Traditionsveranstaltung

Apenrader Schützengilde sagt Pfingstschießen ab

Apenrader Schützengilde sagt Pfingstschießen ab

Apenrader Schützengilde sagt Pfingstschießen ab

Apenrade/Aabenraa
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Auf dieses schöne Bild werden die Apenrader in diesem Jahr verzichten müssen. Da das Schützenfest abgesagt worden ist, wird die Schützengilde am „dritten Pfingsttag" auch keinen Umzug durch die Stadt durchführen. Foto: Karin Riggelsen

Erst zum zweiten Mal in der 286-jährigen Vereinsgeschichte wird in einem Jahr kein Schützenkönig ermittelt: Einmal war ein Weltkrieg Schuld – in diesem Jahr eine Pandemie.

Das traditionelle Pfingstschießen wird abgesagt, teilt Schlachtermeister Hans Henrik Johansen, Ältermann der Apenrader Schützengilde von 1734, dem „Nordschleswiger“ betrübt mit.

Das Coronavirus, beziehungsweise die von der Regierung ausgegebenen Schutzmaßnahmen gegen die Ausbreitung der Viren, ist Schuld daran, dass erst zum zweiten Mal in der 286-jährigen Vereinsgeschichte diese Traditionsveranstaltung nicht durchgeführt werden kann. „1945 fiel das Pfingstschießen zum ersten Mal aus“, erläutert Johansen.

Mitglieder trifft die Entscheidung nicht unvorbereitet

„Wir haben den Zeitpunkt der Entscheidung so lange wie möglich hinausgezögert. Allerdings war es abzusehen, dass die Auflagen wohl nicht rechtzeitig gelockert werden“, sagt der Ältermann. Und so hatte der Vorstand seine Mitglieder schon vor einiger Zeit darauf vorbereitet, dass das Königsschießen in diesem Jahr wohl ausfallen wird.

Nicht nur das Königsschießen ist abgesagt, auch die Generalversammlung, die an dem Pfingstwochenende traditionell durchgeführt wird, ist von der Absage betroffen. Darüber hinaus ruhen sämtliche Vereinsaktivitäten bis Ende Juni – zunächst. „Wir halten jetzt zunächst die Beine still und warten ab, was die nächsten Phasen der Wiederöffnung des Landes bringen. Davon ist dann abhängig, ob wir die Schießabende nach dem Sommer wieder aufnehmen können oder ob wir sämtliche Aktivitäten in diesem Jahr einstellen müssen“, sagt Johansen.

König und Kronprinz bleiben auf dem Thron

Beschlossen hat der Vorstand allerdings, dass der amtierende König und sein Kronprinz aufgrund des ausgefallenen Schützenfestes 2020 noch ein weiteres Jahr im Amt bleiben.

Das Foto zeigt Kronprinz Peder Meldgaard und König Nis-Edwin List-Petersen.
Kronprinz Peder Meldgaard und Schützenkönig Nis-Edwin List-Petersen bleiben noch ein weiteres Jahr im Amt. Foto: Jan Peters

Der König ist nicht im Land

Der Schützenkönig von 2019, Nis-Edwin List-Petersen, ist eigentlich auch ganz froh, dass er die Kette noch ein weiteres Jahr tragen darf. Er sitzt momentan in seinem Winterdomizil auf Gran Canaria fest. „Wir hatten schon Flugtickets für Ende März und haben schon mehrfach umbuchen müssen. Hätten wir nicht unseren Hund Saxo dabei, hätten wir schon längst zu Hause sein können. Da aber nicht alle Flieger Haustiere mitnehmen, können wir erst am 31. Mai über Frankfurt von der Insel“, berichtet List-Petersen.

„Weil ich jetzt so lange nicht zu Hause gewesen bin, habe ich ja auch keine ,königlichen Aufgaben‘ übernehmen können“, freut er sich, dass er durch die Verlängerung der Amtsperiode dazu noch etwas Zeit haben wird.

Vorfreude auf die Königin

Ein wenig traurig ist er allerdings auch. Als amtierender Schützenkönig hätte er beim geplanten Besuch von Königin Margrethe im Juli dieses Jahres in Apenrade der Abordnung der Schützengilde angehören sollen. Coronabedingt ist dieser Besuch allerdings auf das nächste Jahr verschoben worden. „Ob ich dann noch teilnehmen darf, weiß ich nicht. Schließlich werde ich zu dem Zeitpunkt sicherlich als König abgelöst worden sein“, sagt Nis-Edwin List-Petersen.

Neue Gewehre für die Schützengilde

Die Schützengilde hätte in dieser Saison neue Gewehre einführen wollen. Coronabedingt liegen die Gewehre aber noch hinter Verschluss im dänischen Sportschützencenter in Vingsted.

„Wir hoffen, dass die Waffengenehmigung schon bald durch ist, damit wir die neuen Gewehre endlich abholen können“, berichtet Ältermann Johansen.

„Die jetzigen Gewehre sind etwa 100 Jahre alt und sehr anfällig. Die Reparaturkosten gehen mittlerweile wirklich ins Geld. Es lohnt sich einfach nicht mehr, an ihnen rumzuflicken“, stellt er fest.

Es wurden deshalb vier neue Gewehre bestellt. Geschossen wird beim Pfingstschießen zwar nur mit drei Gewehren, aber das vierte ist als Ersatzwaffe angeschafft worden.

 

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