Deutsche Minderheit

Stilles Jahr in der Selbsthilfe

Stilles Jahr in der Selbsthilfe

Stilles Jahr in der Selbsthilfe

Nordschleswig/Tingleff
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Die Deutsche Selbsthilfe Nordschleswig kann noch mehr finanzielle Unterstützung leisten, sagt der Vorsitzende Carsten Petersen. Foto: Gerhard Mammen

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Die Deutsche Selbsthilfe Nordschleswig hat 2020 weniger Geld verliehen als in den Jahren zuvor. Corona oder Zufall? fragt sich der Vorsitzende.

Die Deutsche Selbsthilfe Nordschleswig, die Mitgliedern der deutschen Minderheit mit Darlehen finanziell unterstützt, hat über 1.100 Mitglieder. Doch im vergangenen Jahr wurden nur 18 neue Darlehen bewilligt.

Das ging bei der Generalversammlung in Tingleff (Tinglev) aus dem Jahresbericht des Vorsitzenden, Carsten Petersen, hervor.

„Ob Zufall oder Corona, 2020 war ein eher stilles Jahr. Aber in meiner Zeit in der Selbsthilfe habe ich feststellen müssen, dass das Aktivitätsniveau eher in Wellen verläuft. 2019 hatten wir relativ viele Darlehen vergeben, und 2020 war dann eben etwas ruhiger“, stellte der Vorsitzende fest.

Insgesamt waren 20 Anträge gestellt worden – 15 weniger als im Jahr zuvor. 18 (2019: 30) davon wurde stattgegeben bei einer Darlehenssumme von insgesamt 810.000 Kronen (1,3 Millionen).

Selbsthilfe: Weniger Mitglieder

Carsten Petersen stellte fest, dass die Deutsche Selbsthilfe Nordschleswig weiterhin einen Mitgliederschwund zu verzeichnen hat.

„Es ist das dritte Jahr in Folge“, so Petersen.

2020 sank die Mitgliederzahl um 27 auf 1.116. 71 Mitglieder haben Darlehen. Das bedeutet, dass 6 Prozent der Mitgliedschaft derzeit finanzielle Hilfe beanspruchen.

„Wie in all meinen Berichten zuvor erwähnt, gilt auch weiterhin: Die Kapitalausstattung der Selbsthilfe ist derart hoch, dass wir ohne Probleme bedeutend mehr Darlehen bewilligen können“, so Carsten Petersen.

Anlage ohne großes Risiko

Die Selbsthilfe verleiht ein Viertel des Vermögens an die Mitglieder, während der Rest verzinst wird, ohne ein zu großes Risiko einzugehen. 2020 erreichte die Selbsthilfe eine Rendite von 3,4 Prozent. Bei der Aussprache gab es verschiedene Ideen, wie die Selbsthilfe sich in Zukunft noch besser vermarkten kann.

Hilfe für Vereine und Institutionen

Die Deutsche Selbsthilfe verwaltet darüber hinaus auch das „Erbenkonto“. Die Rendite dieses Vermögens wird an Einrichtungen und Vereine der Minderheit vergeben. 2020 wurden drei Anträge in Höhe von insgesamt 32.000 Kronen bewilligt.

Auch das „Erbenkonto“ hat noch „Luft nach oben“ und kann 2021 bis zu 255.600 Kronen bewilligen.

Es werden vorzugsweise Vereine und Institutionen, die nicht oder nur unzureichend in den Genuss von Betriebszuschüssen der Minderheit kommen und wo gleichzeitig ein großer Freiwilligeneinsatz geleistet wird, gefördert, so die Selbsthilfe.

Nadine Jessen ist neu im Vorstand der Selbsthilfe. Foto: BDN

Neu im Vorstand

Für den Vorstand wurden Ulf Terp, Gerhard Mammen und Nadine Jessen für drei Jahre gewählt. Nadine Jessen wurde neu in den Vorstand gewählt als Nachfolgerin für Rasmus Hansen, der keine Wiederwahl wünschte.

 

 

 

 

 

 

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