Gesundheitswesen

Apenrader Psychiatrie auf der Tagesordnung der Region

Apenrader Psychiatrie auf der Tagesordnung der Region

Apenrader Psychiatrie auf der Tagesordnung der Region

dodo
Apenrade/Aabenraa
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In der Apenrader Psychiatrie ging es zuletzt drunter und drüber. Foto: dpa (Symbolbild)

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Nach Patientenkritik und einer Mitarbeiterflucht hat der Psychiatrie- und Sozialausschuss der Region Süddänemark auf einer Sondersitzung am Mittwoch die Lage in der Apenrader Abteilung diskutiert.

Seit Längerem ist bekannt, dass die Psychiatrie in Apenrade mit einem schlechten Arbeitsklima und Problemen bei der Einstellung neuer Mitarbeiter zu kämpfen hat. Um die Frage zu klären, wie es künftig weitergehen soll, haben sich am Mittwoch der Direktor der Einrichtung, der neu konstituierte Abteilungsleiter und Vertreter der Belegschaft zu einem Gespräch mit dem Psychiatrie- und Sozialausschuss der Region Süddänemark getroffen.

Das berichtet die Region in einer Pressemitteilung.

„Ich freue mich über die Diskussion, die wir heute mit den Mitarbeitern geführt haben. Es hat einen großen Eindruck auf den Ausschuss gemacht. Ich freue mich, dass es eine gemeinsame Grundlage gibt, weiter am Aktionsplan zu arbeiten und einen zusätzlichen Schwerpunkt auf die Sicherheit zu legen. Die jüngste Berichterstattung in den Medien und nicht zuletzt die Art der Geschichten, die aufgetaucht sind, haben alle im Ausschuss aufgeschreckt“, so der Vorsitzende des Psychiatrie- und Sozialausschusses, Thies Mathiasen.

Mitarbeiter fliehen

Die Zeitung „JydskeVestkysten“ hatte in den vergangenen Wochen mehrfach darüber berichtet, dass Arbeitsdruck, Gewalt, Drohungen und Misstrauen gegenüber der Leitung dazu geführt haben, dass zahlreiche Mitarbeiter ihren Job gekündigt haben. 20 Angestellte fehlen derzeit, sodass ein Bereich der Psychiatrie sogar wegen Unterbesetzung vorerst geschlossen werden musste und ein Notfallplan aufgestellt wurde. Am Montag meldete sich die Patientin Lise Lauritsen aus Hadersleben (Haderslev) bei der Zeitung zu Wort. Sie erzählte, sie habe Angst, in die Einrichtung zurückkehren zu müssen, da fast alle Mitarbeiter, bei denen sie sich wohlfühlt, gekündigt hätten.

Die Region schreibt nun in ihrer Mitteilung, dass Gespräche mit den Mitarbeitern geführt wurden und diese gezeigt hätten, dass die Belegschaft hinter dem Notfallplan steht und weiterhin dabei helfen will, die kommenden Aufgaben zu lösen.

„Wir sind uns bewusst, dass sich die Abteilung seit langer Zeit in einer schwierigen Situation befindet, in der es unter anderem schwer war, Mitarbeiter für einige freie Stellen zu rekrutieren. Dies hat sich sowohl auf das Arbeitsumfeld als auch auf die Zusammenarbeit in der Abteilung ausgewirkt. Aus politischer Sicht tragen wir durch unsere Forderungen, die sich auf die Arbeitsprozesse in der Psychiatrie ausgewirkt haben, wie beispielsweise die nach einer Reduzierung von Zwangsmaßnahmen, auch eine Mitschuld. Wir werden weiterhin Anforderungen an die Qualität der Behandlung stellen, wir werden das nicht ändern, aber wir sind uns natürlich bewusst, dass dies für die einzelnen Abteilungen große Auswirkungen hat“, so Mathiasen.

Er kündigte an, dass der Ausschuss die Entwicklung der Apenrader Abteilung in der kommenden Zeit genau verfolgen werde und dass weitere Treffen mit der Psychiatrie-Leitung und den Mitarbeitern stattfinden.

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