Kommunalpolitik

Apenrader Nachtleben: Jugendliche sollen mitentscheiden

Apenrader Nachtleben: Jugendliche sollen mitentscheiden

Apenrader Nachtleben: Jugendliche sollen mitentscheiden

Apenrade/Aabenraa
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Zum Tanzen und Feiern bot der große Saal ausreichend Platz.
Derzeit gibt es in Apenrade nur einen Ort, an dem die jungen Leute das Tanzbein schwingen können. Ob das reicht, soll untersucht werden (Symbolfoto). Foto: Lucas Bröcker

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Seit Jahren fordern junge Menschen ein größeres Angebot an Diskotheken und Bars. Noch gibt es für sie keine neuen Möglichkeiten, sich am Wochenende zu amüsieren. Auf politischer Ebene steht das Thema derzeit auf der Tagesordnung.

„Ein richtiges Ausgehangebot gibt es für uns am Wochenende in Apenrade nicht“, sagt Alina Christine Schulze. Die Schülerin des Deutschen Gymnasiums für Nordschleswig (DGN). Sie berichtet, dass ihre Freundinnen meist nach Sonderburg (Sønderborg) fahren, wenn sie „auf Piste“ wollen.

„Das Gazzværket ist ganz okay – aber sehr teuer“, schließt sich Jannik Zimmermann an. Dort gehe er deshalb selten hin. „Es gibt noch die Bar ,Marley´s‘ am Søndertorv. Die ist ganz gut“, erzählt er.

Zu geringes Angebot

Apenrade hat zwar einige Bars und eine Diskothek, doch die jungen Menschen sind unzufrieden.

Ein Punkt, weshalb das so ist, ist das Nachtleben, das nicht über genügend Angebote verfügt. Das hatte unter anderem Katharina Kley, Vertreterin der jungen SPitzen und damals Schülerin des Deutschen Gymnasiums für Nordschleswig moniert.

Apenrade ist Sitz vieler Ausbildungsinstitutionen. Man will eine „Campus-Stadt“ sein. Dementsprechend sind viele junge Leute in der Stadt – allerdings nur zur Tageszeit. Nach der Schule fahren viele nach Hause, nur wenige haben ihren Wohnsitz in die Stadt verlegt – obwohl es „Studentenwohnungen“ gibt.

Seit langem Diskussionsgrundlage

Das Thema steht seit Jahren auf der Tagesordnung des Stadtrats. Ergebnisse gibt es bis heute nicht. Das sorgte kürzlich im Plenum für Unruhe, denn einigen Politikerinnen und Politikern ging es zu langsam.

Jetzt hat sich der Ausschuss für Planung, Technik und ländliche Räume erneut mit dem Nachtleben beschäftigt.

Wie geht es jetzt weiter?

Eine schnelle Lösung ist nicht zu erwarten, denn der Ausschuss hat beschlossen, das Vorhaben in zwei Schritte aufzuteilen. In einer ersten Untersuchung soll festgestellt werden, welche Bedürfnisse die jungen Leute haben. Können diese durch das aktuelle Angebot gedeckt werden oder müssen zusätzliche Angebote her? Die Untersuchung wird in Zusammenarbeit mit dem Campus-Kontakt-Ausschuss (CampusKontaktUdvalget) und dem Campus Rat (Campus Råd) gemacht.

Erst mit dem Wissen, was sich die jungen Menschen wirklich wünschen, soll dann der „Themenplan Nachtleben“ entwickelt werden. Der Ausschuss erwartet, dass der Themenplan Ende dieses Jahres beschlossen wird.

 

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