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Bei der Masterarbeit die SG Flensburg-Handewitt als Mitspieler

Bei der Masterarbeit die SG Fle-Ha als Mitspieler

Bei der Masterarbeit die SG Fle-Ha als Mitspieler

Flensburg/Flensborg
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Magnus Frisk Jensen vor der Flensburg Akademie Foto: Friedrich Hartung

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Der aus Rapstedt stammende Magnus Frisk Jensen arbeitet an der Abschlussarbeit seines Studiums im Bereich „Sport und Gesundheit“. Selbst Handballer auf hohem Niveau hat er zum Thema Talentförderung die SG Flensburg-Handewitt als Partner gewinnen können.

Die Flensburg Akademie, das Nachwuchsleistungszentrum der SG Flensburg-Handewitt am Jens-Due-Weg, ist vorübergehend eine Art Zweitwohnsitz von Magnus Frisk Jensen gewesen.

Er studiert in Odense „Sport und Gesundheit“ mit Schwerpunkt Leistungssport und Talentförderung. Letzteres bildet den roten Faden seiner Master-Abschlussarbeit, deren Abgabe im Juni ansteht.

Bei der SG auf offene Ohren

Auf der Suche nach geeigneten Stellen und Quellen für seine wissenschaftliche Ausarbeitung rund um das Thema Talentförderung hat der ehemalige Schüler der Deutschen Schulen in Rapstedt (Ravsted) und Tingleff (Tinglev) eine Anfrage an die Flensburg Akademie gerichtet. Er stieß dabei auf offene Ohren.

 

Magnus Jensen konnte für seine Masterarbeit wertvolle Einblicke in die Talentförderung der SG Flensburg-Handewitt bekommen. Foto: Friedrich Hartung

Wieso die Flensburg Akademie?

„Ich komme ja aus Nordschleswig, bin in der Minderheit groß geworden und kenne die Handballszene im Grenzland aus eigener aktiver Zeit gut“, so der 26-Jährige zum Beweggrund, die Abschlussarbeit im engen, analytischen Austausch mit der Talentschmiede in der Fördestadt zu erstellen.

Der 2,09 große Hüne, der selbst Handballer ist, für TMT Tønder spielte und in den vergangenen Jahren für den Erstdivisionär Otterup HK auf Torejagd ging, erstellt die Masterarbeit zusammen mit einem Kommilitonen.

60 bis 90 Seiten sind für das wissenschaftliche Dokument angesetzt, das am 1. Juni abgegeben werden muss.

Daten sind erfasst

Das Sammeln der Daten ist so gut wie abgeschlossen. „Jetzt geht es an den Schreibtisch“, so Magnus Jensen zum „Nordschleswiger“ in der Akademie, die er fast schon so gut kennt wie seine eigene Westentasche.

Er sei froh, dass die SG Flensburg-Handewitt das Master-Projekt so sehr unterstützte.

„Wir konnten hier in der Akademie sogar wohnen. Die Leute haben uns hervorragend unterstützt und uns freie Hand gelassen“, so Magnus Frisk Jensen mit Dank an die Verantwortlichen um Akademieleiter und Jugendkoordinator Michael Jacobsen, der selbst Däne ist.

Magnus Jensen lässt sich Abläufe des Leistungszentrums erklären. Foto: Friedrich Hartung

Im Fitnessraum des Nachwuchszentrums, bei den Trainingseinheiten in den Hallen oder beim Internatsalltag: Magnus Frisk Jensen konnte für seine wissenschaftliche Ausarbeitung tiefe und wertvolle Einblicke in die Strukturen und Strategien der SG-Talentförderung bekommen und sie in Perspektive setzen.

Im engen Austausch

Auch Einheiten der Bundesligamannschaft gehörte zum Beobachtungsprogramm, um die Einbindung von Nachwuchskräften mitzubekommen.

„Wir haben den Betrieb im Hintergrund mitverfolgt und analysiert. Wir haben uns zudem intensiv mit Trainern, Spielern und Funktionären ausgetauscht und Interviews geführt“, so Magnus Jensen.

Für die Ausarbeitung der Masterarbeit fürhte Magnus Jensen unter anderem auch Gespräche mit Spielern durch. Foto: Friedrich Hartung
Magnus Jensen im Gespräch mit Tristan Morawski aus der U17 Foto: Friedrich Hartung

Kürzlich war Magnus Jensen auch beim Heimspiel der SG gegen Minden zu Gast, wo weitere Eindrücke zu sammeln waren.

Dass die SG als Spitzenteam ausgerechnet gegen das Schlusslicht nicht über ein Unentschieden (31:31) hinauskam, habe die Stimmung im SG-Lager im ersten Moment natürlich getrübt, die Talentförderung in der Akademie gehe aber längst wieder seinen normalen Gang, so Magnus Jensen einige Tag nach dem unerwarteten Punktverlust.

Wir haben den Betrieb im Hintergrund mitverfolgt und analysiert. Wir haben uns zudem intensiv mit Trainern, Spielern und Funktionären ausgetauscht und Interviews geführt“, so Magnus Jensen.

Magnus Frisk Jensen

Dass er selbst vom Fach ist und als Divisionshandballer auf hohem Niveau gespielt hat, komme seiner Masterarbeit zugute und macht die analytische Arbeit leichter, wie er sagt.

Von der eigenen aktiven Zeit komme auch das Interesse am Studium und der Wunsch, beruflich im Bereich Sport tätig zu werden.

Aktive Laufbahn in der Schwebe

Hier liege im Moment sein Schwerpunkt, denn ob er seine Handballkarriere auf Leistungsebene fortsetzen könne, sei ungewiss.

„Ich habe seit geraumer Zeit große Probleme mit meiner Achillessehne. Ärzte haben eine Operation ins Spiel gebracht, allerdings ohne Garantie, dass es dauerhaft besser wird. Ich weiß nicht, ob ich mich dem aussetzen soll“, so Magnus Jensen.

Er finde sich immer mehr damit ab, dem Leistungshandball den Rücken zuzukehren, so der 26-Jährige.

Beruflich möchte er aber am Ball bleiben.

Ob es nachher im praktischen Bereich als Trainer oder Fitnesscoach im Leistungssport sein wird oder auf Funktionärsebene, müsse sich zeigen, so Jensen.

Viele Optionen

„Denkbar ist unter anderem, als Koordinator in der Jugendtalentförderung zu arbeiten“, skizziert der 26-Jährige eine mögliche Tätigkeit.

Das Ein- und Ausgehen in der Flensburger Akademie habe jede Menge Inspiration gegeben.

Magnus Jensen mit SG-Urgestein Lars Christiansen, der dem Klub immer noch verbunden und Teil des Trainerstabes ist. Foto: Friedrich Hartung

Es sei beneidenswert, welche Möglichkeiten den jungen Talenten im Stützpunkt geboten werden, und es sei interessant, wie die moderne Talentförderung in Deutschland, Dänemark und in anderen Handball-Ländern strukturiert ist, so Magnus Jensen.

In seiner Abschlussarbeit wird das in Anlehnung an die SG-Talentarbeit beschrieben. Das Dokument könnte für Flensburg-Handewitt und die Verantwortlichen der Akademie um Michael Jacobsen recht interessant werden.

„Ich habe versprochen, dass ich ihnen ein Exemplar zukommen lasse“, so Magnus Jensen.

Da er der deutschen Sprache mächtig ist, könnte er es mit entsprechendem Mehraufwand auch übersetzen.

„Das ist zum Glück aber nicht nötig. Michael spricht ja auch dänisch und deutsch und kann den Inhalt der Arbeit im Verein vermitteln“, ergänzt Magnus Jensen mit einem Schmunzeln.  

Wenn alles glatt läuft, wird er im Juni seine Masterarbeit zur Talentförderung der SG Flensburg-Handewitt abgeben: Magnus Frisk Jensen. Foto: Friedrich Hartung
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