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Dank Spende: Einkaufstouren für Ältere sind erst einmal gesichert

Dank Spende: Einkaufstouren für Ältere sind erst einmal gesichert

Spende: Einkaufstouren für Ältere sind erst einmal gesichert

Tingleff/Tinglev
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Der Einkaufsservice für Ältere in Tingleff kann weitergehen.. Foto: Katrine Lassen Jørgensen/JV

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Wegen einer Zuschusskürzung drohte der ehrenamtlichen Einkaufshilfe für ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger im Raum Tingleff das Aus. Dank einer privaten Spende sind die Mittwochstouren mit Einkaufen und geselligem Beisammensein vorerst gerettet. Aber was ist mit nächstem Jahr?

Die Einkaufstouren für ältere Menschen, die seit über 20 Jahren mit ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern in Tingleff angeboten werden, sind gerettet. Zumindest bis Ende des Jahres.

Die Zuschusskürzung, die der Seniorenrat der Kommune Apenrade (Aabenraa) vorgenommen hat, ist durch eine großzügige Spende aufgefangen worden. Ein gewisser Finn Andersen hat 20.000 Kronen gegeben und damit die Hälfte der benötigten 40.000 Kronen für Treibstoff und Busmiete beigesteuert.

Das Tingleffer Ortskomitee der Seniorenorganisation „Ældre Sagen“, der Pensionistenverein Tingleff/UK, der Seniorenklub „Ådalen“ im Raum Bülderup (Bylderup) und auch der Sozialdienst Tingleff können mit ihrem gemeinsamen Service weitermachen. 

„Wir dürfen seinen Namen erwähnen, er möchte aber nicht weiter in den Mittelpunkt rücken. Das respektieren wir natürlich“, so Johannes Christensen, neuer Vorsitzender des Tingleffer Ortskomitees von „Ældre Sagen“, mit Dank in Richtung des Gönners, der nicht viel Aufhebens wünscht.

Reaktionen

Die Kürzung hatte im örtlichen Wochenblatt und auch in anderen Medien die Runde gemacht und für Diskussionsstoff gesorgt.

„Frank Andersen fand es einfach bedauerlich, dass solch ein Einsatz für ältere Menschen zu enden droht. Er wollte gern das fehlende Geld geben, und das finden wir alle sehr nobel“, so Christensen.

Johannes Christensen, neuer Vorsitzender von „Ældre Sagen" in Tingleff, ist erleichtert, dass man älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern weiterhin das Einkaufen mit anschließendem geselligem Beisammensein bieten kann. Foto: Katrine Lassen Jørgensen/JV

Bis Ende 2023 können die Mittwochstouren nun fortgesetzt werden. Laut Christensen greifen aktuell zwölf Seniorinnen und Senioren auf den ehrenamtlichen Service zurück.

„Da im gemieteten Bus nur Platz für neun Personen ist, gibt es immer zwei Touren. Die Seniorinnen und Senioren werden von freiwilligen Fahrern abgeholt. Nach dem Einkaufen sitzt man dann bei einem Kaffee im Secondhandladen von Kirkens Korshær am Centerplatz gesellig beisammen. So hat der Service auch eine wichtige soziale Komponente“, ergänzt der Vorsitzende.

Ehrenamtliches Team

Er selbst gehört zum vierköpfigen Fahrerteam. „Darüber hinaus gibt es vier weitere Helferinnen und Helfer. Eine treibende Kraft des Angebots ist Per Nielsen“, erwähnt Johannsen Christensen. Im Helferteam sind auch Angehörige der deutschen Volksgruppe.

Dem ehrenamtlichen Fahrerteam gehört unter anderem Hans Jürgen Nicolaisen an, ehemaliger Lehrer an der Deutschen Schule Tingleff. Foto: Katrine Lassen Jørgensen/JV

Was ist im kommenden Jahr, sollte der Zuschuss auf 20.000 Kronen reduziert bleiben?

„Das ist in der Tat ein Problem, denn die Summe kann die Kosten, die mit dem Einsatz des geliehenen Kleinbusses verbunden sind, nicht decken. Wir holen den Bus immer aus Tondern (Tønder). Der Seniorenrat hat zurückgemeldet, dass zu einem Treffen mit den Seniorenvereinen in der Kommune Apenrade eingeladen wird, um das Problem mit der Finanzierung der Einkaufsangebote zu besprechen. Wir hoffen, dass dabei eine Lösung  für uns und für andere Ortsvereine gefunden wird“, so Christensen.

Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der Einkaufsordnung pflegen den sozialen Kontakt. Foto: Katrine Lassen Jørgensen/JV

Der Seniorenrat hatte die Zuschusskürzung im Vorfeld mit einer Priorisierung begründet. Von angeschlossenen Ortsvereinen hatte es für Projekte und Aktivitäten über 70 Anträge mit einem Gesamtvolumen von 1,5 Millionen Kronen gegeben. Zur Verfügung standen aber nur 915.000 Kronen.

Man habe sich zu einer Umverteilung mit Kürzungen insbesondere bei den Fahrtkosten entschieden, sei aber gern bereit, die Zuschussverteilung bei einem Treffen mit den Ortsvereinen zu besprechen und gegebenenfalls neu zu bewerten, hatte Seniorenratsvorsitzender Dieter Johannsen gegenüber „JydskeVestkysten“ betont.  

Der Tingleffer Verein möchte bei dem Treffen ein wichtiges Detail ansprechen. „Es hat sich verwaltungstechnisch und steuerrechtlich als schwierig herausgestellt, den Bus des hiesigen kommunalen Pflegeheims zu nutzen. Es wäre schön und sicherlich viel günstiger, wenn sich das ändern ließe und wir nicht mehr nach Tondern müssen, um einen Bus zu holen“, so Christensen.

 

 

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Kirsten Bachmann