Klimawandel

Trotz Überschwemmungen: Keine Sorge bei der Kommune

Trotz Überschwemmungen: Keine Sorge bei der Kommune

Trotz Überschwemmungen: Keine Sorge bei der Kommune

Apenrade/Aabenraa
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An den Bønderenge wurden die speziell angelegten Auffangbecken überflutet. Foto: Karin Riggelsen

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In den vergangenen Wochen gab es viel Niederschlag – teils in Form von Regen, teils in Form von Schnee. Es kam zu Überschwemmungen, obwohl der langfristige Klimaplan auf solche Ereignisse vorbereitet hatte. Grund zur Sorge sieht eine kommunale Mitarbeiterin jedoch nicht.

Kürzlich warnte der dänische Wetterdienst „Dansk Metereologisk Institut“ vor langanhaltenden Niederschlägen, die eine große Menge Niederschlag innerhalb von kurzer Zeit mit sich bringen werden. Und es folgte ein fast 24-stündiger Regenfall.

Fast landesweit wurde von überschwemmten Kellern, Straßen und Häusern berichtet. Inseln waren von der Versorgung abgeschnitten.

Straßen waren überspült

Auch in Apenrade war das Ausmaß zu sehen und zu spüren. Einige wenige Straßen waren überflutet. Am Vestvejen, wo sich die Bauernwiesen (Bønderenge) befinden, war eine große Wasserfläche zu sehen. Dort waren im vergangenen Jahr künstliche Seen angelegt worden, die dann über die Ufer getreten waren und sich zu einem großen See verbanden.

„Doch sollten genau solche Ereignisse nicht durch den Klimaplan verhindert werden?“, fragten einige Bürgerinnen und Bürger. „Der Nordschleswiger“ hat bei der Kommune nachgefragt.

Verhältnisse haben sich wesentlich verbessert

„Im Vergleich zu 2016 und 2017, wo die Bereitschaft (Beredskabsstyrelsen) im Einsatz war und Wasser abpumpen musste, waren diese Folgen gering“, sagt Barbara Frenzel, Abteilungschefin in der Natur- und Umweltverwaltung des Apenrader Rathauses. „Die Maßnahmen zum Überflutungsschutz zeigen Wirkung.“

Auch wenn die bisherigen Überschwemmungsgebiete jetzt keine Herausforderungen mehr darstellen, „gibt es neue Hotspots“, wie Frenzel berichtet. So schaue die Kommune mit wachem Auge auf die historische Mühle am Brundlunder Schloss (Brundlund Slot). „Dort hatten wir jetzt allerdings mehr Wassermengen als erwartet.“

Auch gab es für den Verkehr rund um den Mühlenteich Probleme, weil die Straßen von einer Wasserfläche überzogen waren.

Ständige Überwachung und Anpassung

Doch weil der Klimaanpassungsplan kein fertiges Konstrukt sei, sondern ständig überwacht und angepasst werde, werden Maßnahmen im Stadtrat vorgeschlagen, die dann – wenn der Rat sein Okay gibt – in den Plan eingearbeitet werden. „Wir schützen die Stadt dort, wo wir es müssen“, sagt Barbara Frenzel und macht darauf aufmerksam, dass private Hausbesitzerinnen und -besitzer per Gesetz selbst verantwortlich sind, ihre Immobilien gegen Überschwemmungen zu schützen.

Sperr- und Schöpfwerk arbeitet nur unter bestimmten Bedingungen

„Das neue Sperr- und Schöpfwerk, das die Mühlenau (Mølleå) von der Förde trennt, kommt übrigens nur unter bestimmten Bedingungen zum Einsatz“, macht die Fachfrau aufmerksam. „Viele denken, dass das Werk immer zum Einsatz kommt. Das ist aber nicht so. Die großen Schöpfschnecken befördern nur dann Wasser aus der Au in die Förde, wenn das Wasser wegen eines zu hohen Wasserstandes in der Förde nicht wie gewohnt abfließen kann.

Das Schöpf- und Sperrwerk an der Kreuzung Møllemærsk und Kystvej war bei der Sturmflut im vergangenen Jahr in Betrieb. Foto: Jan Peters

„Einen vollständigen Schutz vor Überschwemmungen wird es nicht geben“, sagt Barbara Frenzel. Es seien zu viele Faktoren im Spiel, die selbst mit den besten Berechnungen nicht kalkulierbar sind, hält sie fest.

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