Straßenverkehr

Radfahrende vergessen? Bessere Bedingungen schaffen!

Radfahrende vergessen? Bessere Bedingungen schaffen!

Radfahrende vergessen? Bessere Bedingungen schaffen!

Rothenkrug/Rødekro
Zuletzt aktualisiert um:
Fahrrad auf Landstraße
Dänemark gilt bei vielen als Fahrradland (Symbolfoto). Foto: Christine Humes/Unsplash

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Rothenkrug gehört zu den 14 Städten, in denen eine Versuchsordnung es ermöglicht, das Innenstadtsterben mit kreativen Möglichkeiten zu bekämpfen. Heute steht bei der Planung vorwiegend der Autoverkehr im Mittelpunkt. Das soll sich zugunsten der Fußgängerinnen und Fußgänger sowie der Radfahrenden ändern, fordert ein Verband.

„Wenn man Leben in den Städten haben möchte, darf man die Radfahrenden nicht vergessen“, heißt es vom Fahrradverband (Cyklistforbundet), der mit dieser Forderung auf ein Versuchsprojekt der Regierung reagiert. Das Projekt erlaubt es 14 Städten im Land – dazu gehört Rothenkrug –, unterschiedliche Möglichkeiten zu nutzen, um die Innenstädte zu beleben.

Zu wenig Platz für „gesunde“ Transportmittel

Die Idee sei gut, doch werde dem Autoverkehr immer noch zu viel Platz eingeräumt. Deshalb fordert der Fahrradverband dazu auf, die Radfahrenden zu bedenken.

„Die schlechten Bedingungen für Radelnde sind mit für das Innenstadtsterben verantwortlich. Im Gegenzug würden bessere Verhältnisse für diese Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer für lebendige Innenstädte sorgen“, meint Emil Maj Christensen, der als Stadtplaner für den Verband tätig ist.
 

Bunte Pflanzenbänder durchziehen künftig den Ort Rothenkrug. Wie auf dieser Visualisierung soll der Hærvejen irgendwann aussehen. Er führt zum „Hærvejsparken“, der das Herzstück des Ortskerns sein wird. Foto: Kommune Apenrade

Der Fahrradverband hat Rothenkrug aus Zweiradperspektive unter die Lupe genommen und ist zu einem verheerenden Urteil gekommen: „Es gibt keine Fahrradständer an der Hauptstraße, die durch das Stadtzentrum führt. Wenn man das Radfahren fördern möchte, muss es Fahrradständer geben“, so Maj Christensen.

Hinzu komme die Platzierung der Supermärkte, „die autofreundlich an den großen Einfallstraßen liegen, aber nicht im Stadtzentrum“, berichtet der Stadtplaner.

Supermärkte autofreundlich platziert

Für Rothenkrug trifft das bedingt zu, denn im Stadtkern liegt ein Supermarkt. Die anderen Märkte haben sich dagegen außerhalb am Kreisverkehr der Einfallstraße angesiedelt. „Hier wurden die Bedürfnisse der Autofahrenden in den Vordergrund gestellt. Die Geschäfte haben sich dort niedergelassen, wo Platz für Parkplätze ist und nicht dort, wo sich das Stadtleben abspielen sollte“, konstatiert er.

Bessere Bedingungen schaffen

Die Möglichkeit, die das Gesetz der Kommune jetzt gibt, sollte genutzt werden, um auch den Fahrradverkehr einzuplanen. Deshalb hat der Fahrradverband eine Eingabe gemacht. Der Verband fordert, einen Topf bereitzustellen, damit explizit der lokale Fahrradverkehr gefördert wird.

Außerdem soll die Kommune – wenn möglich – ein leer stehendes Gebäude übernehmen, in dem Fahrräder wettergeschützt untergestellt werden können. Eventuell soll dort dann noch ein verpachtetes Café entstehen.

 

Mehr lesen