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Energie sparen: Deutsche Büchereien drehen an den Stellschrauben

Energie sparen: Deutsche Büchereien drehen an den Stellschrauben

Energie sparen: Büchereien drehen an den Stellschrauben

Apenrade/Aabenraa
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Claudia Knauer
Aus Sicht von Büchereidirektorin Claudia Knauer ist es alternativlos, sich auch mit dem Thema Energiesparen zu beschäftigen. Foto: Karin Riggelsen

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Nicht nur um Kosten zu sparen, sondern auch um zu prüfen, auf was man alles verzichten kann, haben Büchereidirektorin Claudia Knauer und ihr Team drei Hebel ausgemacht, über die sie künftig Energie einsparen wollen.

Energie ist knapp. Energie ist teuer. Zwei gute Argumente, um mit der Ressource sparsamer umzugehen. Das denken sich auch die deutschen Büchereien in Nordschleswig, die sich nun daran gemacht haben, an diversen Stellschrauben zu drehen, um den Verbrauch zu senken.

„Auch wir erwarten künftig deutlich höhere Energierechnungen, und da wir kein unbegrenztes Budget haben, müssen auch wir sehen, was wir tun können“, sagt Claudia Knauer, Direktorin des Verbandes Deutscher Büchereien Nordschleswig.

Nicht nur die Kosten spielen eine wichtige Rolle

Aus ihrer Sicht ist aber nicht nur der Kostenaspekt wichtig: „Es ist auch eine gute Übung für uns, die wir immer im Energie-Überfluss gelebt haben, zu sehen, wie viel wir wirklich benötigen und wie viel wir einsparen können, um auch unserer Umwelt etwas Gutes zu tun“, so Knauer.

Konkret bedeutet dies, dass ab der kommenden Woche die Öffnungszeiten der Offenen Büchereien verkürzt werden. Um für alle eine bestmögliche Lösung zu finden, hat sich die Büchereidirektorin mit ihrem Team die Besucherzahlen zu den verschiedenen Zeitpunkten des Tages angeschaut. Herausgekommen ist dabei: In Tondern (Tønder), Tingleff (Tinglev) und Hadersleben (Haderslev) ist der Besuch künftig ab 7.30 Uhr statt ab 7 Uhr möglich. In Apenrade hingegen bleibt es bei 7 Uhr, da die Log-in-Zahlen dort gezeigt haben, dass viele Besucherinnen und Besucher bereits so früh in die Bücherei kommen. In Sonderburg (Sønderborg) wird sich hingegen danach gerichtet, wann das Multikulturhaus öffnet. Schluss wird ab dem 1. November in allen Filialen statt um 22 Uhr bereits um 21 Uhr sein.

„Wir haben uns die Besucherzahlen genau angeschaut und festgestellt, dass die Randzeiten am Anfang und Ende des Tages weniger stark nachgefragt sind. Wir wissen aber auch, dass viele Menschen morgens vor der Arbeit in die Büchereien kommen. Daher haben wir uns auf 7.30 statt 8 Uhr geeinigt“, sagt die Büchereidirektorin. Sie betont zudem, dass Besucherinnen und Besucher, die mit den neuen Zeiten nicht zurechtkämen, sich immer melden können und man dann gemeinsam eine Lösung finden werde.

Bewegungsmelder und LEDs

Neben den Öffnungszeiten soll auch durch eine Optimierung der Beleuchtung Energie eingespart werden. „Wir versuchen, so viele Bewegungsmelder wie möglich zu installieren. Es sind bereits einige vorhanden, und ich schätze, dass in allen Filialen noch 20 bis 30 hinzukommen werden in nächster Zeit“, so Knauer.

Auch werden die Leuchtmittel durch moderne, energiesparende LEDs ausgetauscht. Das sei aber nicht so leicht, verrät die Büchereidirektorin, da diese zum einen aktuell schwer zu bekommen seien, und zum anderen müsse darauf geachtet werden, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Büchereien weiterhin Lichtverhältnisse haben, bei denen sie gut arbeiten können.

Ein Pullover mehr

Der dritte Hebel zum Sparen von Energie ist die Heizung. Wie von staatlicher Seite gefordert, werde man künftig versuchen, der 19-Grad-Vorgabe auch in den deutschen Büchereien zu folgen. „Wir haben das mit allen zusammen besprochen. Allen ist der Ernst der Lage bewusst, und alle ziehen an einem Strang und sind bereit, sich zur Not auch einen Pullover mehr anzuziehen“, sagt Büchereidirektorin Claudia Knauer.

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