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Schon wieder Unruhe am Kirchplatz – „Arkil“ zieht Konsequenzen

Schon wieder Unruhe am Kirchplatz – „Arkil“ zieht Konsequenzen

Schon wieder Unruhe am Kirchplatz – „Arkil“ zieht Konsequenz

Apenrade/Aabenraa
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An der Nicolaikirche mit den angrenzenden „schrägen Wohnungen“ (r.) in Apenrade ist ein Mann zum wiederholten Mal unangenehm aufgefallen (Archivfoto). Foto: Jan Peters

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Ein Mann Anfang 40 verhielt sich in Apenrade aggressiv gegenüber Anwohnerinnen und Anwohnern und beleidigte nach dem Eintreffen der Polizei auch Beamtinnen und Beamte. Es war offensichtlich derselbe Mann, der im Bereich des Kirchplatzes schon mehrmals verbal und auch gewalttätig in Erscheinung getreten ist. Die Kommune zieht Konsequenzen.

Dieser Artikel wurde am Mittwoch, 21. Februar, um 17 Uhr mit dem letzten Absatz aktualisiert!

Abermals ein Déjà-vu haben Bürgerinnen und Bürger am Montagnachmittag am Kirchplatz (Kirkepladsen) an der Nicolaikirche in Apenrade erlebt.

Nach Angaben der Polizei zeigte sich ein Mann (Jahrgang 1983) aggressiv, er beschimpfte Passanten und drohte ihnen, weshalb die Polizei alarmiert wurde.

Bei der Festnahme wegen Ruhestörung und Erregung öffentlichen Ärgernisses „beschimpfte und beleidigte er dann die Beamtinnen und Beamten, sodass er auch wegen dieses Sachverhalts angezeigt wurde“, so Chris Thorning Vesterdal von der Polizei für Südjütland und Nordschleswig.

Gegen 17.30 Uhr konnte der Mann nach Vernehmung die Wache wieder verlassen.

Bei dem Bürger handelt es sich offenbar um denselben Mann, der in jüngster Vergangenheit am Kirchplatz für Unruhe sorgte, Personen niederschlug und offensichtlich psychische Probleme hat.

Besondere Zielgruppe

Er wohnt in einer der Sozialwohnungen, in einer sogenannten „schrägen Wohnung“ für Menschen mit sozialen Herausforderungen.

Die Kommune Apenrade hat sechs solcher Wohnungen als Übergangsbehausung bereitgestellt, mit dem Ziel, dass die Bewohnerinnen und Bewohner ihr Leben neu ausrichten und eigenständig führen können.

Bei der Zielgruppe handelt es sich um Menschen, die aus verschiedenen Gründen fernab der Gesellschaft gelebt haben.

Die Kommune hatte ursprünglich eine Bezugsperson für die Bewohnerinnen und Bewohner der sechs Wohnungen vorgesehen, um bei Problemen zu helfen und Konflikten entgegenzuwirken. Die Teilzeit-Anstellung solch eines Betreuers oder einer Betreuerin lässt bislang allerdings auf sich warten.

Kommunales Dilemma

Dies soll aber zeitnah geschehen, versicherte Michael Christensen (SF), Vorsitzender des Sozial- und Gesundheitsausschusses, gegenüber „JydskeVestkysten“.

Anwohner sind skeptisch, ob die Probleme damit gelöst werden können.

Die Kommune steckt in einem Dilemma. Sie muss und möchte Menschen einerseits dabei helfen, ihr Leben in den Griff zu bekommen und Teil der Gesellschaft zu werden. Andererseits gilt es, dieses Ziel auf geordnete und vor allem sichere Weise zu verfolgen.

Wie ist der Stand der Dinge bei der Anstellung einer Bezugsperson?

Bjarne Ejnar Ipsen, Leiter der zuständigen Abteilung „Visitation & Understøttelse“, antwortet: „Die Stellenanzeige ist in diesem Monat geschaltet worden, und es wird erwartet, dass die Stelle spätestens am 1. Mai besetzt ist.“

Woraus besteht die Arbeit der Sozialarbeiterin, des Sozialarbeiters?

„Die Aufgabe der Mitarbeiterin oder des Mitarbeiters ist es, für ein gutes soziales Miteinander im Wohnungskomplex und in der Umgebung zu sorgen. Zusammen mit anderen unterstützenden Personen, die ebenfalls in der Gegend sein werden, sollen Rahmenbedingungen für ein angenehmes Dasein aller geschaffen werden.“

Die Einflussnahme sei allerdings begrenzt.

Ipsen: „Das Verhalten des besagten Bürgers kann eine Betreuerin oder ein Betreuer kaum ändern. Die Kommune hat erkennen müssen, dass der Mann nicht die passende Wohnung bekommen hat.“

Was geschieht nun mit dem Mann? Welche Maßnahmen sind angedacht?

„Das Mietverhältnis ist gekündigt, und wir als Kommune werden zusammen mit dem Bürger versuchen, eine geeignete Wohnung oder Einrichtung zu finden.“

Bauunternehmen zieht Konsequenz

Das Bauunternehmen „Arkil“, das derzeit mit Tiefbauarbeiten auf dem Kirchenplatz beschäftigt ist, hat jetzt wegen der Bedrohung für die Mitarbeitenden Konsequenz gezogen. Die Bauarbeiten ruhen bis auf Weiteres, wie der Radiosender „DR P4“ am Mittwochnachmittag berichtete.

Zwei Mitarbeiter des Haderslebener Unternehmens waren zuvor mehrfach bedroht und soagr körperlich attackiert worden.

Der Beitrag ist mit den Antworten von Bjarne Ejnar Ipsen ergänzt worden.

 

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