Glaube und Literatur

Die Kreuzzüge und die Judenverfolgung: Romanautor las in der Kirche

Die Kreuzzüge und Judenverfolgung: Autor las in der Kirche

Die Kreuzzüge und Judenverfolgung: Autor las in der Kirche

Tingleff/Tinglev
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Jakob Matthiessen, so sein Autorenpseudonym, bei der Lesung in der Tingleffer Kirche Foto: hpb

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Jakob Matthiessen aus Odense stellte seinen Debütroman „Tod oder Taufe – Die Kreuzfahrer am Rhein“ bei einer Lesung in Tingleff vor. Das im Buch geschilderte brutale Vorgehen des Kreuzfahrerheeres vergangener Tage rief Parallelen zu aktuellen Ereignissen ins Gedächtnis.

Es war eine Veranstaltung der besonderen Art, zu der der Pfarrbezirk auf Initiative des Pastorenpaares Astrid und Ole Cramer kürzlich eingeladen hatte.

Um so mehr wird es die Pastoren ärgern, dass sie ausgerechnet zu dieser Lesung krankheitsbedingt passen mussten. Zum Glück gelang es, mit Pastor Günther Barten i. R. eine Vertretung als Conferencier zu finden.

Zu Gast in der Tingleffer Kirche war Romanautor Jakob Matthiessen aus Odense.

Der gebürtige Deutsche stellte seinen Debütroman „Tod oder Taufe – Die Kreuzfahrer am Rhein“ vor. Das Werk bezieht sich auf die Ereignisse in und um Mainz im 11. Jahrhundert, als ein Kreuzfahrerheer eindringt und Juden tötet, die sich nicht taufen lassen wollten.

Wie ein Film

Aushilfsmoderator Günther Barten zeigt sich angetan vom Besuch des Autors, der mehr Zuhörer verdient gehabt hätte. Das Wetter schien den einen oder anderen aber abgeschreckt zu haben, vermutet Barten.

Sprang als „Ankündiger" bei der Lesung ein: Günther Barten i. R.. Foto: hpb

„Als Jakob Matthiessen Passagen vorlas, war es, als wenn ein Film vor den Augen abläuft. So empfanden es auch andere Veranstaltungsteilnehmerinnen und Teilnehmer. Das war faszinierend“, so Günther Barten mit Lob an den Schreib- und Vorlesestil des Autors.

Obwohl der im Roman aufgegriffene Kreuzzug und das gewalttätige Vorgehen gegen Juden geschichtlich weit zurückliegt, kam bei der Lesung zwangsläufig der aktuelle Krieg in der Ukraine in den Sinn.

Parallelen

Bei den Ereignissen vor mehr als 1.000 Jahren im Raum Mainz und beim aktuellen Ukrainekrieg wurde bzw. wird Menschen großes Leid zugefügt. „Bei der Lesung hat man immer wieder an diese Parallelen denken müssen“, so Barten.

Im Mittelpunkt stand jedoch der Roman von Jakob  Matthiessen. In der Pause und nach der Lesung hatten die Zuhörerinnen und Zuhörer Gelegenheit, mit dem Autor über das Werk, über das Thema und über Religionskonflikte im Allgemeinen zu sprechen.

Nach der Lesung gab es Zeit, sich mit dem Romanautor zu unterhalten. Foto: hpb
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