Kommunalpolitik

Stadtrat macht Druck: Disco für die jungen Leute

Stadtrat macht Druck: Disco für die jungen Leute

Stadtrat macht Druck: Disco für die jungen Leute

Apenrade/Aabenraa
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Am Storetorv 7 war bis vor einigen Jahren eine Diskothek beheimatet. Der Stadtrat entschied jedoch, andere Standorte finden zu wollen. Foto: JydskeVestkysten

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Schon im vergangenen Jahr hat der Stadtrat entschieden, einen neuen Flächennutzungsplan zu entwickeln, damit das Nachtleben in der Stadt in Schwung kommen kann. Passiert ist bis jetzt jedoch kaum etwas, zu groß war die Arbeitsbelastung der Verwaltung mit dringlicheren Angelegenheiten. Das reichte nun einigen Stadtratsmitgliedern. Sie machten Druck.

Der Stadtrat war sich einig: Den jungen Leuten in Apenrade muss Abwechslung geboten werden – auch im Nachtleben. Deshalb wollen die Politikerinnen und Politiker das Disco-Leben in Schwung bringen. Beschlossen wurde das schon im April 2022.

Bisher gibt es jedoch keine neuen Pläne, auch wenn sich ein Ausschuss mit dem Thema beschäftigt hat. Andere wichtigere Punkte wurden vorgezogen. Das hat Kommunalpolitiker Hans Christian Gjerlevsen (Neue Bürgerliche) dazu bewogen, bei der jüngsten Stadtratssitzung einen Antrag (styrelseslovens § 11) zu stellen, um Druck auszuüben, die Disco-Pläne jetzt schnell voranzutreiben.

„Wir schulden den Jugendlichen die Möglichkeit zu feiern“, findet auch Kurt Asmussen von der Schleswigschen Partei (SP).

Kurt Asmussen ist als Stadtratsmitglied oft im Rathaus in Apenrade. Foto: kjt

Und damit stand er nicht allein. Doch sei der Ausschuss für Planung, Technik und ländliche Räume schon damit beschäftigt, Pläne zu entwickeln, wo eine Diskothek entstehen könnte. „Wir arbeiten daran“, sagte die Vorsitzende Dorte Soll (Soz.).

Es muss etwas passieren

Das reichte einigen Politikerinnen und Politikern jedoch nicht. Während einige Stadtratsmitglieder dafür plädierten, den Ausschuss und die Verwaltung selbstbestimmt weiter am Thema arbeiten zu lassen, gab es andere, die den Vorschlag befürworteten. Zu ihnen gehörte der SPler Asmussen. „Wir wollen die Disco, das hat die SP schon immer klargemacht. Der Beschluss dazu ist seit Langem gefasst. Jetzt muss etwas passieren. Wir müssen das Thema anpacken. Mit dem Beschluss geben wir ein Zeichen an die Zuständigen, sich zeitnah mit dem Thema zu beschäftigen“, erklärt er.

Abstimmung zeigt nur bedingt die allgemeine Meinung

Da der Antrag von Gjerlevsen eine Abstimmung erforderte, mussten die Politikerinnen und Politiker sich entscheiden: Nach einer Dreiviertelstunde Diskussion gab es 11 Stimmen, die für den Vorschlag des Neue-Bürgerliche-Vertreters stimmten, 19 enthielten sich.

Damit ist der Auftrag an den Ausschuss und die Verwaltung gegeben, bald zu einer Entscheidung zu kommen, wo eine Diskothek entstehen könnte. „Investoren werden wohl keine neuen Gebäude errichten. Deshalb werden bestehende Immobilien als mögliche Objekte infrage kommen“, vermutet Kurt Asmussen.

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