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Have a Coffee: Umstrukturierung nach Bilanzminus

Have a Coffee: Umstrukturierung nach Bilanzminus

Have a Coffee: Umstrukturierung nach Bilanzminus

Apenrade/Flensburg
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So sah die Flensburger Filiale bei der Eröffnung vor knapp drei Jahren aus. Jetzt sind Schriftzug und Inventar entfernt. Foto: Privat

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„Have a Coffee“ hat eine Filiale in Flensburg. Die ist jetzt geschlossen. Es ist unsicher, ob der Laden weiter betrieben wird. Gründe dafür finden sich im jüngsten Rechenschaftsbericht. Welche Pläne gibt es für den Apenrader Hauptsitz?

Vor der Flensburger „Have a Coffee“-Filiale steht ein Bauzaun. Die Geschäftsräume, in denen bis vor wenigen Tagen noch Kaffeespezialitäten, kleine Snacks, Kuchen sowie selbst gemahlener Kaffee und Kaffeezubehör verkauft wurde, stehen leer. Das berichtete „shz.de“.

Wie die Onlinezeitung schreibt, gab es auf Anfrage vom Unternehmen noch keine Antwort, ob das Geschäft dauerhaft geschlossen ist und sich vom deutschen Markt zurückzieht. Einen Hinweis darauf gebe es nicht. Der fehlende Schriftzug und das geräumte Geschäft lassen jedoch darauf schließen.

Negative Geschäftsbilanz

Ein Grund für die Schließungen könnte die Bilanz von „Have a Coffee“ sein. Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr ein negatives Geschäftsergebnis erzielt. Ein Minus von 1.356.929 Kronen vor Steuer, so das Resultat. Aus dem öffentlich zugänglichen Geschäftsbericht geht außerdem hervor, dass das gesamte Eigenkapital dabei verloren ging. Die Geschäftsführung hat Ende 2022 jedoch erklärt, dass für das kommenden Jahr genügend Kapital zur Verfügung gestellt werde, sodass das Geschäft weitergeführt werden kann.

„Kontrollierte Rekonstruktion“

Laut dem Bericht der Steuerunternehmens „Revisionscentret“ mit Sitz auch in Apenrade, erklärte die Geschäftsleitung, dass „der Betrieb des Cafés in Apenrade in die richtige Richtung weist“. Mit den notwendigen Investitionen könne der Betrieb weiter gewährleistet werden.
Schon in diesem Bericht wird erwähnt, dass es eine „kontrollierte Rekonstruktion“ der anderen „Have a Coffee“-Gesellschaften geben wird, um die ökonomische Gesamtsituation zu verbessern.

Das „Have a Coffee“-Café in Apenrade Foto: Jan Peters

Auf Anfrage des „Nordschleswigers“, ob eine Schließung auch für den Apenrader Hauptsitz, die Rösterei liegt übrigens am Tøndervej, infrage komme, und ob die Flensburger Filiale dauerhaft geschlossen bleibe, gab es vom Unternehmen bisher keine Antwort (Stand: 9. August 2023).

„Have a Coffee“ hat seinen Ursprung in Apenrade. Hier starteten die beiden Gründer Mark De Wessel Fries und Janus Østergaard Fischer das Unternehmen – damals noch am Nordertor (Nørreport). 2019 zogen sie an die Ecke Rathausstraße (Rådhusgade) und Ramsherred.

Fries und Fischer hatten sich Geschäftspartner mit ins Boot geholt, darunter die Investoren Tom Roth und Frank Waller, die durch „Hjem-Is“ bekannt wurden. Das Lieferunternehmen von Tiefkühlwaren ist inzwischen verkauft und die beiden investieren in andere Unternehmen, darunter „Have a Coffee“, „Aabenraa Padel Center“ und „Bering“.

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