sowie Kröten, Schnecken, Fische und Insekten.

Die erfolgreichen Jäger mit ihrer Beute. Foto: Erik Egvad Petersen

Viele Marderhund-Sichtungen

„In und um Barsmark sind in jüngster Vergangenheit schon ganz viele Marderhunde erlegt worden. Wir wissen von Berichten von Jägern und Anwohnern im Raum Bodum, dass es auch dort schon ganz viele Sichtungen gegeben hat“, sagt Schmidt.

Die Jagd auf Marderhunde ist allerdings gar nicht so einfach. Weil dem so ist, hat die dänische Umweltministerin Lea Wermelin (Sozialdemokraten) erst kürzlich den Einsatz von elektronischen Nachtsichtgeräten bei der Jagd auf Marderhunde genehmigt.

„Wir hatten aber bei unserer Jagd in Bodum allerdings noch keine Nachtsichtgeräte“, betont Preben Schmidt. Die Jagd war ja eigentlich auch ausschließlich auf Füchse ausgelegt. Auch davon gibt es offensichtlich reichlich um Bodum herum. Zumindest haben die Jäger zehn Füchse gesehen, auch wenn sie nur einen erlegt haben.

Jagdhunde abrichten

Um den Bestand der Marderhunde tatsächlich dezimieren zu können, sei es außer der Aufrüstung des technischen Equipments unbedingt erforderlich, auch die Jagdhunde auf Marderhunde zu konditionieren.

„Ich habe von einem Jäger aus der Gegend um Varde gehört, der das schon recht erfolgreich gemacht hat. Man muss aber am besten schon im Welpenalter damit anfangen, indem man ihnen ein nach Marderhund riechenden Stofffetzen in den Korb legt oder am besten noch ein abgezogenes Fell“, sagt der erfahrene Jäger.

Die Jagdstrecke der Gemeinschaftsjagd in Bodum im Jahr 2020 Foto: Erik Egvad Petersen

Tiere wurden vergraben

Alle fünf Tiere sind übrigens vergraben worden. Nur von einem der Marderhunde wurde der Kopf abgetrennt, berichtet Preben Schmidt. Ein Konservator hatte darum gebeten, um den Schädel präparieren zu können.

Mehr lesen